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Erste Daten vom Deutschen Wetterdienst und Foto-Impressionen aus dem Kreis Kelheim von Johann Brunner.

(ty) Im November dominierte zumeist hoher Luftdruck und hielt Tiefdruck-Gebiete von Mitteleuropa weitgehend fern. Somit reihte er sich in die vergleichsweise trockenen November-Monate der vergangenen Jahre ein. Nur zu Beginn gab es im Osten nennenswerte Niederschläge und zum Ende besonders im Westen und Süden bis in mittlere Lagen eine Stippvisite des anstehenden Winters. Zählte der November 2020 noch zu den sonnigsten, gehörte der diesjährige eher zu den sonnenscheinärmsten seit Messbeginn 1951.

Zumeist dominierte zäher Nebel oder Hochnebel das Wetter-Geschehen, wobei sich die Temperaturen eher im einstelligen Bereich einpendelten. Oberhalb vom tristen Grau, schien in den Hochlagen der Mittelgebirge und an den Alpen meist die Sonne. Daraus resultierte ein etwas zu milder, zu trockener und sonnenscheinarmer November. Das meldete heute der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Mess-Stationen.

Mit 4,7 Grad Celsius lag im November heuer die Durchschnitts-Temperatur um 0,7 Grad über dem Wert der international gültigen Referenz-Periode 1961 bis 1990. Gegenüber der aktuellen und wärmeren Periode 1991 bis 2020 lag die negative Abweichung bei minus 0,1 Grad. Zum November-Auftakt lag Deutschland im Zustrom sehr milder Meeresluft, die sich in den Folgetagen allmählich etwas abkühlte. In der zweiten und zu Beginn der dritten Dekade bestimmte eine ausgeprägte Inversions-Wetterlage die Auflösung von Nebel oder Hochnebel, sowie die Höhenlage der jeweiligen Region häufig den Temperatur-Verlauf.

Vor allem im Süden herrschten regional große Temperatur-Unterschiede Am 12. November verzeichnete Rottweil, nordöstlich von Villingen-Schwenningen eine Höchst-Temperatur von 15,9 Grad. Das nur durch den Schwarzwald getrennte Lahr, nördlich von Freiburg, meldete hingegen kühle 2,7 Grad. In Garmisch-Partenkirchen kletterte das Quecksilber durch Föhn-Unterstützung am 11. November mit 17,2 Grad bundesweit am höchsten. Zum Monatsende führten polare Luftmassen besonders im Süden auch tagsüber für Temperaturen um den Gefrierpunkt. Der tiefste November-Wert, abseits der Berg-Wetterstationen, stammt aus Zwiesel im Bayerischen Wald mit minus 7,7 Grad am 25. November.

Der November konnte bereits zum vierten Mal in Folge seinen Klimawert von 66 Liter pro Quadratmeter (l/m²) nicht erfüllen: Mit knapp 50 l/m² erreichte er heuer nur 75 Prozent des Mittels der Referenz-Periode 1961 bis 1990. Verglichen mit der aktuellen Periode 1991 bis 2020 lag das Minus bei fast 20 Prozent. Im ersten Monats-Drittel sorgten heranziehende Tiefausläufer häufig für flächendeckende, jedoch meist nur leichte Regenfälle. Eine Ausnahme bildete hierbei das Vb-Tief "Peter", welches am 4. November vor allem dem Osten hohe Mengen an Regen brachte. Die größte Tagessumme meldete dabei Usedom an der pommerschen Ostseeküste mit 64,5 l/m². An einigen Wetter-Stationen wurde bis zum 5. November das Monatssoll bereits überschritten. In der zweiten und zu Beginn der dritten Monats-Dekade blieb es unter Hochdruck-Einfluss insbesondere in der Mitte und dem Süden Deutschlands so gut wie trocken.

Zum ersten Advent-Wochenende fielen die Niederschläge bis in mittlere Lagen gebietsweise in fester Form und sorgten dort für frühwinterliche Stimmung. So akkumulierte sich die weiße Pracht am 27. November in Bad Berleburg im Rothaargebirge auf 15 Zentimeter, in Utzenfeld im Südschwarzwald und in Börfink-Thranenweier im Hunsrück auf jeweils zwölf Zentimeter. Am 29. November lagen in Freudenstadt-Kniebis im Nordschwarzwald 27 Zentimeter und in Oberstdorf-Birgsau sowie in Ruhpolding-Seehaus jeweils 25 Zentimeter. Den meisten Niederschlag erhielten im November die pommersche Ostseeküste und der unmittelbare Alpenrand mit örtlich über 80 l/m², den wenigsten mit teils nur zehn l/m² Nord- und Osthessen sowie das Lee des Schwarzwaldes.

Mit nahezu 45 Stunden unterschritt die Sonnenschein-Dauer nach bisherigen DWD-Auswertungen in diesem Jahr ihr November-Soll von 53 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um rund 15 Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 betrug die negative Abweichung laut DWD annähernd 20 Prozent. Den allermeisten Sonnenschein verzeichneten der Bayerische Wald, der Südschwarzwald und der unmittelbare Alpenrand mit stellenweise über 80 Stunden, den wenigsten hingegen die Uckermark und das südöstliche Vorpommern mit teils unter 20 Stunden.

Als kühlste Region ließ der Freistaat Bayern im Länder-Vergleich mit durchschnittlich 3,1 Grad im November alle Konkurrenten hinter sich. Dank Föhn-Unterstützung verzeichnete Garmisch-Partenkirchen am 11. November mit 17,2 Grad die bundesweit höchste Temperatur. Auch der kälteste Monatswert mit minus 7,7 Grad am 25. November in Zwiesel im Bayerischen Wald, wurde in Bayern gemessen. Die Niederschlags-Menge erreichte im Flächenmittel über 55 l/m² und die Sonnenschein-Dauer gut 50 Stunden.

Kräftige Schneefälle sorgten am 29. November an den Alpen für frühwinterliche Stimmung: Oberstdorf-Birgsau sowie Ruhpolding-Seehaus registrierten jeweils 25 Zentimeter Schnee. Der unmittelbare Alpenrand bekam im November mit örtlich über 80 l/m² den vergleichsweise meisten Niederschlag. Außerdem schien in dieser Region und dem Bayerischen Wald die Sonne mit bis zu 80 Stunden deutschlandweit mit am meisten. 


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