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Daten vom Deutschen Wetterdienst und Foto-Impressionen aus dem Landkreis Kelheim von Johann Brunner.

(ty) Nach den tiefdruck-geprägten Wetterlagen des Sommers übernahmen im September vor allem Hochdruck-Gebiete die Wetter-Regie. Damit ebbte auch das Waschküchen-Wetter mit Starkregenfällen zunehmend ab. Entsprechend war der Regenschirm nur noch ein seltener Begleiter. Vielmehr wurden bei ruhiger sowie wolkenarmer Witterung Handschuhe und Übergangsjacke im Laufe des Tages da und dort durch T-Shirts und Shorts ersetzt. Turbulenter ging es dagegen im Norden zu, als nach dem astronomischen Herbstbeginn Tief "Tim" die Sturm-Saison einläutete. Im Großen und Ganzen war der September zu warm, sehr trocken und sonnig. Das meldete heute der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Mess-Stationen.

Das Temperatur-Mittel lag im zu Ende gehenden September dieses Jahres laut DWD-Erkenntnissen mit 15,2 Grad Celsius  um 1,9 Grad über dem Wert der international gültigen Referenz-Periode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Periode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung plus 1,4 Grad. Mehrheitlich spätsommerlich präsentierte sich der erste Herbst-Monat. Im Südwesten wurden noch bis zu 13 Sommertage gezählt. Das Wärme-Maximum erfolgte am 9. September: Im Lee des Harzes gab es den letzten heißen Tag in diesem Jahr. Huy-Pabstorf meldete 30,0 Grad.

"Manchmal lagen Schwitzen und Frösteln im Tagesgang nah beieinander", fasst der Deutsche Wetterdienst zusammen. Denn in klarer und trockener Luft gingen die Frühtemperaturen in der dritten September-Dekade verbreitet in den niedrigen einstelligen Bereich zurück. In Merklingen, Baden-Württemberg, sowie in Oberstdorf gab es laut DWD-Messungen am 23. September mit gerade einmal 0,9 Grad Celsius den bundesweit tiefsten Wert. "In den Mittelgebirgen grüßte sogar der Bodenfrost", berichten die Experten.

Der September dieses Jahres war mit rund 35 Litern pro Quadratmeter (l/m²) der trockenste erste Herbst-Monat seit 15 Jahren – nach 2006 mit nur 30 Liter auf den Quadratmeter. Gemessen wurden vom DWD nach eigenen Angaben knapp 45 Prozent weniger Niederschlag als im Mittel der Referenz-Periode 1961 bis 1990 (61 Liter auf den Quadratmeter). "Verglichen mit der Periode 1991 bis 2020 lag das Minus bei fast 50 Prozent", teilte die DWD-Fachleute heute weiter mit.

 

Im Zustrom tropischer Luft entluden sich in der zweiten Monats-Dekade hier und da noch einmal Gewitter und Starkregen. Auch am 26. September kam es zu Wolkenbrüchen zwischen Bayern und Sachsen-Anhalt. Das in den Voralpen gelegene Kreuth-Glashütte meldete dabei mit 74,9 Liter pro Quadratmeter den höchsten Tagesniederschlag im zu Ende gehenden Monat. Das Voralpenland war laut DWD-Erkenntnissen mit einer Monats-Summe von mehr als 160 l/m² auch die niederschlagsreichste Region.

Mit 175 Stunden übertraf die Sonnenschein-Dauer in diesem Jahr ihr September-Soll von 150 Stunden aus der Periode 1961 bis 1990 um immerhin rund 15 Prozent. Im Vergleich zur Periode 1991 bis 2020 betrug die positive Abweichung heuer gut zehn Prozent. Mehr als 230 Stunden zeigte sich die Sonne nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes im Süden der Bundesrepublik – und damit doppelt so lange wie im wolkenverhangenen Norden.

 

Bayern erreichte im Durchschnitt 14,8 Grad. Am 23. September meldete Oberstdorf – neben Merklingen in Baden-Württemberg – mit 0,9 Grad die tiefste Temperatur in Deutschland. In der Fläche fielen 35 l/m². Starkregenfälle sorgten aber für eine unausgewogene Niederschlags-Verteilung im Freistaat. Während in Mittel- und Unterfranken gebietsweise nur einstellige Monats-Summen zustande kamen, erlebte Kreuth-Glashütte (Landkreis Miesbach) mit 74,9 l/m² am 26. September den höchsten Tagesniederschlag. Hier fielen mit über 160 l/m² auch die höchsten Monats-Mengen. Die Sonne schien im Freistaat 210 Stunden. 


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