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Aufsehen erregende Fälle aus den aktuellen bayerischen Polizeiberichten

Falscher Internet-Freund erbeutet 325 000 Euro

(ty) Die Schweinfurter Kripo ermittelt gegen einen unbekannten Täter wegen eines Falls des so genannten Romance-Scamming. Der Mann suchte über Facebook Kontakt zu einer Dame aus dem Raum Schweinfurt und erbeutete letztlich 325 000 Euro.

Eine 44-Jährige lernte im Juni über Facebook einen angeblichen amerikanischen Ingenieur kennen, der mittlerweile in Portugal wohnhaft sei. Im Rahmen mehrerer Chat-Gespräche täuschte dieser vor, dass sein Sohn bei seinen Ex-Schwiegereltern in England wohnt und schwer erkrankt sei. Zudem wurde ein Treffen in Deutschland vereinbart. Das Treffen wurde jedoch kurzfristig abgesagt, da der nicht krankenversicherte Sohn nun in England im Krankenhaus liegen würde und die Kosten nun im voraus verlangt werden.

Um zu helfen, überwies die Dame an das englische Krankenhaus 26 800 Pfund. Unter Vorspiegelung weiterer Not-Situationen konnte der Unbekannte die 44-Jährige zu zwölf weiteren Überweisungen überreden. Insgesamt kam es zur Überweisung von 325 000 Euro. Erst als die Geprellte sich einer Angehörigen anvertraute, stoppten die Überweisungen und es kam zur Anzeige.

 

Totschlag im Seniorenheim?

(ty) Aufgrund zweier Strafanzeigen im Mai und im Juni dieses Jahres führte die Staatsanwaltschaft Bamberg Ermittlungen gegen Verantwortliche der Seniorenresidenz Schloß Gleusdorf (Kreis Haßberge), unter anderem wegen Misshandlung von Schutzbefohlenen. Gegenstand des Verfahrens waren insbesondere der Vorwurf des Austausches von Medikamenten, unangemessene Sanktionen gegenüber Heimbewohnern sowie verschiedene kleinere Vermögensdelikte. Im Auftrag der Staatsanwaltschaft Bamberg wurden eine Reihe von Zeugenvernehmungen durchgeführt.


Anfang November wurden erstmals Vorwürfe geäußert, wonach es durch eine fehlerhafte, medizinische Versorgung beziehungsweise unterbliebene ärztliche Behandlungen oder die unterbliebene Einweisung von Heimbewohnern ins Krankenhaus zu Todesfällen gekommen sein soll. In einem Fall soll nach dem Sturz eines Heimbewohners über mehrere Tage und trotz des sich drastisch verschlechternden Gesundheitszustandes kein Arzt hinzugezogen worden und der Heimbewohner deshalb gestorben sein.


Nach eingehender Prüfung von Zeugenaussagen und weiterer umfangreicher Ermittlungen hat die Staatsanwaltschaft beim Ermittlungsrichter nun Haftbefehle wegen des dringenden Tatverdachts des Totschlags gegen die Geschäftsführerin und den Pflegedienstleiter beantragt sowie mehrere Durchsuchungsbeschlüsse erwirkt. Die wurden heute vollzogen. Gegen einen im Seniorenheim tätig gewordenen Arzt wurde ein Verfahren wegen Ausstellung unrichtiger Gesundheitszeugnisse eingeleitet. Auch bei ihm wurde durchsucht und die Patienten-Unterlagen der betreffenden Heimbewohner sichergestellt.

Ermittlungserfolge nach brutalem Überfall auf Senioren

(ty) Die Ermittlungen der Kriminalpolizei Weiden im Zusammenhang mit dem brutalen Überfall auf zwei Senioren im April dieses Jahres in Grafenwöhr (Kreis Neustadt/Waldnaab) führten zu verschiedenen Tatverdächtigen in der Tschechischen Republik und der Oberpfalz. Bereits am 5. Oktober erfolgten auf beiden Seiten der Landesgrenze mehrere Festnahmen. Die intensiven Ermittlungen der Kripo, die in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft geführt werden, dauern an. Die beiden betagten Opfer stehen nach wie vor nachhaltig unter dem Eindruck der Geschehnisse. 

