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Daten vom Deutschen Wetterdienst und Foto-Impressionen aus der Hallertau von Ludwig Schrätzenstaller.

(ty) Der April ist heuer in Deutschland, so die vorläufige Wetterbilanz des Deutschen Wetterdienstes (DWD), recht durchschnittlich ausgefallen. Der Oster-Monat war verglichen mit den vieljährigen Mittelwerten etwas zu feucht und recht typisch bei Temperatur und Sonnenschein-Dauer. Ein Blick ins Klima-Archiv des nationalen Wetterdienstes sorgt dann aber doch für eine Überraschung: "Erstmals seit 15 Jahren war ein April in Deutschland wieder zu nass", betont DWD-Sprecher Uwe Kirsche. Dank der überdurchschnittlichen Niederschläge der vergangenen Monate färbte sich die Vegetation allmählich kräftig grün ein. Am Himmel gab es im zu Ende gehenden Monat ein seltenes Farbenspiel zu bestaunen: In der Nacht zum 24. April konnten bis zur Landesmitte intensive Polarlichter beobachtet werden. Das meldet der DWD nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Mess-Stationen.

Das Temperatur-Mittel entsprach im April dieses Jahres nach DWD-Erkenntnissen mit 7,5 Grad Celsius nahezu dem Wert der international gültigen Referenz-Periode 1961 bis 1990 von 7,4 Grad. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichs-Periode von 1991 bis 2020 ergab sich eine Abweichung in Höhe von minus 1,5 Grad. "Aufs und Abs formten die Temperatur-Kurve im zweiten Frühlings-Monat", fasst der Deutsche Wetterdienst zusammen. "Kühle Phasen bestimmten zeitweise die erste und letzte April-Woche – mit eisigen Nächten zum Monats-Beginn", berichtet der DWD weiter. 

Carlsfeld im Erzgebirge hatte am 5. April mit minus 8,8 Grad Celsius den deutschlandweiten Tiefstwert auf dem Zettel. Von 21. April bis 23. April wurde es auch mal warm. Den Temperatur-Gipfel meldeten Nienburg in Niedersachsen und Jena in Thüringen am 22. April mit jeweils 24,6 Grad. Unterm Strich bedeutet das nach den bisher vorliegenden Erkenntnissen des Deutschten Wetterdienstes, dass damit wurde im zu Ende gehenden April in Deutschland erstmals seit dem April des Jahres 2008 kein einziger Sommertag mit mehr als 25 Grad beobachtet wurde.

Im April fielen heuer nach vorläufigen Berechnungen des DWD mindestens 64 Liter pro Quadratmeter (l/m²). Das wären gut zehn Prozent mehr Niederschlag als in der Referenz-Periode 1961 bis 1990, für die 58 Liter auf den Quadratmeter zu Buche stehen. Im Vergleich zur Periode von 1991 bis 2020 mit 45 Litern pro Quadratmeter erreichte die Menge sogar ein Plus von über 40 Prozent. Der Monats-Start und die Monats-Mitte brachten reichlich Niederschläge. In der Südhälfte erfassten die DWD-Stationen an mindestens jedem zweiten Apriltag Niederschlag. Am Abend des 23. April tobten in Bayern blitzintensive Gewitter.

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An den Alpen gab es die höchsten Monatsmengen mit mehr als 200 Liter auf den Quaratmeter an der Ostsee blieb es mit teils unter 20 l/m² dagegen sehr trocken. Unter dem Strich konnte der DWD landesweit eine weitere Erholung der Bodenfeuchte feststellen. "Bis zum 24. April lag sie im Vergleich zum Mittel des Zeitraums 1991 bis 2020 in Teilen des Berglands und von der Ostsee bis in die nördliche Mitte im Bereich der jahreszeitlichen Durchschnittswerte, ansonsten verbreitet darüber", berichten die Fachleute. Details dazu lesen Sie hier.

Mit etwa 150 Stunden verpasste die Sonne im April dieses Jahres nach den bisherigen Erkenntnissen ihren Sollwert von 154 Stunden aus der Periode 1961 bis 1990 lediglich geringfügig. Im Vergleich zur Periode 1991 bis 2020 mit insgesamt 183 Stunden war das Minus von etwa einem Fünftel deutlicher, heißt es vom Deutschen Wetterdienst. Das Küsten-Umfeld erlebte im April mehr als 200 Sonnenstunden. In den östlichen Mittelgebirgen und an den Alpen halbierte sich indes die dort typische Anzahl von Sonnenstunden.

Bayern dürfte mit mindestens 82 l/m² im April zu den nassesten Bundesländern gehören. Die Alpen-Stationen registrieren örtlich über 200 Liter pro Quadratmeter. Die Sonnenschein-Dauer lag bei rund 125 Stunden. An den Alpen kam die Sonne sogar nur etwa 100 Stunden zum Vorschein. Die April-Temperatur lag mit 7,1 Grad in der Norm. Am späten Abend des 23. April zogen teils schwere Gewitter über den Freistaat hinweg. Es kam zu mehreren Blitzeinschlägen. In Muhr am See (Kreis Weißenburg-Gunzenhausen) erlitten dabei drei Personen Verletzungen.


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