Ein 28-jähriger Pkw-Fahrer sollte in Langquaid von der Zivilpolizei kontrolliert werden, doch er bretterte ohne Rücksicht auf Verluste mit 120 km/h durch ein Wohngebiet davon, in dem Tempo 30 gilt – und in seiner Wohnung wurden dann auch noch Drogen-Utensilien gefunden
(ty) Ein 28-jähriger Pkw-Fahrer hat gestern in Langquaid im Kreis Kelheim die Polizei in Atem gehalten. Als er von einer Zivilstreife kontrolliert werden sollte, ignorierte er nicht nur Blaulicht und Martinshorn, sondern gab mächtig Gas: Er bretterte mit 120 Sachen durch ein Wohngebiet, wo gerade mal 30 km/h erlaubt sind, um vor den Gesetzeshütern zu flüchten. Dabei nahm er keine Rücksicht auf entgegenkommende Autos oder Fußgänger, die laut Polizei „akut gefährdet“ wurden. Die Polizei musste schließlich sogar die Verfolgung einstellen. Anhand des Autokennzeichens wussten die Beamten allerdings, wo sie hinmussten. Der Flüchtige hatte seinen Audi dann auch tatsächlich in der Nähe seiner Wohnung versteckt und sich zu Fuß aus dem Staub gemacht. Den 28-Jährigen erwartet nun jede Menge Ärger – auch, weil die Beamten in seiner Wohnung noch Rauschgift-Utensilien sicherstellten.
Am späten Nachmittag sollte von der Zivilstreife der Inspektion Kelheim der Audi-Fahrer in der Lenbachstraße angehalten und kontrolliert werden. Ohne sich darum zu kümmern, beschleunigte der Pkw-Fahrer sogleich und versuchte dem Zivilfahrzeug davonzufahren. „Er ignorierte im Anschluss ebenfalls das eingeschaltete Blaulicht mit Martinshorn“, so ein Polizeisprecher. Die Verfolgung zog sich durch das Wohngebiet in Langquaid hin, wo die Geschwindigkeit zum Großteil auf 30 km/h beschränkt ist. Der 28-Jährige „versuchte durch riskante Fahrmanöver und durch das Fahren mit extremer Geschwindigkeit, teilweise mit über 120 km/h, das Zivilfahrzeug abzuschütteln“, heißt es weiter.
Die Besatzung des Zivilfahrzeugs konnte im Verlauf der Verfolgungsjagd mehrere entgegenkommende Pkw und Fußgänger beobachten, die dem Verkehrs-Rowdy ausweichen mussten. Um weitere Gefährdungen von Verkehrsteilnehmer durch den Flüchtenden abzuwenden, wurde von der Polizei die Verfolgung letztendlich abgebrochen. Da aber freilich das Kennzeichen des Audi bekannt war, fuhren die Beamten zu der ermittelten Halter-Adresse.
„Im Zuge der Fahndung konnte der Pkw, der versteckt in der Nähe der Wohnadresse des Fahrers abgestellt war, entdeckt werden“, wird berichtet. Der Fahrer selbst war allerdings nicht mehr an Ort und Stelle, sondern flüchtete zu Fuß. Der Fluchtwagen wurde sichergestellt und zur Polizeiinspektion Kelheim abgeschleppt.
Die Beamten suchten nun die Wohnung des 28-Jährigen auf, da der Verdacht bestand, dass der Flüchtige sich dort aufhält. Das war zwar nicht der Fall, aber es konnten die besagten Rauschgift-Utensilien entdeckt werden.
Der 28-Jährige „hat aufgrund seines Verhaltens mit ernsten strafrechtlichen Konsequenzen zu rechnen“, so ein Sprecher der Inspektion Kelheim. Die Polizei Kelheim bittet alle, die durch das straßenverkehrsgefährdende Verhalten des Pkw-Fahrers gefährdet worden sind, sich zu melden.