„Die Ermittlungserfolge nach dem Banküberfall in Tännesberg am 4. November 2015, den Festnahmen im Zusammenhang mit dem brutalen Überfall in der Weidener Hammerwegsiedlung am 17. November 2015 und der jüngste Erfolg unterstreichen deutlich die gute Zusammenarbeit der Ermittlungsbehörden in der Oberpfalz und der Strafverfolgung in der Tschechischen Republik“, so ein Polizei-Sprecher. „Für Rechtsbrecher wird durch diese Tataufklärungen sehr deutlich, dass die deutsch-tschechische Landesgrenze kein Hindernis für eine erfolgreiche Strafverfolgung darstellt.“

Die Festnahmen stellen, so wird betont, „einen entscheidenden Schritt bei der Tataufklärung aber auch mit Blick auf das Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung dar“. Diesen Festnahmen müssen allerdings weitere Ermittlungen folgen, um die bisherigen und weitere Ergebnisse beweiskräftig in eine juristische Aufarbeitung einbringen zu können. „Um dieses Ziel nicht zu gefährden können noch keine Details zum Tatablauf und einzelnen Ermittlungsschritten bekannt gegeben werden“, heißt es von der Polizei.

Die personal- und zeitintensiven Ermittlungen der Kripo, der Staatsanwaltschaft sowie den Polizei- und Ermittlungsbehörden in der Tschechischen Republik ermöglichten bereits am 5. Oktober die Festnahme mehrerer Personen. Die Männer im Alter zwischen 23 und 61 Jahren gerieten im Zuge der akribischen Aufklärungsarbeit zum Überfall auf die beiden Senioren in der Nacht auf 12. April in den Fokus der Kriminalbeamten. 

Mit Bekanntwerden des Überfalls auf die zum Tatzeitpunkt 80 und 89 Jahre alten Opfer, die von den Tätern in ihrem Wohnhaus auch körperlich attackiert wurden, liefen die kriminalpolizeilichen Bemühungen auf Hochtouren. Insbesondere in den ersten Wochen befassten sich täglich über 35 Polizeibeamte in einer eigens bei der Kripo eingerichteten Ermittlungsgruppe mit dem Überfall. Unterstützung erhielten sie dabei von der Bereitschaftspolizei und dem Landeskriminalamt. 

Am Einsatz in der Tschechischen Republik, wo mehrere Personen auch wegen dort anhängiger Straftaten festgenommen wurden, nahmen insgesamt 140 Einsatzkräfte von Spezialeinheiten der Polizei sowie Ermittler von Polizei und Zoll teil. Vertreter von Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei aus Weiden reisten ebenfalls ins Nachbarland und konnten dadurch an ersten Vernehmungen und Befragungen teilnehmen. Gegen drei im Nachbarland festgenommene Männer ergingen im Zusammenhang mit der Ermittlungen der Kripo Weiden Haftbefehle und es erfolgten Einlieferungen in Justizvollzugsanstalten. Diese Tatverdächtigen wurden bereits an die Oberpfälzer Justiz überstellt. Gestern  nahmen die Weidener Kriminalbeamten den dritten Tatverdächtigen in Empfang. Die bestehenden Haftbefehle bleiben in Kraft und die Beschuldigten befinden sich in verschiedenen Justizvollzugsanstalten. 

In der Stadt Weiden und im Landkreis Neustadt/Waldnaab erfolgten am 5. Oktober drei Festnahmen durch Beamte der Kriminalpolizei Weiden mit Unterstützung von Einsatzkräften des Einsatzzuges. Zwei der Männer stehen im dringenden Verdacht, an dem Überfall in Grafenwöhr zumindest indirekt beteiligt gewesen zu sein. Beide Tatverdächtige wurden aufgrund von erwirkten Haftbefehlen in Justizvollzugsanstalten eingeliefert. 

Der dritte Festgenommene konnte nach Durchführung verschiedener polizeilicher Maßnahmen noch am 5. Oktober wieder auf freien Fuß gesetzt werden. Die Verdachtsmomente, die gegen ihn vorlagen, haben sich nicht bestätigt. Zwischenzeitlich wurde auch der Haftbefehl gegen einen der beiden Inhaftierten außer Vollzug gesetzt. Der Mann muss nun verschiedene Auflagen erfüllen und konnte im Gegenzug dafür die Justizvollzugsanstalt wieder verlassen. 

Im Zuge der Festnahme- und Folgeaktionen gewannen die Ermittler neue Erkenntnisse und stellten auch verschiedene Gegenstände sicher. Diese wurden und werden von den Ermittlungsbehörden, auch mit Unterstützung des Landeskriminalamtes, auf ihre Tatrelevanz zu dem Überfall in Grafenwöhr untersucht und begutachtet. Einzelne Ergebnisse der Spurenauswertungen liegen bereits vor und bestätigen den Tatverdacht gegenüber den Festgenommenen.


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