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22-Jähriger fährt davon, baut Unfall, Helikopter sucht nach ihm. Stunden später meldet er sich aus München. Der Fall gibt noch Rätsel auf.

(ty) Ein 22-jähriger Freisinger, der – mutmaßlich betrunken – wegen eines Zoffs mit seiner Freundin im Auto davongefahren und wenig später nördlich der Kreisstadt verunglückt war, hat die Polizei heute Nacht gehörig auf Trab gehalten. An der Unfallstelle fand man nur das Wrack, auch ein Hubschrauber konnte nicht helfen. Am Morgen rief der junge Mann bei der Freisinger Polizei an und erklärte, er sei jetzt in München. Warum es ihn nach Süden verschlagen hat, das ist ebenso unklar, wie die Antwort auf die Frage, wie er dort hingekommen ist. Der Fall gibt noch Rätsel auf, Straftaten stehen im Raum. Aber der Reihe nach.

 

Nach Angaben der Polizei war das Pärchen aus Freising am heutigen Samstagmorgen gegen 4 Uhr derart in Streit geraten, dass Nachbarn die Gesetzeshüter verständigten. Beim Eintreffen der Beamten hatte sich, so wird berichtet, der 22-jährige Lebensgefährte allerdings bereits mit seinem Auto aus dem Staub gemacht. Wenig später sei bei der Freisinger Polizeiinspektion dann ein Notruf aus Attenkirchen, nördlich von Freising, eingegangen: Dabei sei den Beamten mitgeteilt worden, dass sich hier wohl ein Verkehrsunfall ereignet habe.

 

Tatsächlich war – so heißt es weiter – ein "Renault Trafic" auf der Bundesstraße B301 zwischen Attenkirchen und Hettenkirchen nach rechts von der Fahrbahn abgekommen. Der Wagen hatte sich den Erkenntnissen der Polizei zufolge gleich mehrfach überschlagen und war schließlich – ungefähr 20 Meter weit – in einem Acker zum Stehen gekommen. Die Gesetzeshüter fanden zwar das nicht mehr fahrbereite Auto vor, von dem Fahrer des Wagens fehlte indes jede Spur.

 

Aufgrund der Unfall-Situation konnte von der Polizei jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass der junge Mann sich verletzt im näheren Umfeld der Unglücksstelle befindet. Daher sei auch ein Polizei-Hubschrauber zur Absuche der Gegend hinzugezogen worden – zumal weder der 22-Jährige noch dessen Freundin an der Wohnanschrift angetroffen werden konnten. Gut drei Stunden später gab es dann eine überraschende Wendung in dem unterm Strich ohnehin merkwürdigen Fall: Gegen 7.30 Uhr habe sich der 22-Jährige telefonisch bei der Polizeiinspektion in Freising gemeldet. 

 

Er habe den Beamten bei dem Anruf erklärt, dass er inzwischen nach München gefahren sei. Der junge Mann habe sich schließlich in der Landeshauptstadt zur nächst gelegenen Polizei-Dienststelle begeben. Warum sich der 22-jährige Freisinger aber überhaupt nach München begeben hatte, zumal er doch vor dem Auto-Unfall nach Norden unterwegs war, das sei bislang unklar, sagte ein Polizei-Sprecher gegenüber unserer Zeitung. Ebenfalls noch Gegenstand der Ermittlungen sei, wie beziehungsweise auf welchem Wege der Mann in die Landeshauptstadt gelangt war.

 

Wegen des Verdachts auf Einfluss von Alkohol beziehungsweise sonstiger berauschender Mittel sei bei dem 22-Jährigen jedenfalls eine Blutentnahme angeordnet worden. Ihn erwarten laut Polizei jetzt Strafverfahren wegen des unerlaubten Entfernens vom Unfallort sowie wegen des im Raum stehenden Verdachts auf Trunkenheit im Verkehr. Der Eigentümer des Ackers, in dem das Unfall-Auto zum Liegen gekommen war, wird gebeten, sich unter der Telefonnummer (0 81 61) 53 05 -0 mit der Freisinger Polizei in Verbindung zu setzen.


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