Dreister Stromdieb
(ty) Da man ihm den Strom abgeschaltet hatte, verlegte ein 48-Jähriger in Marktredwitz ein Kabel von seiner Wohnung aus in den Keller. Bewohner verständigten daraufhin gestern Abend die Polizei. Offensichtlich hatte es der 48-Jährige satt, im Dunkeln zu sitzen und legte kurzerhand über eine Öffnung in seiner Wohnung das Kabel in den Keller und schloss es an eine Steckdose an. Allerdings blieb sein Treiben nicht unbemerkt und die Bewohner des Doppelhauses in der Kolpingstraße informierten die Polizei.
Mindestens drei Tage lang bezog der Mieter so seinen Strom. Aufgrund des Kabels hatten die Beamten allerdings keine Mühe, den Nutznießer auszumachen. Der 48-Jährige räumte auf Vorhalt die illegale Stromentnahme ein. Im Beisein der Polizisten baute er die illegale Stromleitung ab. Neben einer Nachzahlung kommt auch noch eine Anzeige wegen Entziehung elektrischer Energie auf ihn zu.
Mit Rasierklingen präparierte Würstchen
(ty) Eine Hundehalterin aus Rödental (Kreis Coburg) fand gestern Morgen acht mit Rasierklingen bestückte Würstchen in ihrem Garten. Ihre Hunde kamen glücklicherweise nicht zu Schaden, weil sie nicht im Garten unterwegs waren. Damit stellte die 32-Jährige bereits zum wiederholten Mal mit Rasierklingen präparierte Wiener Würstchen auf ihrem Grundstück fest. Die Polizei ermittelt und hofft auf zeugen.
Brandstiftung an geplanter Asyl-Unterkunft
(ty) Zwischen gestern Nachmittag und heute Vormittag versuchten Unbekannte eine in Soyen (Kreis Rosenheim) geplante Flüchtlingsunterkunft in Brand zu setzen. Festgestellt wurde dies heute bei einer Begehung durch Verantwortliche der Gemeindeverwaltung. Die Kriminalpolizei Rosenheim hat eine Ermittlungsgruppe gegründet und nimmt Hinweise entgegen.
Bei dem betroffenen Objekt handelt es sich um eine zweistöckige Container-Unterkunft zur geplanten Aufnahme von Flüchtlingen mit Aufstellungsausmaßen von etwa 15 auf 50 Metern. Gemeindeverantwortliche stellten bei einer Begehung der noch unbewohnten Unterkunft die Beschädigungen fest. So wiesen etwa zehn der als Mehrbettzimmer ausgestatteten Erdgeschoss-Container Schäden auf, insbesondere in Form von Verrußungen.
Bei der Kripo wurde noch am Nachmittag eine Ermittlungsgruppe zur Klärung der Brandstiftung gegründet. Erste Ermittlungen ergaben, dass sich ein oder mehrere Unbekannte gewaltsam Zutritt zu einem der Container verschafft hatten und dort – mittels eines noch nicht definierten Brandbeschleunigers – den hölzernen Boden in Brand gesetzt haben. Offenbar ist das Feuer ohne weiteres Zutun erloschen. Der Sachschaden wird derzeit auf etwa 50 000 Euro geschätzt.
Zwei Kilo Drogen im Auto
(ty) Bei einer Kontrolle auf der A 3 haben Beamte der Verkehrspolizei Aschaffenburg-Hösbach am späten Donnerstagnachmittag über zwei Kilo Rauschgift sichergestellt. Der 55-Jährige Fahrer wurde vorläufig festgenommen und auf Anordnung der Staatsanwaltschaft gestern einer Ermittlungsrichterin vorgeführt. Er sitzt mittlerweile in Untersuchungshaft.
Gegen 16 Uhr war der Mann am Steuer eines Mercedes auf der A 3 in Richtung Passau unterwegs. Die Polizisten hatten das richtige Gespür, denn bei einer Kontrolle auf der Rastanlage Spessart-Süd fanden sie in einem vermeintlich guten Versteck im Kofferraum des Pkw über zwei Kilo Marihuana. Es wurden insgesamt sieben Pakete sichergestellt, der 55-Jährige musste die Polizisten mit zur Dienststelle begleiten und die Nacht über in einer Arrestzelle verbringen.
Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft wurde der Beschuldigte am Freitagvormittag der Ermittlungsrichterin vorgeführt. Diese ordnete die Untersuchungshaft gegen den 55-Jährigen an, der daraufhin in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert wurde.
Falsche Enkelin erbeutet 50 000 Euro
(ty) Eine unbekannte Täterin meldete sich am späten Dienstagnachmittag telefonisch bei dem 75- und 74-jährigen Ehepaar in Regensburg und gab sich als dessen Enkelin aus. Durch geschickte Gesprächsführung gelang es der Unbekannten, die Opfer im glauben zu lassen, dass es sich um deren tatsächlich existierende Enkelin handelt. Als sie das Vertrauen erlangt hatte, bat die Unbekannte das Paar um Geld für die Finanzierung einer Wohnung. Im Glauben, ihrer Enkelin etwas Gutes zu tun, gaben die beiden an, ihr knapp 50 000 Euro zur Verfügung stellen zu können. Es wurde vereinbart, dass die vermeintliche Enkelin zwei Stunden später vorbeikommt, um das Geld abzuholen.
Kurze Zeit später meldete sich die falsche Enkelin erneut und gab an, dass sie nun noch etwas erledigen müsse und keine Zeit habe, weshalb sie einen Freund vorbeischicke. Wiederum gelang es der Täterin, das Paar hiervon zu überzeugen. Bedenken der beiden Senioren, ob der vermeintliche Freund vertrauenswürdig sei, nahm die Täterin den Opfern. Tatsächlich erschien zum vereinbarten Zeitpunkt ein unbekannter Täter an der Wohnung des Ehepaares, welches ihm sodann den vereinbarten Geldbetrag übergab. Später stellten die Opfer – unter anderem nach Rücksprache mit der echten Enkelin – fest, dass sie einer Betrugsmasche zum Opfer gefallen waren.
Von Baum erschlagen
(ty) Tödliche Verletzungen erlitt am Donnerstagmittag ein 72-Jähriger, als er bei Marktleuthen (Kreis Wunsiedel) von einem umstürzenden Baum getroffen wurde. Der 72-Jährige war mit zwei weiteren 37 und 48 Jahre alten Männern in dem Waldgebiet mit Baumfällarbeiten beschäftigt. Einer der gefällten Bäume traf den Senior, wodurch dieser schwerste Verletzungen erlitt. Der alarmierte Notarzt konnte nur noch den Tod des Mannes feststellen.
Bundesweit agierende Diebesbande geschnappt
(ty) Ein Schlag gegen eine bundesweit agierende Diebesbande gelang den oberfränkischen Ermittlungsbehörden in enger Zusammenarbeit mit ihren Kollegen in Sachsen-Anhalt. Die Ermittler überführten nach monatelanger, intensiver Arbeit 19 Mitglieder einer rumänischen Bande, die sich seit September 2014 auf den Diebstahl von Buntmetall bei Recycling-Unternehmen spezialisiert hatte. Ein Großteil der tatverdächtigen Männer sitzt mittlerweile in Untersuchungshaft, fünf von ihnen sind inzwischen zu langjährigen Haftstrafen verurteilt worden.
Die Diebstahlserie begann im Landkreis Forchheim, als die bis damals unbekannten Langfinger Ende September 2014 innerhalb weniger Wochen zweimal die gleiche Firma aufsuchten und Buntmetall im Gesamtwert von rund 22 000 Euro entwendeten. Den Ermittlern gelang Mitte Februar 2015 ein erster Fahndungserfolg, als Bundespolizisten im Raum Hof einen Transporter kontrollierten, der randvoll mit Buntmetall war. Wie die Kriminalbeamten rasch ermittelten, stammte die Ladung von einem Einbruch in eine Firma in Neumarkt in der Opferpalz, bei dem sich die Einbrecher mit brachialer Gewalt Zugang verschafft hatten.
Die Insassen des Transporters, zwei rumänische Staatsbürger mit Wohnsitz in Halle/Saale, wurden noch an Ort und Stelle festgenommen. Außerdem stellten die Polizisten das Diebesgut sicher. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Hof wurden die Männer dem Ermittlungsrichter vorgeführt, der gegen sie Untersuchungshaftbefehl erließ. Sie sitzen bereits in unterschiedlichen Justizvollzugsanstalten.
