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Schon die Erklärung dafür, warum sie überhaupt auf der Autobahn unterwegs waren, ist haarsträubend. Den beiden blüht nun strafrechtlicher Ärger.

(ty) Mit einer ungewöhnlichen und folgenreichen Aktion haben gestern Abend zwei 15-Jährige für einen Polizei-Einsatz auf der A9 zwischen Lenting und Ingolstadt gesorgt. Sie waren mit einem Motorroller auf der Autobahn in Richtung Süden unterwegs, weil sie keinen anderen Weg nach Hause kannten. Als die Gesetzeshüter anrückten, um die beiden zu stoppen, kehrte der Zweirad-Lenker um und war somit als Geisterfahrer unterwegs. Auf die Jugendlichen kommt nun etlicher Ärger zu, unter anderem wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis und Kennzeichen-Missbrauchs. Der Roller wurde sichergestellt.

Gegen 21 Uhr war bei der Ingolstädter Verkehrspolizei die Mitteilung eines Lastwagen-Fahrers eingegangen, wonach ein mit zwei Personen besetztes Mofa auf der rechten Spur der Autobahn zwischen Denkendorf und Lenting in Richtung München unterwegs sei. Die Ordnungshüter machten sich mit einem Streifenwagen auf den Weg – und zirka zwei Kilometer nach der A9-Anschlussstelle Lenting bestätigte sich dann tatsächlich die eingegangene Meldung. Das Polizeiauto, so schildern die Beamten, überholte nun das Zweirad und gab ein Anhalte-Signal. Damit begann die Aufregung erst richtig.

Nun habe der Roller-Lenker gewendet und sei – offenbar, um der Polizei-Kontrolle zu entgehen – somit auf der Standspur als Geisterfahrer unterwegs gewesen. Die Beamten mussten indes erst einmal in Richtung Süden weiterfahren und konnten dann ab der Anschlussstelle Lenting erneut die Verfolgung aufnehmen. Der Zweirad-Fahrer hatte laut Polizei mittlerweile aber erneut umgekehrt. Er sei nun, diesmal in korrekter Richtung, auf der Standspur in Richtung München gesteuert. Zirka 400 Meter vor Ingolstadt-Nord wurde der Roller schließlich gestoppt. "Bei dem Fahrer und seinem Sozius handelt es sich um zwei 15-jährige aus Ingolstadt", erklärte heute ein Polizei-Sprecher.

"Sie gaben bei der Vernehmung im Beisein der Erziehungsberechtigten an, sie wären mit dem Roller des Sozius nach Hilpoltstein gefahren und hätten diesen eingetauscht gegen den jetzt geführten Roller." Dabei seien sie über Land- und Seitenstraßen gefahren. Auf dem Rückweg sei dann allerdings der Handy-Akku leer gewesen. Der einzige Weg, den die beiden angeblich kannten, um wieder nach Hause zu gelangen, sei die Autobahn gewesen. Diese Route wählten sie augenscheinlich auch. Zumal sie laut Polizei nach der Probefahrt in Hilpoltstein wussten, dass der Roller schneller als 50 km/h fährt.

Da der Sozius nach Erkenntnissen der Gesetzeshüter zuvor auch mit seinem nicht gedrosselten Roller nach Hilpoltstein gefahren war sowie die Versicherungs-Kennzeichen getauscht hatte, komme nun auf beide noch ein Strafverfahren wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis und wegen eines Kennzeichen-Missbrauchs zu. Außerdem wird ihnen ein Verstoß gegen das Pflichtversicherungs-Gesetz zur Last gelegt. Das Gefährt mit dem sie auf der A9 unterwegs waren, laut Polizei ein Kleinkraftrad der Marke "Aerox", wurde sichergestellt.


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