Ein wahres Horror-Szenario hatten die Wasserwachten aus Manching und Pfaffenhofen bei einer Übung auf und an der Donau bei Wackerstein zu bewältigen
(ty) Es ist das Horrors-Senario für jeden ehrenamtlichen Gruppenleiter: Bei einem Vereinsausflug kentert das selbstgebaute Floß auf der Donau – 15 Kinder, unter ihnen einige Nichtschwimmer, stürzen in den Fluss und werden von der Strömung fortgerissen.
Das war kürzlich Aufgabenstellung für eine Gemeinschaftsübung der Wasserwachten Manching und Pfaffenhofen in Wackerstein. Mit drei Fahrzeugen und drei Motorbooten rückten die Helfer an. Schon beim Eintreffen am Einsatzort machten drei hysterisch wirkende Betreuerinnen der Kinder den Einsatzkräften zu schaffen. Die SEG-Leiter entschieden sich, die Boote die Donau abfahren zu lassen und gleichzeitig einen Betreuungsplatz zur Versorgung der geretteten Personen einzurichten. Zudem gingen Trupps an Land den Uferbereich der Donau ab, um nach Personen zu suchen, die sich an Land retten konnten.
Nachdem die ersten unterkühlten Kinder gerettet worden waren und die Betreuerinnen genaue Angaben machen konnten, stellte sich die Lage wie folgt dar: Flussaufwärts waren insgesamt 15 Kinder im Uferbereich, welche mit dem Boot zum Betreuungsplatz transportiert werden mussten. Die meisten waren unterkühlt, einige hatten sich zusätzlich durch Felsen und Äste verletzt. Zudem wurde ein weiterer Betreuer der Gruppe vermisst, der angeblich betrunken in der Gegend umherirrte.
Nach und nach trafen die Boote mit den Geretteten ein, welche erstversorgt und danach zum Aufwärmen in den beheizten Einsatzfahrzeugen untergebracht wurden. Doch auch ein tragisches Ende hatte die Übungsleitung vorgesehen: Bei einem Kind, das bewusstlos zum Betreuungsplatz transportiert worden war, setzte die Atmung aus – auch eine sofort eingeleitete Reanimation konnte keinen Erfolg mehr erzielen. Die beiden Betreuerinnen der Gruppe gerieten nun vollends in Panik und mussten teils durch mehrere Helfer daran gehindert werden, zu dem Kind zu laufen oder den inzwischen gefundenen, betrunken Betreuer zu attackieren.
„Dieses brutale, aber realitätsnahe Szenario stellte viele Helfer vor unerwartete und neue Aufgaben“, berichtet ein Wasserwacht-Sprecher. Zum Abschluss der Übung trafen sich alle Beteiligten im Manchinger Schulungsgebäude zur Nachbesprechung. „Es gab hierbei ein größtenteils positives Feedback sowohl von den Beobachtern und Mimen, als auch von den eingesetzten Helfern“, so das Fazit. Auch die gute Zusammenarbeit zwischen den beiden Ortsgruppen sei gelobt worden. Ein großer Dank gebührte den Organisatoren, Beobachtern, den Helfern der Wasserwacht Wolnzach sowie den zahlreichen Mimen, die „durch teils grandiose schauspielerische Leistungen“ die Einsatzkräfte auf Trab hielten. Die Wasserwachtler sind also vorbereitet auf einen Fall, der hoffentlich nie eintritt.