Der Mann soll in München einen Rucksack in dem Zug platziert haben. Das verdächtige Gepäckstück sorgte später für einen Großeinsatz.
(ty) Ein verdächtiges Gepäckstück, das nach Angaben der Bundespolizei "unter merkwürdigen Umständen" in einen ICE gelangt war, hat am gestrigen Feiertag am Hauptbahnhof von Ingolstadt einen größeren Einsatz ausgelöst. Der betroffene Zug selbst sowie auch der Bahnhof mussten geräumt werden, berichtet heute die zuständige Bundespolizei-Inspektion aus Nürnberg. Von diesen Evakuierungs-Maßnahmen waren den Angaben zufolge rund 700 Menschen betroffen. Ein 28 Jahre alter Mann, der in München wohnt, müsse jetzt mit hohen Kosten-Forderungen wegen des Einsatzes rechnen.
Wie aus der offiziellen Mitteilung der Bundespolizei hervorgeht, hatte ein Mann am gestrigen Nachmittag beim Halt im Münchener Hauptbahnhof versucht, einen schwarzen Rucksack im ICE-706 zu deponieren. Vom Zug-Personal sei diese Aktion allerdings bemerkt worden. Die Mitnahme des Gepäckstücks sei verweigert worden. Allerdings: "Der Mann entfernte sich zunächst, stellte den Rucksack aber anscheinend kurz vor der Abfahrt unbemerkt wieder in den Zug", heißt es von der Polizei. Eine Zug-Begleiterin habe später – auf der Fahrt – den Rucksack bemerkt und daraufhin die Bundespolizei verständigt.
Beim nächsten Halt im Ingolstädter Hauptbahnhof nahm dann der besagte, größere Polizei-Einsatz seinen Lauf. Von Einsatzkräften der Bundespolizei und der Landespolizei sei der ICE evakuiert worden. Von dieser Räumung seien zirka 500 Passagiere betroffen gewesen. Von der Evakuierung des Hauptbahnhofs seien weitere 200 Menschen betroffen gewesen. Nach der Überprüfung des verdächtigen Rucksacks durch hinzugezogene Spezialkräfte der Bundespolizei sei das Gepäckstück schließlich "als ungefährlich eingestuft" worden.
Die Absperr-Maßnahmen seien schließlich wieder aufgehoben worden. Die Sperrung dauerte den Angaben zufolge von zirka 14.30 Uhr bis 16 Uhr. Es sei zu Zug-Ausfällen und zu Verspätungen gekommen. Mittlerweile sei ein 28 Jahre alter Münchner als Eigentümer des Rucksacks ermittelt worden. "Ihm werden nun die Kosten für den mehrstündigen Polizei-Einsatz in Rechnung gestellt", meldete die Bundespolizei am heutigen Nachmittag. Der Mann müsse mit einer "hohen Kosten-Forderung" rechnen.