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Naturschutz-Verband LBV ruft Privatleute, Kommunen und Gewerbetreibende zum Mitmachen auf. Licht-Verschmutzung schade Tieren und Pflanzen.

(ty) So genannte Licht-Verschmutzung schadet nach Überzeugung nicht weniger Experten den Insekten, Vögeln und Pflanzen – aus dieser Erkenntnis heraus ruft der Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) zur Teilnahme an der so genannten Earth-Night auf. "Licht aus für mehr Artenschutz in der Nacht", so lautet das Motto der Aktion am kommenden Freitag, 15. September. "Wir müssen uns klar machen, dass wir mit künstlicher Beleuchtung den Lebens-Rhythmus von Tieren und Pflanzen stören und Lebensräume entwerten", erklärt LBV-Chef Norbert Schäffer in einer aktuellen Presse-Mitteilung. 

1909 gegründet, ist der "Landesbund für Vogel- und Naturschutz" der älteste Naturschutz-Verband in Bayern und zählt nach eigenem Bekunden aktuell über 115 000 Unterstützer. "Straßen-Beleuchtung, Gebäude-Strahler und Werbe-Tafeln – die Nächte werden weltweit immer heller", heißt es in der Ankündigung der "Earth Night" vom LBV. Die viel zu intensive Nacht-Beleuchtung habe bedrohliche Folgen für Insekten, Vögel und weitere Arten. Um auf das Thema Licht-Verschmutzung aufmerksam zu machen, unterstütze der bayerische Naturschutz-Verband LBV die Aktion der "Paten der Nacht". Die Vereinigung von ehrenamtlich Aktiven zur Eindämmung der Licht-Verschmutzung ruft für diesem Freitag ab 22 Uhr, in der ersten Neumond-Nacht des Monats, bundesweit dazu auf, nächtliches Kunstlicht zu reduzieren.

Betroffen seien insbesondere nachtaktive Insekten, aber gerade jetzt im Herbst auch Zugvögel, so LBV-Chef Schäffer. Licht-Verschmutzung lasse sich aber sehr leicht beseitigen. "Es reicht sprichwörtlich, den Schalter umzulegen", er. Ziel der "Earth Night" sei es, langfristig einen naturschonenden Umgang mit der Ressource Licht sowie ein allgemeines Umdenken zu fördern. Die Gefahr für Tier- und Pflanzenwelt durch viel zu intensive Nacht-Beleuchtung sei wissenschaftlich erwiesen, heißt es vom LBV. "Nachtaktive Insekten werden vom Kunstlicht angezogen und schwirren so lange um die Lichtquelle, bis sie vor Erschöpfung sterben oder ihren Fress-Feinden zum Opfer fallen." Diesen so genannten Staubsauger-Effekt an Straßenlaternen habe wohl jeder und jede schon beobachtet.

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"Insekten sind als Nahrungsquelle für unzählige Tiere der Ausgangspunkt unserer Artenvielfalt. Außerdem erbringen sie wichtige Bestäubungs-Leistungen, die unsere Lebensmittel sichern", erklärt Tom Aumer vom LBV.  "Wer etwas gegen Licht-Verschmutzung tut, schützt die Insektenwelt." Die negativen Auswirkungen von künstlicher Beleuchtung gingen jedoch über die besonders betroffenen Flug-Insekten hinaus. Vögel könnten durch künstliches Licht in der Nacht irritiert werden und sich durch Kollisionen verletzen, so der Fachmann weiter. "Und auch Bäume werfen im Herbst ihre Blätter nicht ab, wenn sie neben Straßenlaternen stehen", sagt Aumer. Um das Problem übermäßiger künstlicher Beleuchtung in den Griff zu bekommen, könne jede und jeder etwas tun.

"Während Privat-Personen schon durch das Abschalten der Außen-Beleuchtung am Haus sowie das Schließen der Jalousien oder Vorhänge viel bewirken können, sind besonders Gewerbetreibende dazu aufgerufen, nachts die Werbe-Beleuchtung abzuschalten", so Aumer. Auch ganze Gemeinden könnten sich beteiligen. "Die Earth-Night leistet einen wichtigen Beitrag, indem sie die Wohltat einer natürlichen, dunklen Nacht für Mensch und Natur erlebbar machen will. Wenn wir künstliches Licht reduzieren, können wir nämlich auch den faszinierenden Sternen-Himmel besser genießen." 


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