Per Schwertransport werden heute, morgen und übermorgen drei XXXL-Teile für eine Presse vom Hafen Saal ins neue Audi-Werk nach Münchsmünster geschafft
(ty) Ein Transport der besonderen Art ist auf dem Weg nach Münchsmünster: Die Servotransfer-Presse TS32.000 ist die bisher größte Anlagen-Lieferung für das dortige neue Audi. Aufgrund ihres enormen Gewichts muss die Presse heute, morgen und übermorgen in drei Einzelteilen transportiert werden. Allein das Kopfstück wiegt nach Angaben von Audi rund 200 Tonnen.
Die Teile kamen am Wochenende per Schiff aus Erfurt im Hafen Saal bei Kelheim an. Von heute bis Freitag November werden die drei Großbauteile (Unterholm, Kopfstück und Stößel) per Schwerlasttransport jeweils zwischen neun Uhr und 11.30 Uhr in das rund 30 Kilometer entfernte Münchsmünster gebracht – eine Herausforderung, denn diese Bestandteile wiegen einzeln bis zu 200 Tonnen. „Sie lassen sich nur mithilfe zweier Zugmaschinen, die vor einen 20-Achsen-Tieflader gespannt sind, bewegen“, berichtet eine Audi-Sprecherin.
Pro Lieferung habe der gesamte Schwertransport bei rund 48 Metern Länge und mehr als fünf Metern Breite ein Gewicht von bis zu 350 Tonnen. Heute traf bereits der Unterholm in Münchsmünster ein, morgen folgt das Kopfstück und übermorgen wird der Stößel herangeschafft. Während des jeweils dreistündigen Transfers zwischen Saal und Münchsmünster ist die Bundesstraße 16 abschnittsweise komplett gesperrt.
Die Servotransfer-Presse TS32.000 ist eine sogenannte Mittelpresse und fertigt Strukturteile, wie zum Beispiel Teile der A-, B- und D-Säule oder die Hutablage von Audi-Modellen. Sie hat nach Unternehmensangaben ein sehr großes Fertigungsspektrum und kann bis zu 40 000 Teile pro Tag fertigen – bei 30 Hub pro Minute gegenüber maximal 22 Hub bei herkömmlichen Pressen. Der Einsatz von Servomotoren im Antrieb der Presse sorge für eine höhere Flexibilität und eine bessere Energieeffizienz. Im Volkswagen-Konzern ist es die erste Presse dieser Art, so eine Audi-Sprecherin.