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Morgen feiern Christen auf der ganzen Welt wieder das "Hochfest des Leibes und Blutes Christi". Es geht zurück auf die Vision einer Chorfrau im Jahre 1209

(pba) Mit dem "Hochfest des Leibes und Blutes Christi" verehrt die Kirche die leibliche Gegenwart Jesu Christi im Sakrament der Eucharistie. Am morgigen Donnerstag, 31. Mai, feiern deshalb katholische Christen auf der ganzen Welt wieder Fronleichnam. Was aber hat es auf sich mit diesem Fest, dessen Ursprünge weit in die Geschichte zurückreichen? Zunächst einmal: Der Begriff "Fronleichnam" leitet sich vom mittelhochdeutschen "vrône lîcham" ab, was so viel bedeutet wie "des Herren Leib".

Gleich doppelt steht die Eucharistie im Mittelpunkt dieses Festes. Die liturgischen Texte des Tages beziehen sich in besonderer Weise auf das Geheimnis der Eucharistie. In der Prozession, in der die Hostie in einer Monstranz mitgetragen wird, bezeugen die Christen öffentlich ihren Glauben an Gott. Die Prozession ist aber zugleich ein Bild des "wandernden Volkes Gottes" mit Christus in seiner Mitte.

An vier Altären im Freien wird während der traditionellen Fronleichnams-Prozession eine "Statio" gehalten. Dabei werden die Anfänge der vier Evangelien in alle vier Himmelsrichtungen gesungen – um deutlich zu machen, dass die frohe Botschaft der ganzen Welt gilt. Nach den Fürbitten erfolgt dann jeweils der sakramentale Segen.

 

Wissenswertes zu Fronleichnam:

  • Das Fest der leiblichen Gegenwart Christi im Altarsakrament wurde erstmals im Jahre 1246 im Bistum Lüttich gefeiert und anno 1264 von Papst Urban IV. zum Fest der Gesamtkirche erhoben.
  • Es geht auf eine Vision der heilig gesprochenen Augustiner-Chorfrau Juliana von Lüttich im Jahre 1209 zurück. Sie habe in einer Vision den Mond gesehen, der an einer Stelle verdunkelt war. Christus habe ihr dazu erklärt, dass der Mond das Kirchenjahr bedeute, der dunkle Fleck das Fehlen eines Festes des Altarsakraments.
  • Die erste Fronleichnams-Prozession in Bayern fand im Jahre 1286 in Benediktbeuern statt.
  • Mit einer Sakraments-Prozession wurde das Fest erstmals anno 1279 in Köln begangen.
  • Ihren Höhepunkt an festlicher Ausgestaltung erreichte die Fronleichnams-Prozession im 15. und 16. Jahrhundert, wo in geistlichen Prozessionsspielen Themen aus der Heilsgeschichte inszeniert wurden.
  • Während der Zeit des Nationalsozialismus diente die Fronleichnams-Prozession vielen als Demonstration ihres Glaubens gegen die nationalsozialistische Diktatur.
  • Auch in der DDR galt die Teilnahme an einer Fronleichnams-Prozession als öffentliches Bekenntnis zum Katholizismus und als Zeichen für die Ablehnung der SED-Diktatur

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