Verschiedene Wasserwachten absolvierten in Ingolstadt eine neuntägige Ausbildung am Baggersee und in der Donau
(ty) Bis gestern absolvierten 20 Rettungsschwimmer der Wasserwachten Ingolstadt, Manching, Neuburg, Vohburg, Ebersberg, Tengling-Törring und Herrsching ihre Ausbildung zum Wasserretter in Ingolstadt. Erstmals in Oberbayern wurde die Ausbildung in neun Tagen als Blockunterricht durchgeführt. Die Hauptzielgruppe dieses Lehrgangs waren Jungaktive ab 16 Jahren und Quereinsteiger.
Kernausbildungsgebiete waren die fachgerechte Rettung aus dem Wasser sowie die sanitätsdienstliche Erstversorgung von Notfallpatienten. Die Rettungsschwimmer beschäftigten sich neben Anatomie, Physiologie und Krankheitslehre auch mit dem fachgerechten Umgang gebräuchlichen Ausrüstungsgegenständen wie Defibrillator, Beatmungsbeutel, Schienungsmaterial oder Diagnostikgeräten.
Am Baggersee lernten die angehenden Wasserretter zunächst das Retten mit dem Motorrettungsboot (ohne laufenden Motor), den Umgang mit dem Rettungsbrett sowie den Einsatz als Schnorchler und das Anlandbringen von verunglückten Personen. Eine Schwimmstrecke von 700 Metern forderte eine gewisse Kondition von den Lehrgangsteilnehmern, die bereits im Vorfeld das Deutsche Rettungsschwimmabzeichen in Silber abgelegt hatten. Die Rettungstaucher stellten ihre Ausrüstung vor und simulierten eine Unterwassersuche.
Auf der Donau übten die Teilnehmer dann an verschiedenen Motorboottypen das Retten von Personen aus fließenden Gewässern sowie das sichere Schwimmen im Fluss. Das Retten mit dem Wurfsack, einer schwimmfähigen Leine in einem Sack, wurde ebenso gelehrt wie das Spannen eines Seiles über den Fluss – die sogenannte Tyrolienne. Eine Tyrolienne kommt beispielsweise bei Hochwasserlagen zum Einsatz, wenn Personen mit einer Seilbrücke von einer zur anderen Seite gebracht werden müssen, oder auch Helfer übersetzen müssen.
Eine Einweisung in den Sprechfunk, Grundlagen der Einsatztaktik, des weiteren die Assistenz beim Anlegen einer Infusion und das Aufziehen von Notfallmedikamenten rundeten die Ausbildung ab.
Am vergangenen Wochenende wurden die Teilnehmer abschließend theoretisch in den Bereichen Sanitätsdienst, Wasserretter sowie Defibrillation geprüft. Unter der Leitung von Kreis-Wasserwachtarzt Holger Eberhard wurden zudem die Bereiche Trauma und Innere Medizin praktisch geprüft. Am Baggersee mussten die angehenden Wasserretter ihr Können im Umgang mit dem Rettungsbrett beweisen und auf der Donau Personen mit dem Motorrettungsboot retten. Alle Teilnehmer haben den Lehrgang bestanden und sind ab sofort Wasserretter im Wasserrettungsdienst.