Laut Staatsanwaltschaft besteht der Anfangsverdacht, "dass die BMW AG eine prüfstandsbezogene Abschalt-Einrichtung verwendet (hat)".
(ty) Die Staatsanwaltschaft München I hat laut heutiger Mitteilung bereits am 27. Februar ein Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt wegen des Verdachts des Betruges in zirka 11 400 Fällen eingeleitet und heute in der BMW-Konzern-Zentrale in München sowie im Wege der Rechtshilfe an einem weiteren Standort in Österreich durchsucht.
Das Kraftfahrtbundesamt (KBA) habe der Staatsanwaltschaft am 22. Februar dieses Jahres mitgeteilt, im Rahmen der Prüfung im Hinblick auf die Abgaswerte seien Vertreter der BMW AG am gleichen Tag im KBA gewesen und hätten eingeräumt, in zwei Fahrzeug-Modellen seien unzulässige Abschalt-Einrichtungen verbaut worden. Es handle sich nach Aussage der BMW-Mitarbeiter jedoch um ein Versehen. Genannt werden in der heutigen Mitteilung der Staatsanwaltschaft die Modelltypen 750xd und M550xd.
Nach Einholung weiterer Informationen seitens des KBA sei ein vorausgegangenes so genanntes Vorprüfungsverfahren der Staatsanwaltschaft München I daher am besagten 27. Februar in ein Ermittlungsverfahren gegen bislang nicht näher bekannte Mitarbeiter beziehungsweise Verantwortliche der BMW AG beziehungsweise deren Tochtergesellschaften übergegangen. „Es besteht der Anfangsverdacht, dass die BMW AG eine prüfstandsbezogene Abschalt-Einrichtung verwendet (hat)“, teilte die Staatsanwaltschaft heute mit.
Die heute im Rahmen der Durchsuchung von den Staatsanwälten, zirka 100 Beamten des Polizeipräsidiums München und ihren österreichischen Kollegen in München und in Österreich beschlagnahmten Beweismittel „müssen nun erst gesichtet werden“, so eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft München I. „Die Ermittlungen werden wie immer ergebnisoffen geführt und stehen erst ganz am Anfang.“