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In Pfaffenhofen haben 13 Frauen den ersten Teil der Fortbildung zur Dorfhelferin abgeschlossen – Flexibilität und Selbstständigkeit sind hier unerlässlich

(ty) 13 Studierende der Dorfhelferinnen-Schule an der Dr. Eisenmann-Landwirtschaftsschule Pfaffenhofen haben in feierlichem Rahmen ihre Abschlusszeugnisse von Teil I der Fortbildung zur Dorfhelferin entgegengenommen. Gefeiert werden konnte ein Notendurchschnitt von 2,51. Die drei besten Absolventinnen waren: Maria Gegg (Kreis Eichstätt / Notenschnitt: 1,33), Christine Westermeier (Kreis Freising / 1,41) und Susanna Haugg (Kreis Neu-Ulm / 1,83). Die 13 Studierenden besuchten ein Jahr lang den Unterricht an der Dorfhelferinnen-Schule, vertieften und professionalisierten ihre in der hauswirtschaftlichen Ausbildung erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten. Ergänzt wurde der Unterricht durch Seminare und Praktika. Ein wichtiges Ziel der Schule sei auch die Stärkung der Persönlichkeit.

 

„Ein hohes Maß an fachlichem Können, Verantwortungsbewusstsein, Flexibilität und Freude am Umgang mit Menschen sind wichtig, um eine gute Dorfhelferin zu sein“, heißt es in einer Pressemitteilung des Pfaffenhofener Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF). Kommt es in einem der rund 110 000 landwirtschaftlichen Betriebe in Bayern zu einem Ausfall der Bäuerin, braucht es Frauen, die oft spontan, vor Ort selbstständig auf sich gestellt dafür sorgen, dass der landwirtschaftliche Haushalt – oder auch ein städtischer Haushalt –, der bisher völlig unbekannt ist, reibungslos weiterläuft. „Die Dorfhelferinnen sorgen dafür, dass die Familie auch weiter gut versorgt wird – nicht nur zum Beispiel mit Essen, sondern auch mit Zuneigung und Verständnis – und die betrieblichen Aufgaben, zum Beispiel Stallarbeiten, weiter erfüllt werden.“ 

Der Pfaffenhofener  Vize-Landrat Anton Westner (CSU) hob in seinem Grußwort die Bedeutung der Tätigkeit von Dorfhelferinnen sowie der Schule für den Landkreis hervor und Wilma Schöll vom Verband für landwirtschaftliche Fachbildung in Bayern (vlf) gratulierte zum bestandenen ersten Teil der Fortbildung sowie zum Entschluss für diesen anspruchsvollen Beruf.

 

Vor 60 Jahren begann im Kloster Schlehdor (Kreis Bad Tölz-Wolfratshausen) die Fortbildung der ersten Dorfhelferinnen in Bayern. Zugangsvoraussetzung war der Abschluss zur Hauswirtschafterin und der erfolgreiche Besuch der Winterschule. Johanna Hell, Geschäftsführerin der „Katholische Dorfhelferinnen & Betriebshelfer in Bayern GmbH“, erinnerte an dieses Jubiläum in ihrem Festvortrag. Nach zwei Jahren siedelte die Ausbildung in das ehemalige Augustinerkloster in der Wies bei Freising um, 1966 dann in eine neue Schule in der Wies. Dort erhielten bis zum Jahr 2002 mehr als 1000 Dorfhelferinnen ihr Rüstzeug für diesen so wichtigen Dienst.

Seit 1996 ist der Besuch der Landwirtschaftsschule Pfaffenhofen mit dem Schwerpunkt Haushalt und Familie als Teil I Pflicht. Für den letzten Abschnitt ging es dann noch für ein Jahr in die Wies bis zum Jahr 2002. Seit 2003 findet dieser zweite Teil an der Katholischen Dorfhelferinnenschule in Neuburg/Donau statt. Auch die Inhalte der Fortbildung und die Anforderungen an den Beruf wandelten sich. Stand zu Beginn der Tätigkeit einer Dorfhelferin die hauswirtschaftliche Versorgung der Familie im Vordergrund, ist heute zunehmend Einfühlungsvermögen, Kommunikationsvermögen und die Betreuung der Familienmitglieder wichtig. 

Interessentinnen für die Fortbildung zur Dorfhelferin können sich bei Gisela Hammerschmid unter Telefon (0 84 41) 867-102 oder im Internet unter www.aelf-ph.bayern.de informieren. Außerdem findet am 11. Februar wieder ein Infotag in den Räumlichkeiten der Schule in Pfaffenhofen statt.    

Im Rahmen der Schulschlussfeier der Dorfhelferinnen wurden auch 27 neue Studierende des ersten Semesters der Landwirtschaftsschule begrüßt. Sie vertiefen ihr Wissen in der Landwirtschaft und bereiten sich auf ihre Tätigkeit als verantwortungsvolle landwirtschaftliche Unternehmer vor. Die Verpflegung bei den insgesamt rund 50 Studierenden der Landwirtschaftsschule und Lehrkräften übernimmt wieder Berta Thalmeier. Sie durfte kürzlich von Landwirtschaftsminister Helmut Brunner (CSU) ihre Urkunde für eine erfolgreiche Teilnahme an einem Coaching nach den bayerischen Leitlinien für Betriebsgastronomie entgegennehmen. Gesundheit, Genuss, Qualität und regionale Herkunft, das sind die Ziele, die in der Verpflegung der Studierenden verfolgt werden. 


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