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"Die Rahmenbedingungen für unsere Arbeit und die Nachfrage nach unseren Erzeugnissen haben sich in vielen Bereichen über Nacht verändert."

(ty) "Die Corona-Pandemie hat auch die Agrarmärkte fest im Griff", heißt es vom bayerischen Bauernverband (BBV). Dabei kommt es laut heutiger Mitteilung gerade in jenen Produkt-Bereichen zu schwerwiegenden Problemen, bei denen der Absatz für Gastronomie und Events oder der Export die entscheidende Rolle spielt. Besonders bemerkbar seien die Auswirkungen der Corona-Krise bei Milch, Rindfleisch und Kartoffeln. In einer persönlichen Botschaft hat sich BBV-Präsident Walter Heidl jetzt in dieser schwierigen Situation für die bayerische Land- und Forstwirtschaft an die Bäuerinnen und Bauern gewandt. Nachfolgend lesen Sie die Ausführungen von Heidl im Original-Wortlaut:

 

"Liebe Bäuerinnen und Bauern,

mir ist es wichtig, mich in diesen turbulenten Tagen persönlich an Sie alle zu wenden. Die Corona-Krise sowie ihre Auswirkungen und Beschränkungen treffen jeden Einzelnen von uns. Sorgen um die Gesundheit von Familie und Freunden, aber genauso auch um die wirtschaftlichen Folgen bestimmen die Gedanken von vielen von uns. Auch meine.

Während in Wirtschaft und Gesellschaft viele Räder stillstehen, kann und muss die Arbeit auf den Höfen, auf den Feldern und im Wald weitergehen. Schließlich sind es die Bäuerinnen und Bauern, die die gesamte Bevölkerung mit Lebensmitteln versorgen. Unsere Branche wurde als systemrelevant eingestuft und ist deshalb weiter arbeits- und handlungsfähig. Und trotzdem hat die momentane Situation auch für uns Landwirte massive Auswirkungen: Die Rahmenbedingungen für unsere Arbeit und die Nachfrage nach unseren Erzeugnissen haben sich in vielen Bereichen über Nacht verändert. Besonders stark machen sich der Ausfall der Gastronomie, ins Stocken geratene Exporte und fehlende Arbeitskräfte aus dem Ausland bemerkbar und führen zu zum Teil heftigen Turbulenzen auf den Märkten und in den Wertschöpfungsketten.

Auch für uns als Bauernverband hat sich vieles geändert. Um die Ausbreitung dieser Krankheit zu verhindern, beraten unsere Geschäftsstellen nur noch telefonisch. Ab Anfang Mai wollen wir die Hofübergabe-Beratung in dringenden Fällen wieder persönlich ermöglichen, aber natürlich unter Einhaltung der nötigen Infektionsschutz- und Abstandsregeln. Verbandsveranstaltungen wird es bis auf Weiteres keine geben. Und auch das Bayerische Zentral-Landwirtschaftsfest darf in diesem Jahr leider nicht stattfinden.

Ich möchte, dass Sie wissen: Als Ihre Berufsvertretung ist der Bauernverband trotzdem weiter für Sie da. Wir stehen in dieser schwierigen Situation eng an Ihrer Seite, treten für Ihre Interessen ein und informieren schnell und zuverlässig zu den wichtigen Themen.

 

Wir sind unermüdlich im Einsatz, um drängende Probleme zu lösen und Sie als Bauernfamilien bestmöglich zu unterstützen. Egal ob bei der Aufrechterhaltung des land- und forstwirtschaftlichen Betriebs, den Soforthilfen, der Einreise von Arbeitskräften aus Osteuropa oder der EU-Hilfe für den Agrarmarkt – wir sind an vielen Baustellen tätig und haben in den vergangenen Tagen und Wochen einiges erreichen können. Und natürlich besorgt uns alle auch die momentane Trockenheit und ihre möglichen Folgen für unsere Ernte. Auch Politik und Öffentlichkeit gilt es dafür trotz Corona zu sensibilisieren.

Lassen Sie mich zum Abschluss noch etwas Positives ansprechen. Unsere Bevölkerung hat durch Corona gemerkt, wie wichtig die zuverlässige Versorgung mit Lebensmitteln ist und damit auch die heimische Erzeugung. Wir unterstützen dies mit passenden Motiven im Rahmen unserer Kampagne #EssenAusBayern. Unser Ziel ist, dieses Bewusstsein auch über die Corona-Krise hinaus in den Köpfen der Menschen aufrechtzuerhalten.

 

Liebe Bäuerinnen und Bauern, diese Krise wird uns alle noch weiter enorm fordern, insbesondere auch, weil niemand weiß, wie genau es weitergeht. Wir alle fahren auf Sicht. Ich bin mir trotzdem sicher: Gemeinsam können wir auch diese Herausforderungen bewältigen.

Ich wünsche Ihnen alles Gute und bleiben Sie gesund,

Ihr Walter Heidl
Präsident des Bayerischen Bauernverbandes"


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