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Spezielle Internet-Seite bietet umfassende Infos, etwa zu Hilfs- und Beratungs-Angeboten, Gefahren und Risiken. Flyer wendet sich an Erziehungs-Berechtigte. Polizei verstärkt Präventions-Maßahmen an Schulen.

(ty) Das bayerische Innenministerium hat gemeinsam mit dem Justizministerium, Kultusministerium, Sozialministerium und Digitalministerium eine neue Kampagne gegen Kinderpornographie und Kindesmissbrauch gestartet. Ab heute ist dazu eine spezielle Website unter www.bayern-schützt-kinder.de online, die Hilfs- und Beratungs-Angebote für Betroffene sowie allgemeine Informationen zu Gefahren und strafrechtlichen Risiken im Internet beziehungsweise beim Umgang mit sozialen Medien beinhaltet. Zudem gibt es einen neuen Flyer, der sich gezielt an Erziehungs-Berechtigte wendet und konkrete Hinweise gibt, was zu tun ist, wenn kinder- und jugendpornographische Inhalte auf den Handys der eigenen Kinder festgestellt werden. Flankierend soll die bayerische Polizei im Juli die Präventions-Maßnahmen an den Schulen nochmals verstärken, um Lehrkräfte, Schüler und Eltern für die Gefahren von Kinderpornographie auf Smartphones zu sensibilisieren.

Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann bezeichnete die Entwicklung der Fallzahlen im Bereich der Kinderpornographie als erschreckend. Im vergangenen Jahr registrierte die Kriminal-Statistik im Freistaat nach offiziellen Angaben mit 1390 Fällen einen Anstieg um mehr als ein Viertel im Vergleich zum Vorjahr – im Vergleich zu 2019 sogar um mehr als 270 Prozent. Ein Problem ist laut Herrmann: "Immer mehr Kinder und Jugendliche schicken sich über ihre Smartphones gegenseitig kinderpornographische Inhalte, oft unwissend, dass das strafbar ist. Zudem steht hinter den kinderpornographischen Bildern in den allermeisten Fällen ein schrecklicher Missbrauch. Umso wichtiger ist unsere neue Kampagne."

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Justizminister Georg Eisenreich betont: Der Schutz von Kindern habe in der bayerischen Justiz höchste Priorität. Das "Zentrum zur Bekämpfung von Kinderpornographie und sexuellem Missbrauch im Internet" (ZKI) bei der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg sowie die Staatsanwaltschaften arbeiten laut Eisenreich mit größtem Einsatz daran, dass sexueller Missbrauch von Kindern hart bestraft werden kann. "Gleichzeitig werden unsere Staatsanwältinnen und Staatsanwälte immer häufiger auch mit kinderpornographischen Inhalten auf Schüler-Handys konfrontiert. Dabei sind sich Jugendliche oft gar nicht bewusst, wie schnell sie sich strafbar machen können und was die Folgen sind", erklärt der Justizminister.

"Wir wollen sie vor Straftaten und Strafverfahren schützen", versichert Eisenreich. Deshalb habe man bereits im April 2021 gemeinsam mit dem Kultusministerium die preisgekrönte Aufklärungs-Kampagne "Mach dein Handy nicht zur Waffe" entwickelt. Die Kampagnen-Webseite www.machdeinhandynichtzurwaffe.de sei schnell über die Webseite www.bayern-schützt-kinder.de sowie über einen QR-Code auf dem neuen Flyer erreichbar. Am kommenden Mittwoch, 5. Juli, werde die Kampagne den Schülerinnen und Schülern am Lise-Meitner-Gymnasium in Unterhaching vorgestellt, wurde heute aus dem bayerischen Innenministerium erklärt.

"Die bayerischen Schulen sollen auch als Schutzraum vor sexualisierter Gewalt dienen", sagt Kultusminister Michael Piazolo. Zur Prävention gehöre dabei ein sensibler und umsichtiger Umgang mit Medien und Inhalten, die möglicherweise unbedacht durch das Teilen in Chats verbreitet würden. "Daher sind unsere Schulen auch ein wichtiger Ort der Medienbildung: Die Schülerinnen und Schüler benötigen entsprechende Kompetenzen und einen inneren Kompass, um sich souverän in der digitalen Welt bewegen zu können." Die Lehrkräfte vermitteln laut Piazolo deswegen, wie Medien-Angebote funktionieren und welche Umgangsregeln, ethisch-moralische Prinzipien sowie Persönlichkeitsrechte bei digitaler Interaktion beachtet werden müssen.

"Durch gezielte Aufklärung und Sensibilisierung leisten unsere Schulen so einen wichtigen Beitrag, um die Verbreitung von grenzüberschreitendem Material auf Smartphones zu verhindern", erläutert Piazolo. Auch die bayerische Sozialministerin Ulrike Scharf unterstreicht: "Kinderschutz hat für mich oberste Priorität. Sie brauchen unseren größtmöglichen Schutz." Ihre Botschaft: "Wir müssen durch gezielte Präventions-Maßnahmen verhindern, dass es zu Missbrauch kommt." Die neue Kampagne gegen Kinderpornographie und Kindesmissbrauch ist ihrem Worten zufolge "wichtig, um Eltern gezielt zu sensibilisieren und Unterstützungs-Angebote aufzuzeigen".

Die bayerische Digitalministerin Judith Gerlach erklärt: "Die aktuelle Kampagne zeigt die Bedeutung von Prävention und Aufklärung. Wir kommen nur weiter, wenn wir unsere Kinder und Jugendlichen zu einem selbstbestimmten Umgang mit dem Internet befähigen." Genau hier setze man in ihrem Ministerium an: Mit der Medienkompetenz-App "Wo ist Goldi?" lernten Kinder im Grundschul-Alter, wie sie mit den Gefahren von Internet-Mobbing und Cyber-Grooming umgehen sollten. Gemeinsam mit dem Innenministerium kläre man Jugendliche mit der Kampagne "Dein Smartphone, Deine Entscheidung" über die möglichen negativen Konsequenzen von Kommunikation in Chat-Groups oder der Veröffentlichung von persönlichen Fotos auf."


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