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Daten vom Deutschen Wetterdienst nach ersten Auswertungen der rund 2000 Mess-Stationen im Land.

(ty) Statt Winterwetter erlebte Deutschland heuer den zweitwärmsten Februar seit Beginn flächendeckender Messungen im Jahre 1881. Der Monat war zugleich der zweitnasseste seit Aufzeichnungsbeginn. Das zeigen erste Auswertungen der Ergebnisse der rund 2000 Mess-Stationen des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Als Ursache nennt der DWD eine lange Reihe kräftiger Tiefdruckgebiete, die unaufhörlich vom Atlantik her über den Norden Europas hinwegzogen.

Nahezu ununterbrochen transportierten sie in einem breiten Strom sehr milde Meeresluft heran. Mitteleuropa brachten sie schwere Stürme, ungewöhnlich viel Regen und immer wieder extrem hohe Temperaturen. Die Sonnenscheindauer war im Februar hierzulande leicht unterdurchschnittlich.

Mit 5,3 Grad Celsius lag im Februar der Temperatur-Durchschnitt um 4,9 Grad über dem Wert der international gültigen Referenz-Periode 1961 bis 1990. Verglichen mit der Periode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung plus 4,3 Grad. Damit war der Februar heuer der zweitwärmste seit Messbeginn 1881 – nach 1990 mit einem Plus von 5,7 Grad.

Eine sehr milde Südwestströmung brachte Deutschland im Februar häufig zweistellige Temperaturen. In Emmendingen-Mundingen, nördlich von Freiburg, konnte man außergewöhnliche 21 solcher Tage zählen. Das bundesweit höchste Maximum meldete Müllheim, südwestlich von Freiburg, am 16. Februar mit nahezu sommerlichen 21,5 Grad. Der tiefste Wert trat am 6. Februar in Oberstdorf mit minus 14,7 Grad auf, als sich der Süden vorübergehend in bodennaher Kaltluft befand.

Der Februar erreichte mit rund 125 Litern pro Quadratmeter (l/m2) etwa 250 Prozent seines Solls von 49 l/m2. Damit war er der zweitnasseste, regional sogar der nasseste Februar seit 1881. Mehr Niederschlag gab es nur im Jahre 1946 mit gut 127 l/m2.

In manchen Orten fielen mehr als 400 Prozent des Klimawertes. Verantwortlich dafür waren zahlreiche Tiefdruckgebiete, die mit ihren Ausläufern über Deutschland zogen. Oft blieben ihre Wolken am Westrand der Berge hängen und sorgten dort für langanhaltende Niederschläge. So fielen im Schwarzwald insgesamt örtlich mehr als 400 l/m2 und hier allein am 2. Februar in Baiersbronn-Ruhestein 105,5 l/m2.

Die trockensten Gebiete lagen dagegen im Lee von Kaiserstuhl und Harz, wo im Februar teils unter 40 l/m2 fielen. Schnee brachte der Februar in diesem Jahr im Flachland erst am 27. Tag des Monats, vielerorts fehlte er aber auch völlig. Stattdessen tobten oft schwere Stürme, die große Schäden anrichteten.

Der Sonnenschein lag im Februar mit rund 65 Stunden knapp zehn Prozent unter seinem Soll von 72 Stunden. Begünstigt war das Alpenvorland mit örtlich mehr als 125 Sonnenstunden. Im Sauerland und in Schleswig-Holstein schien die Sonne örtlich nur 30 Stunden.

So war's in Bayern

Bayern war im Februar mit durchschnittlich 4,3 Grad das kühlste und mit mehr als 85 Stunden das zweitsonnigste Bundesland. Der Niederschlag betrug knapp 130 l/m2. Oberstdorf meldete am 6. Februar ein Minimum von minus 14,7 Grad. Dies war die bundesweit kälteste Nacht im Februar. Nach starken Regenfällen am 2. Februar traten im Allgäu die Iller und ihre Nebenflüsse über die Ufer. Wegen der Sturmböen des Tiefs "Sabine" blieben am 10. und 11. Februar zahlreiche Schulen und Kindergärten geschlossen.


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