Bis 23. Dezember sammeln die Johanniter – dann werden die Pakete von Weihnachtstruckern nach Albanien, Bosnien, Rumänien gebracht und dort verteilt
(ty) Am Samstag ist es wieder soweit: Bis 23. Dezember sammeln die Johanniter bayernweit Päckchen für bedürftige Kinder, Jugendliche, alte Leute und Menschen mit Behinderung in Albanien, Bosnien und Rumänien. Seit über 20 Jahren tragen die Pakete der Johanniter-Weihnachtstrucker dazu bei, die größte Not der Menschen in Südosteuropa ein wenig zu lindern und ein Zeichen der Solidarität und der Hoffnung zu setzen.
„Auch bei uns in Oberbayern beteiligen sich seit Jahren zahlreiche Kindergärten, Schulen, Unternehmen, Vereine und Privatpersonen an der Aktion und möchten das auch in diesem Jahr tun“, berichtet Margit März als Mitglied des Johanniter-Regionalvorstands. „Diese Hilfsbereitschaft und dieses Engagement wollen wir weiterhin unterstützen, auch wenn wir derzeit natürlich sehr aktiv in der Flüchtlingsarbeit sind.“
Denn: „Die Not der Menschen in unseren Zielregionen besteht weiter, ungeachtet der aktuellen Entwicklungen hier bei uns in Deutschland“, so März. Wenn die Wintermonate nahen, stehe Tausenden von Menschen in Südosteuropa eine besonders schwere Zeit bevor. „Viele von ihnen leiden unter Armut. Sie leben in ärmlichen Verhältnissen und sind klirrender Kälte ausgeliefert und leiden Hunger.“
Das Geld reiche oft kaum für das Allernötigste, denn Gas und Lebensmittel seien horrend teuer. „Wir haben Kinder erlebt, die monatelang nur von Milch und Brot leben mussten“, sagt Christian Haberkorn, der Rettungsdienst-Leiter der oberbayerischen Johanniter. „Dinge wie Hygiene-Artikel, Süßigkeiten oder gar Spielwaren sind für die meisten der sozial schwächer gestellten Menschen dort ein unerreichbarer Luxus.“
Jedes der Päckchen – im vergangenen Jahr waren es 51 000 Stück – enthält drei Kilo Zucker, drei Kilo Mehl, ein Kilo Reis, ein Kilo Nudeln, einen Liter Speiseöl in Plastikflaschen, drei Packungen Multivitamin-Brausetabletten, 500 Gramm Kakao-Getränke-Pulver, zwei Duschgels, eine Handcreme, zwei Zahnbürsten und zwei Tuben Zahnpasta sowie „als Highlights“ drei Packungen Kekse, fünf Tafeln Schokolade und ein kleines Geschenk für Kinder – einen Malbuch oder –block und Malstifte.
Die einheitliche Packliste solle helfen, die Hilfspakete möglichst gleichwertig zu machen. Zudem würden Probleme am Zoll vermieden. Die Pakete können bei allen Dienststellen der Johanniter im Freistaat sowie in allen bayerischen Filialen des Lebensmittel-Discounters Lidl abgegeben werden.
Am zweiten Weihnachtsfeiertag werden die Päckchen dann vom zentralen Startplatz in Landshut aus mit vier großen Konvois nach Albanien, Bosnien und Rumänien gebracht sowie dort in Zusammenarbeit mit langjährigen, zuverlässigen Partnerorganisationen an Schulen, Kinder-, Alten- und Behindertenheimen sowie in abgelegenen Bergdörfern persönlich verteilt.
Hunderte von überwiegend ehrenamtlichen Helfern aus Deutschland und in den Zielländern seien am reibungslosen Ablauf dieser alljährlichen Verteilaktionen beteiligt, berichten die Johanniter. Darunter rund 80 Brummifahrer, die sich auch in ihrem Weihnachtsurlaub freiwillig ans Steuer setzen, um tausende Kilometer lange Fahrten über teils schlecht ausgebaute Straßen auf sich zu nehmen und eigenhändig bei der Verteilung der Päckchen zu helfen.
Infos zu den einzelnen Sammelstellen und zum Spendenkonto gibt es unter www.johanniter-weihnachtstrucker.de und www.facebook.com/JohanniterWeihnachtstrucker. Einige Fahrer des Johanniter-Weihnachtstruckers präsentieren sich auch auf www.weihnachtstrucker.eu.
Die Johanniter-Unfall-Hilfe steht in der Tradition des evangelischen Johanniterordens und engagiert sich seit mehr als 60 Jahren in den unterschiedlichsten karitativen und sozialen Bereichen. Mit mehr als 14 000 Beschäftigten, rund 30 000 ehrenamtlichen Helfern sowie über 1,4 Millionen Fördermitgliedern zählt der gemeinnützige Verein mittlerweile zu einer der größten Hilfsorganisationen in Europa. Zu den Aufgabenfeldern der Johanniter-Unfall-Hilfe zählen unter anderem Erste Hilfe, Sanitäts- und Rettungsdienst, die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sowie die Betreuung und Pflege von alten und kranken Menschen. International leistet der Verein humanitäre Hilfe bei Hunger- und Naturkatastrophen. Weitere Infos zu den oberbayerischen Johannitern gibt es unter www.johanniter.de/oberbayern.