Unter dem Motto "Servus Pfahofa" spielt am Freitagabend in Fahlenbach eine Fußball-Kreisauswahl gegen ein Flüchtlingsteam – Premiere im Bayerischen Fußballverband
(ind) Auf Initiative des Vorsitzenden des SV Fahlenbach, Stefan Vachal, findet am Freitag, 23. Oktober, eine erste fußballerische Begegnung zwischen Flüchtlingen und einheimischen Kickern statt. Diese Partie ist eine Premiere im Gebiet des Bayerischen Fußball-Verbands (BFV) und soll nach der Winterpause Fortsetzung finden. Zum Anstoß der Partie um 19 Uhr in Fahlenbach wird auch Landrat Martin Wolf (CSU) erwartet, im Team der Einheimischen stehen Spieler des SV Fahlenbach und des BC Uttenhofen, als Schiedsrichter fungiert BFV-Kreischef Horst Kaindl.
„Sport verbindet“ – unter dieses Motto stellte Vachal seine Initiative zu diesem Projekt, die ihren Anfang vor einiger Zeit mit einer Anfrage beim Bayerischen Fußball-Verband nahm. Zwischenzeitlich mussten etliche Rahmenbedingungen geklärt werden, etwa die offizielle Form solcher Fußballspiele gegen Mannschaften ohne eigentliche Spielberechtigung, versicherungstechnische Fragen und letztlich auch das Thema der Ausrüstung.
Am Dienstag hatte BFV-Kreischef Kaindl dann die Vereine des Landkreises zu einer kurzfristigen Gruppentagung nach Fahlenbach geladen, um den aktuellen Stand und das weitere Vorgehen zu besprechen. Seiner Einladung an insgesamt 34 Vereine waren Vertreter von SV Fahlenbach, BC Uttenhofen, SV Ernsgaden, TSV Reichertshofen, FC Unterpindhart, SpVgg Langenbruck, SV Geroldshausen, FSV Pfaffenhofen und MBB Manching gefolgt, außerdem kam Kreisschiedsrichterobmann Willi Schneider. Man diskutierte rege über ein Engagement in Sachen „Fußball mit Flüchtlingen“, das Fernbleiben vieler geladener Vereine quittierte Kaindl mit deutlicher Kritik.
Die Premiere von „Servus Pfathofa“ – so das Motto – am Freitag wird nun offiziell als Kreisauswahlspiel stattfinden. Damit seien die versicherungstechnischen Aspekte für alle Akteure abgedeckt und den Einheimischen werde es ebenso wie den Flüchtlingen ermöglicht, gemischte Mannschaften zu stellen. Mohamed Ben Said, ehrenamtlicher Mitarbeiter der Flüchtlingshilfe im Landkreis, fungiert als Teammanager der Flüchtlinge und berichtete bei der Gruppentagung von großer Begeisterung: Allein aus dem südlichen Landkreis hätten sich spontan 50 junge Männer ums Mitspielen beworben.
In die Auswahl „Servus Pfa’hofa“ wurden letztlich Spieler aus Afghanistan, Albanien, Ghana, Kongo, Sierra Leone, Senegal und Palästina berufen. Die Verständigung untereinander war dabei schon die erste Hürde auf dem Weg zu diesem „Länderspiel“, berichtete Ben Said mit einem Schmunzeln. Alle weiteren Hürden wurden von den Organisatoren im Vorfeld gemeistert: Einen Trikotsatz für die Flüchtlinge stellt leihweise der BC Uttenhofen, Leihschuhe konnten über die BFV-Sozialhilfe organisiert werden und für das anschließende gesellige Beisammensein spendierten die Bäckerei Breitner (Pfaffenhofen), die Hofmetzgerei Roßmaier (Affalterbach) und die Fahlenbacher Vereinswirtin Helga Klaedtke Brotzeit und Getränke.
Neben dem SV Fahlenbach und dem BC Uttenhofen haben die weiteren Vereinsvertreter auf der Gruppentagung ebenfalls Interesse und Bereitschaft für solche sportlichen Begegnungen signalisiert, die Initiative des SV Fahlenbach stieß durchweg auf positive Resonanz.