Nahrungsmittel kosten im Schnitt 10,5 Prozent mehr als vor einem Jahr. Besonders hoch sind die Steigerungen nach wie vor bei Zucker, Zwiebeln und Möhren.
(ty) Im Freistaat sind die Verbraucher-Preise im Vergleich zum Juli des vergangenen Jahres um 6,1 Prozent gestiegen. Das wurde heute aus dem bayerischen Landesamt für Statistik gemeldet. Die Preise für Heizöl fielen den Angaben zufolge gegenüber dem Vorjahr um 38,4 Prozent. Ebenfalls sanken die Preise für Kraftstoffe um 5,5 Prozent. Ohne Berücksichtigung des Energie-Bereichs liege die Inflationsrate für diesen Monat bei 6,3 Prozent. Darin enthalten sei der starke Anstieg der Preise für Nahrungsmittel um 10,5 Prozent. Nachfolgend weitere Details im Überblick.
Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Verbraucher-Preise im Juli dieses Jahres nach Erkenntnisse der Experten im Freistaat um 0,4 Prozent. Binnen Monatsfrist sei der Heizöl-Preis um 2,7 Prozent gestiegen, die Kraftstoffpreise erhöhten sich um 0,4 Prozent. Nahrungsmittel kosten aktuell insgesamt 0,1 Prozent weniger als im Juni.
Die Inflationsrate, gemessen als prozentuale Veränderung des Verbraucherpreis-Index für Bayern gegenüber dem entsprechenden Vorjahres-Monat, liegt im Juli dieses Jahres – wie eingangs erwähnt – bei 6,1 Prozent. Der Gesamt-Index ohne Nahrungsmittel und Energie, in der öffentlichen Diskussion oft als Kerninflationsrate bezeichnet, belaufe sich in diesem Monat auf 5,8 Prozent.
Mit im Jahres-Vergleich weiterhin stark steigenden Preisen seien die Verbraucher bei Nahrungsmitteln konfrontiert. Diese zogen gegenüber dem Juli des vergangenen Jahres um 10,5 Prozent deutlich an, meldet die Behörde. Im Detail betrachtet, zeige sich hier aber ein differenziertes Bild.
Besonders erhöhten sich im Vorjahres-Vergleich die Preise für Zucker (plus 66,6 Prozent), Möhren (plus 49,6 Prozent) sowie Zwiebeln, Knoblauch oder Ähnliches (plus 43,6 Prozent). Im Gegensatz dazu sanken die Preise für Butter (minus 23,8 Prozent) sowie Speisefette und Speiseöle (minus 10,4 Prozent).
Binnen Monatsfrist ließen sich leicht sinkende Preise für Nahrungsmittel feststellen – um insgesamt 0,1 Prozent. Während Gurken mit einem Plus von stolzen 15,9 Prozent im Vergleich zum Juni dieses Jahres deutlich teurer geworden sind, ließen sich Fisch, Fischwaren und Meeresfrüchte (minus 2,3 Prozent) sowie Molkerei-Produkte und Eier (minus 1,5 Prozent) etwas günstiger beziehen als im Vormonat.
"Eine Betrachtung der Preisentwicklung für Nahrungsmittel über einen längeren Zeitraum hinweg zeigt, dass die Preise im Juli 2023 (Preis-Index Nahrungsmittel: 130,0) 30 Prozent über dem Niveau des Basisjahres 2020 (Preis-Index Nahrungsmittel: 100,0) liegen", erklärt das Landesamt für Statistik.
Seit April dieses Jahres sinken nach Angaben der Behörde jedoch die Inflationsraten bei den Nahrungsmitteln im Vergleich zu den Vorjahres-Monaten: Während im Februar und März dieses Jahres die Expertinnen und Experten des bayerischen Landesamts für Statistik jeweils eine Steigerung um 21,2 Prozent zum jeweiligen Vorjahres-Monat ausgewiesen haben, liegt die Teuerungsrate im Juli dieses Jahres noch bei 10,5 Prozent.
Die Preisentwicklung bei Wohnungsmieten ohne Nebenkosten verlief den aktuellen Informationen zufolge im Vergleich zum Gesamt-Index unterdurchschnittlich. "Gegenüber dem Vorjahres-Monat erhöhen sie sich im Juli um 2,4 Prozent", so das Landesamt für Statistik. Abschließend werfen die Fachleute noch einen Blick auf die Preis-Entwicklungen im Energie-Bereich.
Im Vergleich zum Vorjahres-Monat konnten im Juli dieses Jahres Heizöl (minus 38,4 Prozent) und Flüssiggas (minus 33,6 Prozent) deutlich günstiger bezogen werden. Für Kraftstoffe (minus 5,5 Prozent) ließen sich ebenfalls sinkende Preise feststellen. Demgegenüber sind die Teuerungsraten für Erdgas (plus 16,5 Prozent) und Strom (plus 9,1 Prozent) weiterhin überdurchschnittlich hoch.
Mit Blick auf die Preisentwicklungen zum Vormonat, lasse sich eine leichte Entspannung im Bereich Erdgas beziehungsweise dem oftmaligen Substitut Flüssiggas feststellen. So sanken die Preise im Vergleich zum Juni bei Flüssiggas um 1,8 Prozent und bei Erdgas um 1,6 Prozent. Demgegenüber müssen die Verbraucher Preissteigerungen bei Heizöl (plus 2,7 Prozent), Strom (plus 0,5 Prozent) und Kraftstoffen (plus 0,4 Prozent) binnen Monatsfrist hinnehmen.