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Aktuelles Foto aus der Nähe von Eichstätt. Wölfe können täglich 50 bis 70 Kilometer oder mehr zurücklegen.

(ty) Dass dieser Tage ein freilebender Wolf in der Region seine Fährte zieht, ist nicht unwahrscheinlich. Ein aktuelles Foto (siehe oben) deutet zumindest darauf hin. Wie ein Sprecher des bayerischen Landesamts für Umwelt (LfU) gegenüber unserer Zeitung bestätigt hat, war am vergangenen Samstag im westlichen Landkreis Eichstätt ein, wie es heißt, "wolfsähnliches Tier" von einer automatischen Wildtier-Kamera abgelichtet worden. Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich dabei tatsächlich um einen Wolf handelt, wird als "hoch" eingeschätzt. 

"Aufgrund der mäßigen Bildqualität können die Experten jedoch nicht zweifelsfrei bestätigen, dass es sich um einen Wolf handelt", erklärt der LfU-Sprecher. Weitere Hinweise auf das Vorkommen eines Wolfes seien der Behörde – aus dem Landkreis Eichstätt – bislang nicht bekannt, wurde auf aktuelle Anfrage hin unserer Redaktion vom bayerischen Landesamt für Umwelt mitgeteilt.

"Der Wolf reagiert auf den Anblick von Menschen vorsichtig, ergreift aber nicht immer sofort die Flucht", sagt der LfU-Pressesprecher. Oft ziehe sich das Tier langsam und gelassen zurück. "Wie bei anderen Wildtieren auch, sollte man dem Tier mit Respekt begegnen, Abstand halten, nicht hinterherlaufen oder füttern. Falls Sie einen Hund dabeihaben, sollten Sie diesen in jedem Fall anleinen und nahe bei sich behalten!"

Standorttreue Wölfe leben im Freistaat nach Angaben des LfU im Nationalpark Bayerischer Wald, auf dem Truppenübungsplatz in Grafenwöhr, im Veldensteiner Forst und in der Rhön. "Vor allem junge Rüden wandern auf der Suche nach einem eigenen Territorium sehr weite Strecken von täglich 50 bis 70 Kilometern oder mehr", so der LfU-Sprecher. Demnach seien Beobachtungen von Wölfen überall in Bayern möglich.

Wie ein Wildnis-Pädagoge aus dem Landkreis Pfaffenhofen unserer Zeitung erklärte, nutzten Wolfsrudel ein Territorium, dessen Größe insbesondere von der verfügbaren Nahrung limitiert werde. Aus der Literatur bekannt seien Streifgebiete mit einer Fläche von bis zu 350 Quadratkilometern. "In der Regel mit Erreichen ihrer Geschlechtsreife verlassen die Jungwölfe ihr elterliches Rudel und machen sich auf die Suche nach einem eigenen Territorium und einem Geschlechtspartner."

Wölfe haben ein sehr breites Nahrungs-Spektrum, das von Aas bis hin zu großen Huftieren reicht. Darunter vor allem Rehe, Rotwild und Wildschweine, aber zum Leidwesen der Landwirte auch Nutztiere. In Deutschland unterliegt der Wolf dem Naturschutzrecht und ist hier eine besonders und streng geschützte Tierart.


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