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Die Tourismus-Kennzahlen im Kreis Pfaffenhofen entwickeln sich erfreulich – allerdings auf vergleichsweise recht niedrigem Niveau

Von Tobias Zell

Der Landkreis Pfaffenhofen ist im touristischen Sektor auf dem aufsteigenden Ast. Bei den wichtigsten touristischen Kennzahlen – Gästeankünfte, Übernachtungen und Betten-Auslastung – verzeichnete man in den vergangenen Jahren stetig steigende Zahlen. Wenngleich man zur Einordnung zugleich betonen muss, dass der Landkreis touristisch gesehen noch vergleichsweise in den Kinderschuhen steckt.

Aber immerhin, die Zahlen entwickeln sich erfreulich. Das Kommunalunternehmen für Strukturentwicklung im Landkreis (KUS) arbeitet im Bereich Freizeit, Erholung und Tourismus daran, die Lebensqualität für die Einheimischen zu erhöhen sowie Tagestouristen, Geschäftsreisende und Urlaubsgäste von der Attraktivität der Region zu überzeugen. Der Erfolg dieser Bemühungen spiegelt sich – so sieht man es jedenfalls beim KUS – in den touristischen Zahlen wider: Die Zahl der Gästeankünfte ist von unter gut 99 000 im Jahr 2010 auf über 122 000 im Jahr 2014 gestiegen. Dabei komme rund ein Drittel der Gäste aus dem Ausland.

Allerdings muss man auch wissen, dass es die Landkreis-Tochter KUS erst seit Anfang des vergangenen Jahres gibt – zuvor kümmerte sich das Landratsamt um die Tourismusförderung. Den besagten Anstieg bei den Gästeankünften zwischen 2010 und 2014 darf man sich beim KUS also nur äußerst bedingt auf die Fahnen schreiben. Ungeachtet der Zuständigkeit ist aber eine positive Tendenz zu beobachten. Von 99 200 Ankünften im Jahr 2010 auf 111 700 Ankünfte im Jahr 2011 auf 120 100 im Jahr 2012, weiter auf 121 900 im Jahr 2013 und auf zuletzt 122 400. Die Zahl der Übernachtungen stieg von 175 200 im Jahr 2010 auf 203 000 im Jahr 2011 und 221 200 im Jahr 2012 – über 216 500 im Jahr 2013 – auf zuletzt 229 000. Die Auslastung der Betten erhöhte sich bemerkenswert von 28,6 Prozent im Jahr 2010 auf 35,6 Prozent im Jahr 2014.

Positive Tendenzen auch in diesem Jahr

Auch im ersten Quartal dieses Jahres zeigt sich eine positive Tendenz – die Gästeankünfte im Kreis Pfaffenhofen haben laut KUS  um 11,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zugenommen. Und weil eine Gästeankunft meist mehrere Übernachtungen nach sich zieht, ist auch hier ein neuer Rekord zu verzeichnen ist: Im Jahr 2014 wurden, wie erwähnt, knapp 229 000 Übernachtungen erfasst, was gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 5,8 Prozent bedeutet. Im ersten Quartal dieses Jahres steht ein Zuwachs bei den Übernachtungen von satten 15,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu Buche. Kein anderer Landkreis in Oberbayern habe diese Steigerungen im ersten Quartal dieses Jahres erreicht, betont das KUS.

Jedoch muss man sagen, dass diese zweifelsohne erfreulichen Steigerungen im Landkreis Pfaffenhofen auf insgesamt niedrigem Niveau stattfinden. Zum Vergleich: Der Landkreis Kelheim verbuchte im vergangenen Jahr 245 000 Gästeankünfte (Vorjahr: 238 000) und 807 000 Übernachtungen (Vorjahr: 769 000). Allein die 5600-Einwohner-Stadt Riedenburg, die als „Perle des Altmühltals“ gilt, vermeldete im vergangenen Jahr rund 77 000 Übernachtungen. Zur Erinnerung: Im gesamten Kreis Pfaffenhofen waren es 229 000.

Die Gründe für die positive Entwicklung im Kreis Pfaffenhofen sind nach Einschätzung des KUS indes vielfältig: Natürlich sei der Landkreis – mit der Nähe zur Boomtown Ingolstadt und als Teil der Metropolregion München – ideal für Geschäftsreisende, heißt es etwa. Doch laut einer Studie der „Bayern Marketing GmbH“ sei der Hauptreiseanlass der Urlaubsreisenden nach Bayern zum einen der Wunsch nach Urlaub auf dem Land und zum anderen der Wunsch nach einer Städtereise. „Hier kann der Landkreis Pfaffenhofen mit seiner Lage punkten: Mitten im größten zusammenhängenden Hopfenanbaugebiet der Welt – der Hallertau – und trotzdem nur einen Katzensprung von den Großstädten Ingolstadt, München, Augsburg und Regensburg entfernt. Perfekt also, um Landidylle und Stadtleben zu genießen“, erklärt Svenja Trzcinski vom KUS. Zudem verfüge der Landkreis über eine vielseitige touristische Infrastruktur mit Gastronomie, Freizeitangeboten und Übernachtungsmöglichkeiten.

Die Teilnehmer des jüngsten Gästeführertreffens genossen die kurzweilige Führung in Vohburg. Foto: KUS

Einen wesentlichen Beitrag zur wachsenden touristischen Aufmerksamkeit für die Region leisten nach Einschätzung des KUS  auch die Gästeführer im Landkreis. Auf Einladung des KUS zum diesjährigen Gästeführertreffen kamen 16 Vertreter ihrer Zunft in Vohburg zusammen, um in die Geschichte der alten Herzogstadt einzutauchen. Peter Sixt führte die Teilnehmer unter anderem auf den Burgberg mit Burgtor, Pfarrkirche und Pflegerschloss, durch die geschichtsträchtige Altstadt sowie zum Stadtplatz mit der ehemaligen Andreaskirche – dem heutigen Rathaus. Während des Rundgangs waren Geschichten aus verschiedenen Epochen der Stadthistorik zu hören, die im Rahmen kurzer Theaterszenen vermittelt wurden.

Der anschließende Erfahrungsaustausch beim gemeinsamen Abendessen wurde zur Vorstellung der Aktivitäten der einzelnen Gästeführer sowie der Touristik-Leute vom KUS genutzt. Das KUS-Team verteilte aktuelles Info-Material und erläuterte laufende Projekte und Marketing-Maßnahmen. „Das seit 2013 existierende Treffen ist eine tolle Plattform für die Gästeführer. Sie kommen miteinander ins Gespräch und können sich über ihre Erfahrungen austauschen“, sagt Trzcinski. Dabei entstünden dann auch oft Ideen für neue Führungen. „Die diversen, sich stetig weiterentwickelnden Angebote an Gästeführungen bereichern das touristische Potential in unserem Landkreis enorm“, betont Trzcinski.


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