Die beiden 25-Jährigen kamen ohne schwere Verletzungen davon. Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln.
(ty) Ein ungewöhnlicher Zwischenfall hat sich am gestrigen Abend in Moosburg an der Isar im Nachbar-Landkreis Freising ereignet. Ein mehrere Meter langer Balkon löste sich laut Polizei aus der Verankerung und stürzte ab. Zwei Frauen, die sich zum Unglücks-Zeitpunkt auf der Konstruktion befunden hatten, wurden mit in die Tiefe gerissen. Die beiden 25-Jährigen hatten wohl einen Schutzengel: Sie wurden zumindest nicht schwer verletzt. Der Sachschaden wurde nach den bisherigen Erkenntnissen auf 25 000 Euro geschätzt. Ermittlungen wegen des Anfangs-Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung wurden eingeleitet.
Gegen 22.15 Uhr sei bei der integrierten Leitstelle in Erding der Notruf eingegangen. Gemeldet worden sei, dass in Moosburg an der Isar von einem Mehrparteienhaus an der Münchener Straße ein Balkon eingestürzt sei und dass dabei zwei Personen leicht verletzt worden seien. Daraufhin seien sowohl Beamte von der örtlichen Polizeiinspektion als auch Einsatzkräfte der hiesigen Feuerwehr angerückt. Laut Polizei wurde vor Ort festgestellt, dass "ein schätzungsweise acht auf zwei Meter großer Eisen-Balkon", der nachträglich am ersten Stock des Mehrparteienhauses angebracht worden war, aus der Verankerung gerissen und zum Teil auf das darunter gelegene Vordach des Neben-Eingangs gestürzt war.
Laut Feuerwehr hatte sich der Balkon von den Befestigungen im Mauerwerk gelöst und war zirka vier Meter in die Tiefe gefallen. Zum Unglücks-Zeitpunkt hatten sich nach Angaben der Polizei zwei Bewohnerin des Hauses auf diesem Balkon befunden. Die beiden Frauen im Alter von jeweils 25 Jahren seien "mit in die Tiefe gerissen" worden, heißt es im Bericht der Beamten. Die Verunglückten seien jeweils leicht verletzt worden, sie erlitten nach ersten Erkenntnissen Prellungen, Blutergüsse und Abschürfungen. Beide wurden vor Ort von Feuerwehr-Sanitätern erstversorgt; anschließend kümmerte sich der ebenfalls angerückte Rettungsdienst um die Frauen. "Eine Verlegung in ein Krankenhaus war nicht erforderlich", so die Polizei heute.
Nach Angaben der Polizeibeamten befand sich der Balkon nach dem Zwischenfall in einer instabilen Lage und drohte, von dem Vordach herunter zu stürzen. Deshalb wurde die Situation von den Feuerwehrleuten zunächst "eingefroren", wie die Floriansjünger selbst berichten. "Der Balkon wurde mittels Baustützen unterbaut", heißt es dazu. Auf diese Weise sei gesichert worden, dass ein weiteres Abrutschen des schweren Konstrukts nicht mehr möglich gewesen sei. In Absprache mit der Polizei habe man sich schließlich darauf verständigt, "dass das Balkon-Konstrukt komplett zur Erdgleiche gebracht werden muss, um die davon ausgehende Gefahr komplett zu bannen".
Der Balkon sei deshalb mit Hilfe von Ketten, Führungsleinen und Feuerwehr-Kran "in der sehr beengten Lage zu Boden gebracht" worden. Noch in der Nacht wurde das Gebäude laut Polizei von einem Fachberater des Technischen Hilfswerks (THW) begutachtet. Dabei seien keine weiteren bedenklichen Gebäude-Schäden festgestellt worden. Durch das Herabstürzen des Balkons seien dieser zerstört sowie die betroffene Hausfassade und das darunter gelegene Vordach ramponiert worden. Der Schaden werde bisher auf insgesamt 25 000 Euro geschätzt. Die örtliche Polizei und die Staatsanwaltschaft aus Landshut ermitteln jetzt "aufgrund des Anfangs-Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung".
