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Der zu Ende gehende Monat: In knallharten Daten vom Deutschen Wetterdienst und malerischen Bildern aus der Region von Ludwig Schrätzenstaller.

(ty) Hoher Luftdruck, der sich von Mittel- nach Nordeuropa verlagerte, sorgte in Deutschland für einen überaus sonnenscheinreichen und außergewöhnlich warmen Mai. So folgte dem wärmsten April seit dem Beginn regelmäßiger Aufzeichnungen anno 1881 ein ebenso warmer Mai. Heftige Gewitter, Starkregen und Hagel gelangten von Süden her zeitweilig bis in die Mitte Deutschlands und führten örtlich zu erheblichen Schäden. Den Norden und Osten erreichten sie jedoch meist nicht, so dass dort bald große Trockenheit herrschte. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) heute nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Mess-Stationen.

Mit rund 16,0 Grad Celsius lag der Temperatur-Durchschnitt heuer im Mai um etwa 3,9 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Auch gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung nach oben noch rund drei Grad. Damit war der Mai ähnlich warm wie der Mai des Jahres 1889, dem bisherigen Rekordhalter. Eine exakte Analyse und eine klimatologische Einschätzung der letzten beiden Monate hat der DWD für den 4. Juni angekündigt.

Die meisten DWD-Stationen meldeten neue Mai-Rekorde, obwohl der Monat kühl begonnen hatte: Am 2. Mai sank das Quecksilber in Fassberg in der Lüneburger Heide auf minus 3,8 Grad. Doch bald danach trieb die Sonne die Temperaturen auf sommerliches Niveau: Bereits am 9. Mai meldete Lingen im
Emsland ein Tagesmaximum von 30 Grad. Dort konnte man mit 20 auch die meisten Sommertage (mindestens 25 Grad) zählen. Ende Mai rollte eine Hitzewelle heran: Mit 34,2 Grad wurde es dabei erneut in Lingen am wärmsten.

Das Soll von 71 Litern pro Quadratmeter (l/m²) wurde im Mai mit etwa 50 l/m² um 28 Prozent verfehlt. Die Unterschiede waren dennoch beachtlich: Im Norden und Osten Deutschlands war es besonders trocken. Vereinzelt fielen dort weniger als fünf l/m², erste Waldbrände entstanden. Im Süden und Westen richteten sich die Niederschlags-Summen meist nach den Zugbahnen der häufigen Gewitter. So traten sehr unterschiedliche Regenmengen auf engstem Raum auf.

Vernebelter Blick auf Kloster Scheyern (Kreis Pfaffenhofen).

Blitz und Donner wurden häufig von Hagel, Sturm und verheerendem Starkregen begleitet: Am 10. Mai türmten sich Hagelkörner in Ginolfs in der Rhön bis zu einem halben Meter hoch auf. Ein Tornado der Stärke F2 (181 bis 253 km/h) verursachte am 16. Mai bei Viersen, nahe der niederländischen Grenze, große Verwüstungen. Am 24. Mai zogen heftige Gewitter mit ungeheuren Regenmassen immer wieder über das Vogtland hinweg. In Bad Elster-Sohl fielen dabei 151,8 l/m².

Der Sonnenschein erreichte im zu Ende gehenden Monat mit rund 275 Stunden etwa 140 Prozent seines Solls von 196 Stunden. Damit gehört der Mai 2018 zu den fünf sonnigsten seit dem Beginn flächenhafter Messungen im Jahr 1951. Vor allem im Norden entstanden an mehreren Stationen neue Sonnen-Rekorde. Begünstigt war vor allem die Ostseeküste, teilweise mit mehr als 370 Stunden. Benachteiligt war diesmal das Gebiet vom Allgäu bis zum Schwarzwald, mit örtlich weniger als 180 Sonnenscheinstunden.

Bayern meldete für den Mai im Schnitt 15,6 Grad sowie etwa 75 Liter Niederschlag pro Quadratmeter und rund 250 Sonnenstunden. Nach Gewittern am 10. Mai lag der Hagel in Ginolfs in der Rhön und in Niederwerrn bei Schweinfurt bis zu einem halben Meter hoch.


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