40 Chinesen verunglückt
Aus ungeklärter Ursache kam gestern gegen 13 Uhr ein Reisbus auf der Staatsstraße zwischen Schwaiganger und Murnau in einer langgezogenen Linkskurve von der Fahrbahn ab. Der Bus war mit 40 chinesischen Touristen besetzt und war auf dem Weg zum Schloss Neuschwanstein. Untergebracht sind die Touristen in Innsbruck. Der Bus geriet in der Kurve auf das unbefestigte Bankette und fuhr dort parallel zur Straße etwa 50 Meter weit, bevor er zum Stehen kam. Glücklicherweise stürzte er nicht um. Aufgrund der Sprachbarriere war es an der Unfallstelle nicht möglich, die Chinesen nach Verletzungen zu fragen. Augenscheinlich lagen aber keine äußeren Verletzungen vor. Neun Personen wurden vorsorglich in die Unfallklinik Murnau transportiert. Die restlichen 31 Personen wurden in das Feuerwehrstüberl der Feuerwehr Murnau gebracht.
An der Unfallstelle waren 18 Angehörige der Feuerwehr Murnau, 25 Angehörige der Feuerwehr Ohlstadt, neun Retungswagen, drei Notärzte und ein Hubschrauber eingesetzt. Bei der Unfallaufnahme wurde festgestellt, dass der 60 jährige Fahrer aus Ungarn eine falsche Tachoscheibe eingelegt hatte. Deswegen wird gegen ihn nun wegen eines Vergehens der Fälschung technischer Aufzeichnungen ermittelt.
Rentner tot aus dem Bach gefischt
Gestern wurde im Premer Mühlbach die Leiche eines 73-jährigen Mannes gefunden. Gegen 11 Uhr entdeckte ein Anlieger im Wehr des Premer Mühlbachs in unmittelbarer Nähe der Füssener Straße eine zunächst unbekannte männliche Leiche. Durch den Einsatz der Wasserwacht konnte die leblose Person geborgen werden. Der Kriminaldauerdienst aus Weilheim übernahm noch am Nachmittag die Ermittlungen zur Todesursache und Identifizierung der Leiche. Aufgrund der bisherigen Erkenntnisse handelt es sich um einen ortsbekannten 73-jährigen Rentner aus Prem, der an Sylvester, gegen 23.45 Uhr in einer Gastwirtschaft an der Schongauer Straße unweit des Fundortes im Mühlbach zuletzt lebend gesehen wurde. Hinweise auf ein Fremdverschulden an dem Tod des Mannes sind nach dem gegenwärtigen Stand der Ermittlungen nicht vorhanden, allerdings sind diesbezüglich noch weitergehende Untersuchungen am Institut für Rechtsmedizin in München erforderlich.
Familie mit zehn Kindern aus brennendem Haus gerettet
Ein Brand bei einem Einfamilienhaus fordert zehn verletzte Personen und einen Gebäudeschaden von mindestens 100 000 Euro. Heute früh gegen sieben Uhr brach in einem Einfamilienhaus in Maxhütte-Haidhof ein Brand mit einer sehr starken Rauchentwicklung aus. Die Feuerwehr musste zwei Kinder mit der Drehleiter aus dem Gebäude retten. Zum Zeitpunkt des Brandes befand sich die Familie mit zwei Erwachsenen und zehn Kindern im Haus. Die Eltern und insgesamt acht Kinder kamen mit Verdacht auf Rauchintoxikationen in umliegende Krankenhäuser. Zwei Kinder blieben unverletzt. An dem Gebäude entstand ein Sachschaden von mindestens 100 000 Euro. Als Brandursache dürfte mit hoher Wahrscheinlichkeit ein technischer Defekt an einem Elektrogerät in Frage kommen.
