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Erstmals lag der Jahres-Umsatz des Konzerns bei mehr als 1,5 Milliarden Euro. Das Passagier-Aufkommen stieg um 3,8 Prozent auf 46,3 Millionen.

(ty) Die Flughafen-München-GmbH (FMG) hat auf ihrer heutigen Jahrespressekonferenz eine positive Bilanz für das vergangene Betriebsjahr gezogen: Der Anstieg der Passagierzahlen um 3,8 Prozent auf 46,3 Millionen und die damit verbundenen Erlössteigerungen im Aviation- und Non-Aviation-Geschäft trugen demnach maßgeblich dazu bei, dass der Konzernumsatz nach vorläufigen Berechnungen erstmals auf mehr als 1,5 Milliarden Euro gesteigert werden konnte. Auch beim "Ebitda" – dem operativen Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen – wurde mit 535 Millionen Euro ein neuer Rekordwert erzielt. Insgesamt schließt der FMG-Konzern das Betriebsjahr 2018 mit einem Gewinn von rund 150 Millionen Euro ab.

Der betriebliche Cashflow erhöhte sich den Angaben zufolge um mehr als 80 Millionen auf 465 Millionen Euro. Bei einem Eigenkapital von über 2,2 Milliarden Euro habe die Eigenkapitalquote mit 41,3 Prozent erstmals über der 40-Prozent-Marke gelegen. Nach Angaben der FMG zählte der Münchner Flughafen im vergangenen Jahr rund 46 254 000 Passagiere, das entspricht einem Plus von 3,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Zahl der Flugbewegungen sei um 2,2 Prozent auf rund 413 500 gestiegen. Das Luftfracht- und Luftpost-Aufkommen ist um 2,8 Prozent auf rund 368 400 Tonnen gesunken. 

Den wirtschaftlichen Erfolg sieht der Vorsitzende der FMG-Geschäftsführung, Michael Kerkloh, als unverzichtbare Grundlage für die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit des Flughafens: "Indem wir erhebliche Investitionen in unsere Infrastruktur fließen lassen, sorgen wir dafür, dass der Münchner Airport trotz steigender Passagierzahlen in der Lage ist, den Reisenden auch morgen noch eine überzeugende Service- und Aufenthaltsqualität zu bieten", sagt er. "Das wichtigste laufende Ausbauvorhaben ist in diesem Zusammenhang zweifellos die Erweiterung und Modernisierung von Terminal 1."

Die ersten vorbereitenden Bauarbeiten für dieses Großprojekt im Herzen des Münchner Flughafens haben bereits begonnen. Der geplante neue Flugsteig soll nach seiner Fertigstellung mit den heutigen Modulen A und B verbunden sein und mehr als 320 Meter in das westliche Vorfeld des Airports hineinragen. An dem Pier können dann insgesamt bis zu zwölf Flugzeuge andocken. Die Inbetriebnahme des neuen Flugsteigs wird nach Angaben der FMG voraussichtlich im Jahr 2023 erfolgen. Die Aiport-GmbH hat für dieses Ausbau-Vorhaben Gesamtkosten in Höhe von rund 455 Millionen Euro veranschlagt.

Ansicht des geplanten Flugsteigs für das Terminal 1.

Das Terminal 1 ist allerdings nicht die einzige Baustelle am Münchner Airport. Laut FMG-Mitteilung werden derzeit insgesamt 14 Ausbau-Projekte auf dem Flughafen-Campus vorangetrieben. Dazu gehören auch der Bau neuer Parkhäuser, die Verlängerung des S-Bahn-Tunnels für den späteren Erdinger Ringschluss sowie diverse Straßenbau-Maßnahmen. Darunter fallen zum Beispiel der vierspurige Ausbau des Flughafen-Zubringers Ost und der Bau einer zusätzlichen Brücke über die Zentralallee zur Erschließung des künftigen Innovations-Standorts "LabCampus" im Westen des Flughafen-Geländes. Eine Übersicht über alle geplanten Bauprojekte am Münchner Flughafen ist unter www.munich-airport.de/bauprojekte abrufbar.

Die dynamische Verkehrsentwicklung am Münchner Flughafen im vergangenen Jahr ist laut aktuellen Angaben vor allem durch das Passagier-Plus bei den internationalen Verbindungen zu erklären. Dabei sei der Fernreiseverkehr mit einem Anstieg von sieben Prozent der größte Wachstumstreiber gewesen. "Hier wirkte sich nicht zuletzt die Stationierung von fünf Lufthansa-Maschinen vom Typ Airbus A380 aus", heißt es dazu: Das weltweit größte Linienflugzeug biete pro Flug über 500 Sitzplätze und sei im ersten Jahr von rund 900 000 Fluggästen der Lufthansa genutzt worden.

Zur Erneuerung der Münchner Langstreckenflotte habe auch der Airbus A350 beigetragen. "Bis zum Juli dieses Jahres werden es insgesamt 15 dieser sparsamen und äußerst leisen Großraumjets sein, die Lufthansa in München stationiert", teilte die FMG mit. Die starke Nachfrage im Fernreiseverkehr habe auch zu einer abermals verbesserten Sitzplatz-Auslastung an Bayerns Luftverkehrs-Drehkreuz beigetragen: Mit nunmehr 77,5 Prozent sei der bisher höchste Wert in der Geschichte des Airports erzielt worden.

Die positive Verkehrsentwicklung habe sich in den ersten zweieinhalb Monaten des laufenden Betriebsjahrs fortgesetzt: Die Anzahl der Flugbewegungen erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um knapp drei Prozent, bei den Passagieren lag das Plus sogar bei über vier Prozent.
"Im Hinblick auf die künftige Entwicklung müssen wir allerdings konstatieren, dass die prognostizierte Nachfragesteigerung im kommenden Jahrzehnt am Münchner Flughafen nicht mit einer entsprechenden Ausweitung des Angebotes beantwortet werden kann", so Kerkloh. "Durch das Moratorium beim Bau der dritten Startbahn sind die Wachstums-Möglichkeiten hier gedeckelt."

"Vor diesem Hintergrund wird unsere Aufgabe in den kommenden Jahren vornehmlich darin bestehen, die Angebotsvielfalt und Servicequalität unseres Flughafens unter den schwierigen Rahmenbedingungen einer sich stetig zuspitzenden Engpass-Situation zu behaupten", so der Flughafen-Chef weiter. "Dabei kommt es darauf an, die Drehkreuz-Qualität zu stärken und insbesondere die Rolle des Münchner Flughafens als Gateway im interkontinentalen Reiseverkehr weiter zu festigen."


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