In Bayern werden noch Haushalte mit Kindern gesucht, die sich an einer bundesweiten Erhebung beteiligen und an drei Tagen ihren Tagesablauf notieren.
(ty) Das bayerische Landesamt für Statistik sucht für die aktuell laufende Zeitverwendungs-Erhebung noch Haushalte mit Kindern. Mitmachen lohnt sich: Als Dankeschön gibt es eine Geldprämie in Höhe von mindestens 35 Euro. Wie viel Zeit wenden Männer und Frauen für "Care-Arbeit", also unbezahlte Arbeit wie Kinderbetreuung, Hausarbeit, Ehrenamt oder Pflege von Angehörigen auf? Wie viel Zeit bleibt den Menschen in Deutschland neben Arbeit, Schule oder Haushalt für Freundschaften und Familie? Antworten auf diese und weitere Fragen liefert die bundesweite Zeitverwendungs-Erhebung der amtlichen Statistik, kurz ZVE. Unter dem Motto "Wo bleibt die Zeit?" führt das bayerische Landesamt für Statistik noch bis Ende dieses Jahres die ZVE im Freistaat durch. Über 900 Haushalte in Bayern haben bereits teilgenommen. Für die nächsten Monate werden insbesondere noch Haushalte mit Kindern gesucht.
Die Zeitverwendungs-Erhebung laufe noch bis zum Jahresende. In Bayern werden nach Angaben des Landesamts für Statistik mehr als 1800 Haushalte benötigt, die sich an der freiwilligen Befragung beteiligen. "Über 900 Haushalte haben bereits mitgemacht und an drei Tagen ihre Aktivitäten in einem Tagebuch dokumentiert", erklärt die Behörde. Aktuell werden den Angaben zufolge vor allem noch Haushalte mit Kindern gesucht. Dazu zählten Alleinerziehende, Paare mit Kindern sowie Mehrgenerationen-Haushalte, insbesondere wenn die Haupteinkommens-Person entweder selbstständig tätig, als Arbeiter(in) beschäftigt oder nicht erwerbstätig – zum Beispiel arbeitslos – ist. Gesucht werden laut Landesamt ebenfalls noch Rentnerinnen und Rentner, die in Einpersonen-Haushalten leben.
Unter www.zve2022.de/teilnahme können sich Interessierte für die ZVE 2022 anmelden. "Aus allen Anmeldungen wird eine Stichprobe gezogen", erläutert das Landesamt für Statistik. "Dies dient dazu, die Bevölkerungsstruktur realistisch abzubilden und repräsentative Ergebnisse zu erzielen." Und darum geht es: "Alle Haushalts-Mitglieder, die mindestens zehn Jahre sind, notieren an drei vorgegebenen Tagen ihren Tagesablauf. Das sind alle möglichen Aktivitäten von Arbeit oder Schule über Hobbys, Mediennutzung, Wegezeiten mit Auto, Bahn oder zu Fuß bis zu Einkaufen, Kinderbetreuung und ehrenamtlichen Tätigkeiten." Die Angaben können laut Landesamt bequem und digital in einer App oder Web-Anwendung erfolgen. Auf Wunsch könne das Tagebuch aber auch in Papierform ausgefüllt werden.
Als Dankeschön gebe es eine Geldprämie von 15 Euro je Haushalt sowie zusätzlich 20 Euro je Haushalts-Mitglied ab zehn Jahren. So ergebe sich zum Beispiel bei einem Haushalt mit vier Personen – alle jeweils über zehn Jahre alt – eine Geldprämie in Höhe von insgesamt 95 Euro. Ein netter Nebeneffekt sei außerdem: Alle, die mitmachen, könnten sich einen Überblick über ihren persönlichen Tagesablauf verschaffen und einmal ganz genau festzuhalten: Wo bleibt eigentlich meine Zeit? Die ZVE liefert nach Angaben des Landesamts für Statistik dann Erkenntnisse darüber, wie viel Zeit die Menschen in Deutschland für verschiedene Lebensbereiche verwenden. Sie sei die einzige amtliche Datenquelle, aus der beispielsweise Informationen zum Umfang der "Care-Arbeit", also der unbezahlten Arbeit, hervorgehen.
Auf Basis der Daten aus der ZVE werde beispielsweise der "Gender Care Gap" als Indikator für die Gleichstellung von Männern und Frauen berechnet. Aus den Daten der letzten ZVE von 2012/13 ging nach Angaben der Experten hervor, dass Frauen gut 50 Prozent mehr Zeit für unbezahlte Care-Arbeit verwenden als Männer. Aber auch Informationen über die Dauer von Bildungs- oder Freizeit-Aktivitäten sowie zum Medienkonsum werden erhoben. "Somit bieten die ZVE-Daten ein umfassendes Bild über die durchschnittliche Zeitverwendung unterschiedlicher Bevölkerungs-Gruppen", fasst das bayerische Landesamt für Statistik zusammen.
"Wie bei allen Erhebungen der amtlichen Statistik sind der Datenschutz und die Geheimhaltung umfassend gewährleistet", wird versichert. "Alle Angaben werden streng vertraulich behandelt und ausschließlich für statistische Zwecke verwendet." Die ZVE sei eine freiwillige Befragung von Haushalten in Deutschland. Sie werde etwa alle zehn Jahre durchgeführt. Die letzte ZVE fand im Jahr 2012/13 statt. Durch die ZVE erfahre man, wie viel Zeit Menschen für welche Aktivitäten aufwenden und wann sie im Tagesverlauf diesen Tätigkeiten nachgehen. Mehr Informationen zur ZVE gibt es online unter www.zve2022.de.