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Mit einer Protestaktion macht die Gewerkschaft ver.di bundesweit auf den Personalnotstand an den Kliniken aufmerksam – Auch das Klinikum Ingolstadt sowie die Kliniken Neuburg, Eichstätt und Kösching sind dabei 

(ty) Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di ruft am morgigen bundesweit die Beschäftigten in Krankenhäusern zu einer Protestkette auf – vom Nordseestrand bis in die bayerischen Berge, von Görlitz bis Saarbrücken. In Krankenhäusern fehlen nach einer ver.di-Erhebung 162 000 Beschäftigte, darunter 70 000 in der Pflege. Bei der Aktion von 13 Uhr bis 14.30 Uhr machen die Beschäftigten die Personalnot sichtbar, indem sie Nummernkarten von 1 bis 162 000 hochhalten. Die Beschäftigten des Klinikums Ingolstadt, Klinik St. Elisabeth in Neuburg an der Donau und den Kliniken Naturpark Altmühltal in Eichstätt und Kösching beteiligen sich an der Protestaktion. Mit der Aktion machen die Beschäftigten ihre Enttäuschung über den Gesetzentwurf zur Krankenhausreform Luft, den die Bundesregierung am 11. Juni veröffentlicht hat.

„Die Regierung kennt die dramatischen Auswirkungen der Personalnot für Patienten, doch sie handelt nicht“, sagt Arina Wolf, Gewerkschaftssekretärin des ver.di Bezirks Ingolstadt, „wir sind entsetzt, dass die Bundesregierung die Gefährdung von Patienten wissentlich in Kauf nimmt.“ Ein Pflegeförderprogramm für 1 bis 3,5 Pflegestellen pro Krankenhaus bringe den Patienten niemals die dringend notwendige Verbesserung der Versorgung. 

Bei einem Nachtdienstcheck der Gewerkschaft ver.di in über 200 Krankenhäusern im März 2015 hatten 59 Prozent der Pflegefachkräfte angegeben, dass es in ihrem Nachtdienst in den letzten vier Wochen eine gefährliche Situation für Patienten gegeben habe, die bei ausreichend Personal vermeidbar gewesen wäre.

Eine so breit getragene Aktion hat es bisher im Gesundheitswesen in Deutschland noch nicht gegeben. Am Mittwoch tagt in Bad Dürkheim die Gesundheitsministerkonferenz der Länder und in Berlin der Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages. ver.di fordert ein Gesetz zur Personalbemessung in Krankenhäusern und dessen Finanzierung sowie ausreichende Krankenhausinvestitionen durch die Bundesländer.


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