Kelheimer Polizeiinspektion veröffentlicht Bilanz für das vergangene Jahr und kündigt für heuer verstärkte Kontrollen an.
(ty) Auf den Straßen im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Kelheim sind im vergangenen Jahr sechs Menschen ums Leben gekommen. Das geht aus der Unfall-Statistik hervor, die heute veröffentlicht worden ist. Insgesamt krachte es 2452 Mal, bei 369 Unfällen gab es insgesamt 491 Verletzte. Als eine der Hauptursachen wird Geschwindigkeit genannt, 40 Mal war Alkohol im Spiel. Die Inspektion kündigt für heuer verstärkte Kontrollen an.
Im Zuständigkeitsgebiet der Inspektion Kelheim leben rund 86 000 der insgesamt rund 120 000 Landkreis-Bürger. Insgesamt wurden in diesem Bereich im vergangenen Jahr 2452 Verkehrsunfälle aufgenommen, was einen Anstieg um 235 im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Die Zahl der „Verkehrsunfälle mit Personenschäden“ stieg um zehn auf 369 an. Die Zahl der dabei verletzten Personen hingegen, sank von 492 auf 491. Bei der Zahl der getöteten Verkehrsteilnehmer war hingegen ein Anstieg von fünf auf sechs zu verzeichnen.
Die Zahl der so genannten Kleinunfälle hat sich von 1357 auf 1509 erhöht. „Die Zahl der Kleinunfälle und der Verkehrsunfälle mit schwerwiegenden Sachschäden waren im Wesentlichen für den Gesamtanstieg der Verkehrsunfälle maßgeblich, nachdem diese ebenfalls einen starken Anstieg von 501 im Jahr 2016 auf 574 im Jahr 2017 erfuhren“, heißt es aus der Kelheimer Inspektion.
Ein marginaler Rückgang sei bei den Verkehrsunfällen festzustellen gewesen, die von der Gruppe der 18- bis 24-Jährigen verursacht worden sind. Hier habe sich die Gesamtzahl von 196 um 0,5 Prozent auf 195 verringert. Sehr erfreulich ist hier jedoch aus Sicht der Beamten, dass die Unfälle mit Personenschäden im Gegenzug von 109 auf nunmehr 84 gesunken sind – ein Minus von immerhin 23 Prozent. „Leider musste in dieser Altersgruppe, genau wie im Vorjahr, ein Verkehrstoter beklagt werden.“
Blau die Zahl der Unfälle, orange-farben die Zahl der Verletzten und grau die Zahl der bei Unfällen getöteten Menschen.
„Gar nicht erfreulich“ zeigte sich aus Sicht der Polizei die Entwicklung bei den Verkehrsunfällen, an denen motorisierte Zweiräder beteiligt waren. So hat sich hier die Gesamtzahl von 64 auf 74 erhöht. Entsprechend ist auch die Zahl der Verletzten von 67 auf 82 gestiegen – zwei Motorrad-Fahrer verloren ihr Leben.
„Bei Verkehrsunfällen stellt meist die Geschwindigkeit eine Hauptursache dar“, heißt es zur Bilanz des vergangenen Jahres. Laut heutiger Mitteilung konnte im vergangenen Jahr ein Rückgang von 105 „Geschwindigkeitsunfällen“ auf 95 erreicht werden. „Gleichzeitig sank hier auch die Zahl der Personenschadensunfälle von 57 auf 38, was auch mit einem Rückgang bei den Verletzten um 35,4 Prozent von 82 auf 53 verbunden war.“ Bei den tödlich verletzten Verkehrsteilnehmern musste hingegen ein Gleichstand zum Vorjahr hingenommen werden: So stehen drei durch Geschwindigkeitsunfälle getötete Verkehrsteilnehmer zu Buche.
„Ein weiterer Hauptunfallschwerpunkt stellen die Unfälle dar, bei denen Alkohol im Spiel war“, so ein Polizei-Sprecher. „Leider musste ein Anstieg von 32 auf 40 Alkohol-Unfälle verzeichnet werden.“ Allerdings verringerte sich die Zahl der Verletzten von 21 auf 18 im. Verkehrsteilnehmer, die aufgrund der Unfallursache Alkoholeinfluss getötet wurden, gab es im vergangenen Jahr im Zuständigkeitsgebiet der Kelheimer Polizei nicht – im Vorjahr waren es zwei Personen.
Die Zahl der von den Beamten entlarvten Fahrten unter Alkohol-Einfluss, bei denen keine Unfälle passierten, stieg von 63 auf 116 an. Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Ursache Drogen-Einfluss stieg von drei auf vier. Während es bei Verkehrsunfällen unter Drogen im Jahr 2016 zwei Verletzte gegeben hatte, wurden im vergangenen Jahr drei Personen verletzt. Nachdem der Kontrolldruck seitens der Kelheimer Polizei nach eigenen Angaben „durch konsequente Kontrollen“ auch im vergangenen Jahr aufrecht erhalten wurde, sei die Zahl der Drogenfahrten, bei denen es keine Unfälle gab, von 17 auf 19 gestiegen.
Obwohl ein Bestreben der Kelheimer Polizei laut eigener Mitteilung darin liegt, die Schulweg-Sicherheit immer weiter zu optimieren, musste ein Gleichstand zum Vorjahr hingenommen werden. Die Zahl der Schulweg-Unfälle und der dabei verletzten Kinder blieb mit vier Unfällen und vier verletzten Kindern auf dem Stand des Vorjahres. Bei den Wildunfällen war im vergangenen Jahr erneut ein Anstieg zu verzeichnen. Die Zahl erhöhte sich von 701 auf 785.
Auch die Entwicklung der Fälle, bei denen sich die Verursacher unerlaubt von der Unfallstelle entfernt hatten, zeigte sich unerfreulich. Nachdem im Jahr 2016 insgesamt 369 Fahrerfluchten zur Anzeige gebracht worden waren, erhöhte sich diese Zahl auf 426. In Bezug auf die Aufklärungsquote konnte indes eine deutliche Steigerung erzielt werden – von 35,8 auf 41,6 Prozent.
Die Verkehrserzieher der Inspektion Kelheim waren im vergangenen Jahr im Zuge der Unfallprävention in Schulen und Kindergärten sowie bei anderen Informations-Veranstaltungen unterwegs. Dabei wurden im Dienstbereich insgesamt 38 Schulklassen von Grund- und Förderschulen mit 801 Kindern in Bezug auf das richtige Verkehrsverhalten geschult.
Im Rahmen des Verkehrs-Sicherheits-Programms 2020 werden nach Ankündigung der Polizeiinspektion Kelheim heuer konsequente und regelmäßige Verkehrskontrollen in den Bereichen Geschwindigkeit, Drogen und Alkohol am Steuer sowie vor allem Zweirad-Verkehr durchgeführt. Zudem werde verstärkt auf das Tragen von Sicherheitsgurten, die Sicherung von Kindern im Fahrzeug und auf mögliches Telefonieren am Steuer geachtet werden. „Da es erklärtes Ziel ist, die Verkehrssicherheit für alle noch weiter zu erhöhen“, heißt es dazu.