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"Allein aufgrund der schieren Masse an Ungeimpften können Krankenhäuser und Arzt-Praxen überlastet werden", so Gesundheits-Minister Holetschek. Er macht sich für eine allgemeine Impf-Pflicht stark.

(ty) Mehr als die Hälfte der Menschen im Freistaat hat mittlerweile eine Corona-Auffrischungs-Impfung bekommen. Darauf hat der bayerische Gesundheits-Minister Klaus Holetschek am heutigen Freitag in München hingewiesen. Er erklärte: "Insgesamt haben 6.603.683 Menschen ihre Auffrischungs-Impfung erhalten. Ich freue mich, dass damit mehr als die Hälfte der Menschen in Bayern geboostert ist." Von den Über-60-Jährigen sind seinen Worten zufolge im Freistaat schon 73,1 Prozent geboostert; bei den Volljährigen sind es 59,1 Prozent und von den Zwölf- bis 17-Jährigen haben schon 17,5 Prozent eine Auffrischungs-Impfung bekommen.

 

Klar ist laut Holetschek: "Die Impfstoffe bieten einen guten Schutz vor einer Infektion mit der Delta- und der Omikron-Variante des Corona-Virus." Außerdem erklärte der CSU-Politiker: "Geboosterte haben zudem ein deutlich niedrigeres Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf und für eine Hospitalisierung als Ungeimpfte." Sie genießen zudem Vorteile, erläuterte der Minister: "Bei 2G-plus-beschränkten Veranstaltungen müssen sie sich nicht mehr testen lassen und sie müssen als Kontakt-Person nicht mehr in Quarantäne." Er appellierte an die bislang noch unentschlossenen Menschen im Freistaat: "Lassen Sie sich boostern!"

Außerdem legte der bayerische Gesundheits-Minister in einer heute veröffentlichten Presse-Mitteilung dar: Noch immer sei im Freistaat – und in ganz Deutschland – die Impf-Lücke zu groß. "Gerade bei den vulnerablen Gruppen ist es wichtig, dass sich noch mehr Menschen impfen lassen", so Holetschek weiter. "Erst 73,3 Prozent der Menschen im Freistaat haben sich für die Erst-Impfung entschieden. Das sind leider noch zu wenige." Auch wenn die Omikron-Variante laut Holetschek wohl in vielen Fällen milder verläuft: "Allein aufgrund der schieren Masse an Ungeimpften können Krankenhäuser und Arzt-Praxen überlastet werden."

An den Möglichkeiten, sich impfen zu lassen, liegt es seiner Ansicht nach nicht. "Im Freistaat gibt es 81 Impf-Zentren, zahlreiche Außenstellen der Impf-Zentren und rund 280 mobile Teams, und auch die Ärztinnen und Ärzte verabreichen täglich sehr viele Impfungen", erklärte er. Außerdem habe es mehr als 7000 Sonder-Impf-Aktionen allein im Freistaat gegeben. "All das hat nicht gereicht, um mehr Menschen von einer Impfung zu überzeugen", räumte Holetschek ein und stellte klar: "Daher plädiere ich dafür, eine allgemeine Impf-Pflicht einzuführen." Die einrichtungs-bezogene Impf-Pflicht könne nur der erste Schritt sein.

"Wenn wir endlich aus der Pandemie herauskommen wollen, müssen sich so viele Menschen wie möglich impfen lassen", so Holetschek. "Ich hoffe, dass der Bund nun endlich handelt und eine allgemeine Impfpflicht beschließt." Der Minister kann sich laut heutiger Mitteilung etwa eine Befristung auf zwei Jahre vorstellen. "Es ist auch für die Pflegekräfte und andere in den Einrichtungen Tätige ein wichtiges Signal, dass sie nicht die einzigen sind, die sich impfen lassen müssen." Die Diskussion im Bundestag sei wichtig, das sei keine Frage. "Aber wir hätten diese Debatte auch schon vor Wochen führen können und wären jetzt viele Schritte weiter. Wir müssen jetzt handeln!"


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