Als die 18-Jährige aufwachte, soll der U-Bahn-Fahrer die Hand in ihrer Hose gehabt haben.
(ty) Einem 57-Jährigen aus dem Landkreis Pfaffenhofen wird vorgeworfen, Mitte des vergangenen Monats in einer Münchner U-Bahn eine wehrlose junge Frau missbraucht zu haben. Wie die Polizei heute bekanntgab, sei der Mann "wegen Vergewaltigung einer Widerstandsunfähigen" sowie wegen unterlassener Hilfeleistung angezeigt worden. Bei dem Beschuldigten handelt es sich um einen verheirateten U-Bahn-Fahrer mit deutscher Staatsangehörigkeit, wie gegenüber unserer Zeitung bestätigt wurde.
Nach aktueller Mitteilung aus dem Münchner Polizeipräsidium ereignete sich die Tat bereits am Samstag, 16. Juni. Gegen 7.30 Uhr sei die stark alkoholisierte 18-jährige Münchnerin an diesem Morgen an der U-Bahn-Station Klinikum Großhadern aus einer U-Bahn gestiegen. "Scheinbar war sie eingeschlafen, da der Zug aus der Wende-Anlage in den Bahnhof einfuhr", heißt es von der Polizei. Streifenbeamte seien dann an dem Bahnsteig auf die junge Frau aufmerksam geworden, da ihre Hose und ihr BH unter ihrem verrutschten T-Shirt geöffnet gewesen seien.
Auf Nachfrage der Beamten konnte sich die 18-Jährige den Angaben zufolge aufgrund ihrer Alkoholisierung nur mehr teilweise an das Geschehene erinnern. Beim Aufwachen habe sie – so wird berichtet – festgestellt, dass ein fremder Mann seine Hand in ihrer Hose hatte. Sie habe dem Unbekannten zu verstehen gegeben, dass er das lassen solle, sowie daraufhin die U-Bahn verlassen. Laut Polizei wies die Münchnerin zu diesem Zeitpunkt einen Alkoholwert von mehr als 1,7 Promille auf.
Der Tatverdächtige konnte – so wurde heute mitgeteilt – nach Auswertung der Video-Aufzeichnung ermittelt sowie am vergangenen Montag, 9. Juli, in München festgenommen werden. Bei dem Beschuldigten handelt es sich den Angaben zufolge um einen 57-jährigen U-Bahn-Fahrer, der aus dem Landkreis Pfaffenhofen stammt. Der Mann habe die deutsche Staatsangehörigkeit und sei verheiratet, erklärte eine Sprecherin des Polizeipräsidiums gegenüber unserer Redaktion.
Der Beschuldigte sei "wegen Vergewaltigung einer Widerstandsunfähigen und unterlassener Hilfeleistung" angezeigt worden. Nach den erforderlichen polizeilichen Maßnahmen sei der 57-Jährige wieder entlassen worden. Die Staatsanwaltschaft hatte zwar laut Polizeipräsidium einen Antrag auf Haftbefehl gegen den mutmaßlichen Täter gestellt, diesem sei jedoch vom Gericht nicht stattgegeben worden.