Auswertung von Wasserproben ergab "eindeutig den mikroskopischen Nachweis von Cyano-Bakterien", heißt es aus dem Landratsamt.
(ty) Das von behördlicher Seite wegen des Blaualgen-Befalls für den Ebenhausener Weiher bei Baar-Ebenhausen (Kreis Pfaffenhofen) verhängte Bade-Verbot bleibt mindestens bis zum Ende der diesjährigen Bade-Saison bestehen. Das wurde heute aus dem Pfaffenhofener Landratsamt erklärt. Wie das Gesundheitsamt außerdem mitteilt, seien am gestrigen Montag erneut Wasserproben entnommen worden. Diese bestätigten noch einmal den Blaualgen-Befall.
Die Auswertung der Wasserproben, untersucht im Labor des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittel-Sicherheit, "ergab eindeutig den mikroskopischen Nachweis von Cyanobakterien (umgangssprachlich Blaualgen)", heißt es in einer aktuellen Meldung aus dem Landratsamt.
"Obwohl der Schlieren-Teppich nur noch an wenigen Uferstellen als dünner Streifen zu sehen war, ist der See nach wie vor extrem trüb", sagt Cornelia Teubner vom Gesundheitsamt. Dies sei auch an den unzähligen Schwebeteilchen in den Proben-Fläschchen deutlich zu erkennen gewesen.
Da der Ebenhausener Weiher nach Angaben der Kreisbehörde "generell zu schwierigen Sauerstoff-Bedingungen neigt" und sich zudem "die Regenerierung des Gewässers hinsichtlich der Blaualgen noch hinziehen wird", müsse an dem Bade-Verbot bis zum Ende dieser Saison am 15. September festgehalten werden. Wie berichtet, hatten das Landratsamt und das Gesundheitsamt ausdrücklich auf die Gesundheits-Gefahren hingewiesen, die der Blaualgen-Gefahr für den Menschen bedeuten kann. Lesen Sie dazu: Badeverbot am Ebenhausener See: Das sollten Sie über Blaualgen wissen
Die größte Gefahr, die nach Angaben der Behörden von Blaualgen ausgeht, ist die Giftigkeit einiger Arten, da diese in ihrem Stoffwechsel Toxine produzieren, die dann direkt ins Wasser gelangen und gesundheitliche Schäden bei Mensch und Tier anrichten können. Ein Gesundheitsrisiko ergebe sich insbesondere, wenn Wasser in sehr hohen Konzentrationen geschluckt werde oder über Aerosole in die Atemwege gelangt – wie es zum Beispiel bei Wassersportarten mit intensivem Wasserkontakt, zum Beispiel Tauchen oder Wasserski, der Fall sei.
"Vor allem für Kinder kann es zur Lebensgefahr kommen, wenn diese, etwa beim intensiven Toben, gegenseitigem Untertauchen oder Handstand im Wasser, viel Wasser schlucken – besonders wenn sie dies in flachen Bereichen, in denen sich eine dicke grüne Masse angesammelt hat, tun", so Teubner. Eine Aufnahme von Cyanotoxinen über die Haut sei unwahrscheinlich. Allerdings könnten manche Wirkstoffe der Cyanobakterien die Haut reizen, Entzündungen oder allergische Reaktionen auslösen – zum Beispiel das Auftreten von Quaddeln auf der Haut.
Weitere Symptome infolge einer erhöhten Aufnahme von Cyanotoxinen können laut Mitteilung des Gesundheitsamt sein: Übelkeit, Durchfall und Erbrechen, Fieber, Reizungen und/oder Entzündungen der Augen, Ohren und Atemwege bis hin zur Lungenentzündung, Schleimhaut-Reizungen allgemein, aber auch – im ungünstigsten Fall – Veränderungen der Leber. Weitere Informationen hat das Pfaffenhofener Gesundheitsamt in dem nachfolgenden Info-Blatt zusammengefasst, das auch über diesen Link im Internet abrufbar ist.