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Georg Schneider V. stand über Jahrzehnte an der Spitze der weltbekannten Kelheimer Weißbier-Brauerei, wurde für seine Verdienste mehrfach ausgezeichnet.

(ty) Die Stadt Kelheim verliert eine weithin bekannte und hoch angesehene Persönlichkeit: Georg Schneider, der Senior-Chef der für sein Weißbier weltbekannten Brauerei, ist am Montag im Alter von 95 Jahren im Kreise seiner Familie gestorben. Der "Schneider-Bräu", wie er im Volksmund anerkennend genannt wurde, stand über vier Jahrzehnte an der Spitze des Unternehmens, das seine Ursprünge in der Landeshauptstadt München hat. Zudem war Schneider über viele Jahre Chef des bayerischen Brauerbunds und setzte sich in dieser Funktion für die Belange seiner Zunft ein.

Geboren 1928 in München, entdeckte Georg Schneider V., wie er in Fortführung der Familien-Tradition genannt wurde, schnell seine Liebe zur Musik. Nach seinem Abitur besuchte er für kurze Zeit das Händel-Konservatorium zum Studium in den Fächern Komposition und Dirigieren. Gerne wird erzählt, dass Schneider in jungen Jahren einen Kaplan namens Joseph Ratzinger, den späteren Papst Benedikt XVI., kennengelernt hat. Doch habe er ihn als "durchgeistigte Spaßbremse" empfunden. Aus dem Dirigenten-Leben wurde nichts. Schneider entschied sich, in die Fußstapfen seiner Vorfahren zu treten und damit die Familien-Tradition fortzuführen.

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Er absolvierte im Hofbräuhaus in München eine Lehre zum Brauer und Mälzer. Sein Studium an der Hochschule Weihenstephan zum Brauerei-Ingenieur schloss er mit einer Promotion ab. Im Jahr 1956 trat er schließlich in das elterliche Unternehmen ein. Viele Jahre lang hatte Georg Schneider V. die Geschäftsführung der bekannten Weißbier-Brauerei in Kelheim inne und war maßgeblich am erfolgreichen Aufbau des Betriebs in der dortigen Altstadt beteiligt. Schon in den 1970er Jahren führte er gleichen Lohn bei gleicher Arbeit für Männer und Frauen in seinem Unternehmen ein.

Volksnah und beliebt: Der verstorbene Georg Schneider zusammen mit seiner Frau Margareta in Kelheim. Das Bild entstand im Februar 2008 anlässlich seines 80. Geburtstags.

Geschätzt wurde Schneider für sein soziales und politisches Engagement. Und er gab sich immer volksnah. Bei den Vereinen war er als Förderer beliebt, in 48 Vereinen war er selbst Mitglied. Die Stadt Kelheim ernannte ihn zu ihrem Ehrenbürger. Zwölf Jahre war Schneider als CSU-Stadtrat für seine Wahlheimat tätig. Neben seinem sozialen Engagement im Unternehmen und außerhalb war er für seine Liebe zur Musik bekannt. Neun Jahre lang fungierte er als Präsident des bayerischen Brauerbunds. Schneider erhielt für sein umfangreiches Engagement mehrere Auszeichnungen, darunter das Bundesverdienstkreuz.

Seine Familie hat der gläubige Christ immer als seine Basis gesehen. Georg Schneider war zwei Mal verheiratet. Seine erste Frau starb bereits nach wenigen Monaten an einer Krebserkrankung. Seine zweite Frau Margareta hat ihm drei Kinder geschenkt: Georg, Barbara und Christian. Schneider hinterlässt zudem zehn Enkelkinder. Im Jahr 2000 hatte er die Leitung der international renommierten Brauerei in die Hände seines gleichnamigen Sohnes übergeben, der die Weißbier-Brauerei seither in sechster Generation führt.  


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