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Im beschaulichen Tettenwang verprügelten zwei Brüder erst einen Gast und dann waren plötzlich auch Pistolen im Spiel: Es gab Todesdrohungen, zwei Verletzte und eine Wohnungs-Durchsuchung

(ty) Tettenwang ist ein kleines, beschauliches Dorf in der Gemeinde Altmannstein (Kreis Eichstätt). Aber was sich da am Sonntagfrüh zugetragen hat, taugt schon eher als Stoff für einen Großstadt-Krimi. Auf einem Faschingsball wurde ein 19-Jähriger durch einen Schuss verletzt; zuvor war ein weiteres Opfer verprügelt worden. Außerdem gab es Todesdrohungen und eine Wohnungs-Durchsuchung. Aber der Reihe nach. Hier die ganze Geschichte, wie sie sich laut Polizeibericht zugetragen hat.

Zwei Kelheimer Brüder mit russischer Abstammung hatten im Laufe des Abends an der Bar einen Streit angezettelt der damit endete, dass ein junger Mann von einem der Brüder am Boden festgehalten wurde, während der andere mit den Fäusten auf ihn einschlug. Nach dieser brutalen Attacke ließen sie von dem Opfer ab und tranken weiter an der Bar. Angesichts dieses Vorfalls bereits die Polizei zu verständigen, hielt zunächst keiner der Gäste für erforderlich. Was sich noch als böser Fehler herausstellen sollte. 

Kurze Zeit später verließen die Brüder dann das Lokal und gerieten erneut auf dem Vorplatz mit anderen Gästen in Streit. Im Laufe dieses Zwists holte dann einer der Brüder eine Pistole aus dem Handschuhfach eines in der Nähe abgestellten Fahrzeugs, zielte damit auf die Brust eines 19-Jährigen und feuerte die Waffe aus kurzer Distanz ab. Obwohl es sich glücklicherweise „nur“ um eine Schreckschusspistole handelte, erlitt das Opfer zu dem Schock über das Geschehen eine schmerzhafte Prellung durch den Gasdruck der abgefeuerten Patrone. Die Geschichte geht aber noch weiter.

Da jetzt mehrere Gäste dem Opfer zur Hilfe kamen, gerieten die Täter in Bedrängnis, weshalb der andere Bruder ebenfalls eine Schreckschusswaffe aus dem Handschuhfach des Pkw holte und damit wahllos in die Luft schoss. Nach der Ankündigung, nun zu Hause eine echte Schusswaffe zu holen, und der Drohung, dass es bei ihrer Rückkehr dann Tote geben werde, flüchteten die beiden Brüder zu dem Auto und rauschten davon. 

Im Rahmen einer sofort eingeleiteten Fahndung konnten die beiden Täter wenig später in Kelheim festgenommen werden. Eine durch die Staatsanwaltschaft Ingolstadt noch in der Nacht angeordnete Wohnungs-Durchsuchung brachte keine weiteren Schusswaffen zu Tage. Die verwendeten Schreckschusswaffen, die die Brüder kurz nach der Tat einem Bekannten zur Aufbewahrung gegeben hatten, konnten ebenfalls sichergestellt werden. 

Die beiden Opfer – der Verprügelte und der durch die Schreckschusswaffe Verletzte – kamen noch in der Nacht zur Behandlung in Krankenhäuser nach Kelheim und Kösching. Die beiden Täter, die den Angaben zufolge bereits polizeibekannt sind, erwartet nun ein Strafverfahren wegen mehrerer Körperverletzungs- und Waffendelikte.


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