41-Jähriger bedroht Ehefrau mit dem Messer
Nachdem er sich heute Vormittag gut dreieinhalb Stunden lang mit seiner Ehefrau in der gemeinsamen Wohnung in Gerolzhofen im Landkreis Schweinfurt verbarrikadiert und die 37-Jährige mit einem Messer bedroht hatte, haben Polizeibeamte einen 41-Jährigen an der Wohnungstüre überwältigt und festgenommen. Die Ehefrau hatte leichte Verletzungen und stand unter Schock. Bewohner des Anwesens in der Bahnhofstraße hatten sich um 9.10 Uhr telefonisch bei der Polizei gemeldet und mitgeteilt, dass offenbar ein Familienstreit im Gange sei. Als die Polizei am Ort des Geschehens eintraf, stellte sich der Sachverhalt allerdings etwas dramatischer dar. Der 41-Jährige hatte sich mit seiner Ehefrau in der Wohnung eingeschlossen und mit massiver Gewaltanwendung für den Fall gedroht, dass jemand die Räume betreten würde.
Unverzüglich wurde die Verhandlungsgruppe der unterfränkischen Polizei aufgerufen. Den Beamten gelang es in der Folgezeit mit Hilfe einer Dolmetscherin, ständig Kontakt zu dem Mann zu halten und beruhigend auf ihn einzuwirken. Da von einer konkreten Bedrohungssituation für die Ehefrau auszugehen war, wurde auch ein Spezialeinsatzkommando der Polizei aus Nürnberg angefordert.
Wenige Minuten vor 13 Uhr öffnete der 37-Jährige kurz die Wohnungstür und konnte dabei von Beamten des Spezialeinsatzkommandos überwältigt werden. Seine Ehefrau wurde vor Ort medizinisch versorgt und dann zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus gebracht. Zu den Hintergründen der Tat liegen noch keine gesicherten Erkenntnisse vor.
Pokerrunde mit 4,5 Promille
Einen Einsatz, bei dem reichlich Alkohol die maßgebliche Rolle gespielt hat, hatten am gestern Abend Polizei und Rettungsdienst in Gemünden am Main zu absolvieren. Während einer Pokerrunde hatten es zwei Männer auf insgesamt 7,5 Promille gebracht. Einer der beiden war unter der Last von 4,5 Promille kollabiert. Der Mann wurde ins Krankenhaus gebracht. Sein Mitspieler hatte den ebenfalls reichlich genossenen Schnaps offenbar besser verkraftet.
Nach der ersten Mitteilung wenige Minuten nach 22 Uhr hörte sich die ganze Geschichte noch nach einem Einsatz an, mit dem es Polizeibeamte öfters zu tun haben. Bei dem Telefonat war nämlich mitgeteilt worden, dass eine Frau ihren Mann geschlagen habe und dieser nun bewusstlos zusammengebrochen sei. Sofort machten sich Streifenbesatzungen auf den Weg.
Vor Ort stellte sich dann heraus, dass mit dem Schlagen, über das der Anrufer am Telefon berichtet hatte, etwas völlig anderes gemeint war. Es wurde nämlich bekannt, dass in der Wohnung eine Frau, ihr Ehemann und ein weiterer Mitspieler eine Pokerrunde veranstaltet hatten, bei der offenbar Zeit genug geblieben war, sich intensiv um den Konsum von Hochprozentigem zu kümmern. Bei der Pokerrunde hatte die Frau offenbar das bessere Blatt, so dass sie damit ihren Mann geschlagen hatte. Das Thema mit der zuschlagenden Ehefrau, von dem zunächst ausgegangen werden musste, war somit vom Tisch.
Allerdings benötigte der „Geschlagene“ trotzdem dringend medizinische Hilfe. Der 51-Jährige hatte sich während der Pokerrunde derart dem Alkohol hingegeben, dass er deswegen zusammengebrochen war. Der Mann, der es auf einen Wert von 4,5 Promille brachte, wurde vor Ort medizinisch versorgt und dann in ein Krankenhaus eingeliefert. Der sechs Jahre jüngere Mitspieler, dessen Alkotest immerhin auch mit drei Promille zu Buche schlug, bedurfte keiner medizinischen Behandlung.