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Pfaffenhofener (45) hatte gedroht, sich selbst sowie seine Frau und das Haus abzufackeln. Er wurde festgenommen und in die Psychiatrie eingewiesen.

(ty) Dramatische Szenen haben sich heute Nacht in Pfaffenhofen abgespielt. Ein 45-jähriger Familienvater, der mehrere Stunden zuvor schon randaliert haben soll, hat nach Angaben der Polizei damit gedroht, sich selbst sowie seine Frau und das Wohnhaus anzuzünden. Als die Beamten anrückten, saß der Mann – der sich inzwischen bereits mit Benzin übergossen hatte – auf einem geöffneten Benzin-Kanister und machte auch noch ein Feuerzeug an. Der alkoholisierte 45-Jährige wurde festgenommen und in die Psychiatrie eingewiesen, gegen ihn wird nun ermittelt. Nach bisherigen Erkenntnissen ist niemand verletzt worden.

Wie die örtliche Polizeiinspektion berichtet, hatte eine erwachsene Tochter der fünfköpfigen Familie heute Nacht gegen 2.30 Uhr den Notruf gewählt. Die junge Frau habe gemeldet, dass der 45-jährige Vater das im Stadtgebiet von Pfaffenhofen gelegene Haus abfackeln wolle. Drei Minuten nach dem Eingang dieser Mitteilung sei eine Streife vor Ort gewesen. Die Beamten trafen – so heißt es weiter – dann vor dem Gebäude auf den Mann. Und die Situation war offenbar höchst gefährlich. 

Der 45-Jährige habe auf einem geöffneten Benzin-Kanister gesessen. "Er hatte sich mit Benzin übergossen und hielt in der Hand ein Feuerzeug, das er entzündete", berichtet ein Polizei-Sprecher. Zum Glück ist es den Beamten gelungen, Schlimmeres zu verhindern: "Das Feuerzeug konnte ihm aus der Hand geschlagen werden", heißt es weiter. Der Mann sei dann vorläufig festgenommen worden; dabei habe er "erheblichen Widerstand" geleistet. 

Das Verhalten des Mannes hatte bereits einige Stunden zuvor die Polizei auf den Plan gerufen. Nach Angaben der Pfaffenhofener Inspektion waren die Beamten schon gegen 21.30 Uhr verständigt worden, weil der 45-jährige Familienvater zu Hause randaliert haben soll. Als die Beamten dann vor Ort eintrafen, hatte der Mann allerdings bereits das Haus verlassen und war offenbar verschwunden. Die Polizisten trafen ihn jedenfalls nicht mehr an. 

Kurz vor 2.30 Uhr sei der Familienvater dann zu dem Haus zurückgekehrt – und die Dramatik nahm ihren Lauf. Laut Polizei hatte der Mann einen fünf Liter fassenden Benzin-Kanister aus der Garage geholt. Das Benzin habe er im Treppen-Abgang zum Keller sowie auch in dem Keller selbst verschüttet. Doch damit nicht genug: "Er forderte seine 42-jährige Ehefrau auf, die drei Kinder aus dem Haus zu bringen. Sie selbst sollte im Haus verbleiben, weil er sie mit dem Haus abfackeln wolle", berichtet die Polizei. Die besagte Tochter rief die Polizei.

Der 45-Jährige war nach Angaben der Beamten alkoholisiert. Einen Alko-Test habe er allerdings verweigert. Der Mann sei in die psychiatrische Abteilung des Klinikums in Ingolstadt eingeliefert worden. Die alarmierten Einsatzkräfte von der Pfaffenhofener Feuerwehr belüfteten das Wohnhaus. Sie konnten bei ihrem Eintreffen "keine akute Explosions-Gefahr mehr feststellen", so die Polizei. Verletzt worden sei nach ersten Erkenntnissen bei den Geschehnissen niemand, hieß es am Nachmittag auf Anfrage unserer Zeitung.

Gegen den 45-Jährigen wird nun strafrechtlich ermittelt. Wie von der Pfaffenhofener Polizeiinspektion unter Berufung auf die Ingolstädter Staatsanwaltschaft dazu erklärt wurde, werden dem Mann nach derzeitigem Stand sowohl Bedrohung als auch Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte zur Last gelegt. Zum Motiv des 45-Jährigen liegen bislang noch keine gesicherten Informationen vor.


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