Die Kriminalpolizei Oberfranken übernahm unter Federführung der Staatsanwaltschaft Hof die weiteren zentralen Ermittlungen. Im Zuge umfangreicher Maßnahmen gelang es den Spezialisten, weitere Erkenntnisse über die Struktur der Diebesbande und die Tatorte zu erlangen. Bei mehreren Einsätzen der Kriminalbeamten in Halle/Saale, wo sie Unterstützung von Kollegen aus Sachsen-Anhalt erhielten, stellten die Beamten umfangreiche Beweismittel sicher und nahmen weitere Tatverdächtige fest. Einer der Männer, der bei seiner Festnahme zu flüchten versuchte, sprang aus dem Fenster seiner Wohnung im dritten Stockwerk und verletzte sich erheblich. Die erlittenen Verletzungen werden ihn ein Leben lang beeinträchtigen. Vier der bis dahin festgenommenen Tatverdächtigen gingen in Untersuchungshaft. Gegen den Schwerverletzten, der bei seiner Flucht scheiterte, wurde der Haftbefehl gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt.
Ende Oktober 2015 konnten die Kriminalbeamten bei einem weiteren Einsatz in Halle, während der Festnahme eines Buntmetalldiebs, noch einen weiteren Tatverdächtigen außerhalb der Gruppe auf frischer Tat festnehmen und umfangreiche Beute wie Werkzeuge, Maschinen und elektronische Geräte sicherstellen. Die Ermittler können das entdeckte Diebesgut inzwischen verschiedenen Tatorten in Thüringen und Sachsen-Anhalt zuordnen.
Im Zuge der Ermittlungen konnten die Beamten bislang bundesweit 23 Fälle von Buntmetalldiebstählen mit einem Beuteschaden von rund 200 000 Euro klären. Insgesamt konnten die Polizisten 19 Tatverdächtige ermitteln, die in unterschiedlicher Personenzusammensetzung die Diebstähle verübten. Neben der Staatsanwaltschaft Hof sind inzwischen auch die Staatsanwaltschaften in Bamberg, Nürnberg-Fürth und Halle/Saale in die umfangreichen Ermittlungen eingebunden.
Im Rahmen von beantragen Rechtshilfemaßnahmen der Staatsanwaltschaften Bamberg und Nürnberg-Fürth durchsuchten Ende November 2015 Beamte gemeinsam mit der rumänischen Polizei 13 Anwesen von Tatverdächtigen in Rumänien. Dabei gelang es, die gegen drei weitere Männer bestehenden Haftbefehle zu vollziehen. Die Festgenommenen, die inzwischen allesamt an die deutschen Justizbehörden überstellt wurden, müssen sich nun vor Gericht verantworten.
Bisher wurden gegen insgesamt 14 Beschuldigte Untersuchungshaftbefehle erlassen und neun davon bereits vollzogen. Nach weiteren fünf flüchtigen Tatverdächtigen wird noch mit europäischem Haftbefehl international gefahndet. Außerdem entdeckten die Polizisten bei den Durchsuchungen in Rumänien zahlreiche Beweismittel und verschiedenes Diebesgut aus unterschiedlichen Beutezügen der Bande, das sie sicherstellten. Die Abklärungen hierzu, aber auch die umfangreichen Ermittlungen zu den vorgeworfenen Fällen, werden noch einige Zeit in Anspruch nehmen.
Inzwischen fand vor dem Landgericht Hof für den von der Staatsanwaltschaft Hof angeklagten Ermittlungskomplex die Hauptverhandlung gegen fünf Mitglieder der rumänischen Bande statt. Bei der Urteilsverkündung am Mittwoch wurden die angeklagten Männer im Alter von 27 bis 32 Jahren zu Freiheitsstrafen zwischen vier Jahren und drei Monaten sowie drei Jahren verurteilt. Einer kam mit einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren davon. Mit weiteren Anklagen und Urteilen in den noch laufenden Ermittlungen der Staatsanwaltschaften Bamberg und Nürnberg-Fürth ist in der nächsten Zeit zu rechnen.