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Experte informiert am Sonntag bei Themen-Führungen über die Instandsetzung von Dachwerk und Fassade an dem berühmten Monumentalbau.

(ty) "Mehr Sein als Schein" – unter diesem Motto steht am kommenden Sonntag, 23. Juli, eine Themen-Führung durch die Befreiungshalle, den unter König Ludwig I. errichteten und weltberühmten Monumental-Bau auf dem Kelheimer Michelsberg. Die Besucher erhalten spannende Einblicke in die Instandsetzung des Dachwerks und der Fassade, verspricht die bayerische Schlösser-Verwaltung in der Ankündigung der Veranstaltung. Zweimal, um 11 Uhr und um 14 Uhr, werde Diplom-Ingenieur Christoph Straßer, Baureferent der Schlösser-Verwaltung, interessierte Gäste im Zuge einer etwa einstündigen, bebilderten Präsentation und Dachstuhl-Führung über die Hintergründe der Sanierungs-Arbeiten in den vergangenen Jahren informieren.

Spannender Schwerpunkt sei der Kontrast zwischen sichtbaren und unsichtbaren historischen Bau-Elementen, heißt es in einer Presse-Mitteilung. Der Referent werde aufzeigen: Hier sei einiges nicht so, wie es auf den ersten Blick scheine. Welche Wirkung hat die Befreiungshalle? Welche Gestaltung und Technik verbirgt sich dahinter? Und was gibt es im sonst verschlossenen Inneren des Daches zu entdecken? Auf all diese und viele weitere Fragen zum Erhalt des vielschichtigen Denkmals werde Christoph Straßer die Antworten geben. Angesprochen bei der Themen-Führung sind laut Schlösser-Verwaltung sowohl Erwachsene als auch Jugendliche ab 14 Jahren.

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Treffpunkt für die beiden Führungen ist am Sonntag jeweils vor dem Besucher-Service-Zentrum bei der Befreiungshalle in Kelheim. Die Veranstalter weisen ausdrücklich darauf hin, dass der Führungs-Teil in der Befreiungshalle viele Treppenstufen beinhaltet und daher nicht barrierefrei zugänglich ist. Festes Schuhwerk und dem Wetter angepasste Kleidung seien erforderlich. Die Kosten für die Teilnahme an dieser besonderen Führung betragen drei Euro pro Person, zuzüglich Eintritt. Eine Anmeldung zur Themen-Führung ist möglich unter der Telefonnummer (0 94 41) 68 20 70.

Mit 36,60 Metern Spannweite und über 2000 einzelnen Stäben sowie 1600 Knotenpunkten gehört das Eisen-Tragwerk der Befreiungshalle zu den großen Eisentragwerken des 19. Jahrhunderts. Im Jahre 2008 waren gravierende Schäden an der Tragkonstruktion festgestellt worden. Durch die exponierte Lage auf dem Kelheimer Michelsberg und bauphysikalische Besonderheiten – Tauwasser-Ausfall an der kalten Eisenkonstruktion, vor allem im Herbst – war die Tragkonstruktion stark korrodiert. Außerdem wurde im Bereich des Treppen-Abgangs zur Halle nachträglich ein Zugstab entfernt. Die Schäden waren nach Angaben der Schlösser-Verwaltung so erheblich, dass ein schwerer Sturm möglicherweise Teile der Dachhaut hätte wegreißen können. Als Vorsichts-Maßnahme wurde bis zum Ende der Sanierungen das Umfeld der Befreiungshalle bei hohen Windgeschwindigkeiten für Besucher gesperrt.

Zur Historie der Befreiungshalle erklärt die bayerische Schlösser-Verwaltung: "Die von König Ludwig I. in Auftrag gegebene Gedenkstätte für die siegreichen Schlachten gegen Napoleon in den Befreiungskriegen 1813 bis 1815 wurde von Friedrich Gärtner in Anlehnung an antike und christliche Zentralbau-Ideen begonnen und 1863 von Leo von Klenze nach geänderten Plänen vollendet. Die Strebe-Pfeiler der Außen-Fassade bekrönen 18 Kolossal-Statuen als Allegorien der deutschen Volksstämme." Die Zahl 18 versinnbildliche dabei auch das Datum der Völkerschlacht bei Leipzig (18. Oktober 1813), an dem die Truppen Napoleons von der Koalition vernichtend geschlagen wurden.

Im Innenraum der Befreiungshalle reichen sich 34 Siegesgöttinnen aus weißem Marmor, entworfen von Ludwig Schwanthaler, die Hände zu einem beeindruckenden und feierlichen Reigen. Sie stützen 17 vergoldete Schilde, die aus der Bronze von eingeschmolzenen Geschütze gefertigt worden sein sollen. "Da die Beschaffung der großen Marmor-Blöcke aus Schlanders in Tirol bald Schwierigkeiten machte, konnten nur sechs Figuren aus diesem Stein geschaffen werden. Für die übrigen 28 Göttinnen wurde auf dem Wasserweg Marmor aus Carrara geholt und auf den Michelsberg transportiert." Weitere Infos zur Befreiungshalle, auch zu den Eintritts-Preisen, finden Sie hier


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