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Polizei warnt immer wieder vor Romance-Scamming. Im aktuellen Fall wurde ein Rentner zum Opfer dieser perfiden Masche.

(ty) Vor einigen Tagen sah ein 65-Jähriger der Realität ins Auge, fasste seinen Mut zusammen und erstattete Anzeige bei der Polizeiinspektion in Beilngries. Der aus dem Landkreis Eichstätt stammende Mann musste sich eingestehen, dass er auf die dreiste Betrugs-Masche namens Love-Scamming hereingefallen war und sich so um seine Ersparnisse hatte bringen lassen. Mehr als 100 000 Euro verlor der Rentner auf diese Weise. Das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord berichtet heute von dem Fall und warnt einmal mehr vor dem kriminellen Geschäft mit der vermeintlichen Liebe.

 

"Der Betrogene hatte, wie fast alle Opfer dieser Masche, seine Liebe im Internet kennengelernt", berichtet das Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord und führt weiter aus: Seit Mitte Dezember vergangenen Jahres habe der 65-jährige aus dem Landkreis Eichstätt regelmäßig eine Chat-Beziehung zu einer Frau aus dem Netz gepflegt, für die er nach und nach mehr Sympathien entwickelt habe. Und genau dies sei das erste Ziel der Betrugs-Anbahnung durch die unbekannten Täter gewesen. "Durch professionell vorgetäuschte Liebes-Bekundungen", heißt es von der Polizei, schlichen sich die Kriminellen in die Gefühlswelt des 65-Jährigen.

 

"Um diese Masche nun gewinnbringend umzusetzen zu können, wecken die Netzbetrüger im zweiten Schritt Sehnsüchte des reellen Kennenlernens und stellen in Aussicht, nach Deutschland zu reisen – so auch in diesem Fall." Unter der Vorspielung von verschiedenen, angeblich die Reise verhindernden Problemen habe die Internet-Bekanntschaft den 65-Jährigen um Hilfe gebeten – das sei einher gegangen mit Geldforderungen. Der hilfsbereite und gutgläubige Rentner sei diesen Forderungen nachgekommen: Mehrmals habe er hohe Geldbeträge auf ein Konto an der Elfenbeinküste überwiesen. Insgesamt mehr als 100 000 Euro. "Die Frau aus dem Netz blieb jedoch für immer virtuell."

 

Die Ingolstädter Kripo, die die Ermittlungen in diesem Fall übernommen hat, rät in diesem Zusammenhang einmal mehr zu erhöhter Vorsicht bei Internet-Bekanntschaften und gibt nachfolgende Tipps:

  • Wenn der Kontakt zur Internet-Bekanntschaft nur per Chat, E-Mail oder Telefon hergestellt werden kann, ist höchste Vorsicht geboten.
  • Brechen Sie spätestens, wenn Geldforderungen gestellt werden, sofort jeglichen Kontakt ab, egal ob per Chat, E-Mail oder Telefon.
  • Gehen Sie nicht auf die Forderungen des Scammers ein. Überweisen Sie auf keinen Fall Geld, lösen Sie keine Schecks ein, leiten Sie keine Briefe und Päckchen weiter oder bewahren diese auf.
  • Machen Sie bereits geleistete Zahlungen, wenn noch möglich, sofort rückgängig.
  • Speichern Sie alle Mails und Chat-Texte als Beweis auf CD oder USB-Stick.
  • Informieren Sie unverzüglich die Polizei und erstatten Sie Anzeige.
  • Es gibt verschiedene Formen von "Scamming"; die Polizei informiert darüber detailliert auf www.polizei-beratung.de; hier der direkte Link.

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