Der heutige Park(ing) Day in der Ingolstädter Innenstadt lief eher gemächlich an
Update: Wohnzimmer auf Zeit
(ty) Obwohl viele Parkplätze anlässlich des ersten Park(ing) Days in der Innenstadt heute ab 9 Uhr bereits „besetzt“ sein sollten, lief die Aktion wohl nicht zuletzt ob des schlechten Wetters und der kühlen Temperaturen eher etwas zögerlich an. 14 Grad im „Wohnzimmer“ sind halt nun einmal etwas kühl. Aber für die Mittagsstunden und den Nachmittag versprechen sich die Initiatoren schon etwas gesteigertes Publikumsinteresse an der Aktion.
2005 wurde diese Kunstform, die dazu auffordert, sich über die Nutzung des öffentlichen Raumes in Städten Gedanken zu machen, erstmals in San Francisco aus der Taufe gehoben. 2011 waren es bereits 182 Städte weltweit, die sich diesem Aktionstag angeschlossen haben. Und zehn Jahre später ist er nun auch in Ingolstadt angekommen. Heute sollen zahlreiche Parkplätze auf Initiative der Freunde der Donau in der City tatsächlich zum Park, zum Platz für urbanes Leben, zum Ort der Auseinandersetzung, wie öffentlicher Raum genutzt werden soll.
Unter anderem in der Kreuzstraße, der Theresienstraße, der Schulstraße und der Donaustraße sind zahlreiche „besetzte“ Parkbuchten geplant. An insgesamt zwölf Stationen wollen die Veranstalter auf das Thema öffentlicher Raum in der City aufmerksam machen, zu Diskussionen anregen.
Gerade in Ingolstadt ist das Thema Parkplatz ein hochemotionaler Dauerbrenner. Die einen wollen mehr Parkplätze, die anderen weniger oder gar keine. Beredetes Beispiel war die schier endlose Diskussion um die Parksituation in der Theresienstraße. Ob der Park(ing) Day das Zeug hat, die Problematik aus einem anderen Blickwinkel sehen zu lassen, das wird der Tag zeigen.
Die SPD beispielsweise wird in der Donaustraße im Rahmen ihrer Kampagne „IN ISST GUT“ eine Tafel aufbauen, um bei einem gemeinsamen Mahl über die Nutzung des öffentlichen Raumes zu räsonieren. Genau dies ist ja der Sinn des weltweiten Park(ing) Days. Aber es gibt noch zahlreiche andere Aktionen an diesem Freitag. Die Freunde der Donau installieren in der Theresienstraße ein Wohnzimmer, das Aktionsbündnis gegen Primark und andere Billiganbieter wirbt mit einer SchenkBar für fairen Handel, es gibt Kaffeerunden und sportliche Aktivitäten.
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