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"Auch unsere Krankenhäuser in Pfaffenhofen und Mainburg sind durch die immensen inflationsbedingten Kosten-Steigerungen und eine fehlende Refinanzierung in ihrem Fortbestand bedroht."

(ty) Kliniken in ganz Deutschland rufen für den morgigen Mittwoch, 20. September, zu einem neuerlichen bundesweiten Protesttag auf. "Hintergrund ist die schwierige wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser, die immer mehr Häuser in die Insolvenz zwingt", heißt es von der deutschen Krankenhaus-Gesellschaft (DKG). Gefordert werde ein sofortiger Inflations-Ausgleich, um die gestiegenen Preise abfedern zu können, sowie die vollständige Refinanzierung der beschlossenen und dringend benötigten Tarif-Steigerungen für 2024. "Auch unsere Krankenhäuser in Pfaffenhofen und Mainburg sind durch die immensen inflationsbedingten Kosten-Steigerungen und eine fehlende Refinanzierung in ihrem Fortbestand bedroht und schließen sich deshalb dem Protest an, ohne die Patienten-Versorgung zu vernachlässigen", kündigt die Ilmtalklinik-GmbH an.

"Wir sind Teil des Protests und machen am Aktionstag auf die dramatische Situation aufmerksam, weil die massive Unterfinanzierung ein Ende haben muss", erklärt Christian Degen, der Geschäftsführer der Ilmtalklinik-GmbH, unter deren Dach die Krankenhäuser in Pfaffenhofen und Mainburg firmieren. "Wir brauchen endlich wieder Verlässlichkeit", fordert er in einer aktuellen Presse-Mitteilung.

"Nur so können wir die Versorgung der Patientinnen und Patienten auch in Zukunft garantieren und dem Personal unseres Klinikums zuverlässige Perspektiven bieten." In Pfaffenhofen und Mainburg tragen laut Degen die Krankenhaus-Beschäftigten einen Aufkleber mit der Botschaft: "Alarmstufe Rot! Kliniken in Not – Wir sind trotzdem für Sie da!" Degen versichert aber: "Selbstverständlich kümmern sie sich weiter um die Patienten. Wir protestieren und demonstrieren mit unserem Tun und unserer täglichen Verantwortung für die Menschen! Wir treten explizit nicht in den Streik."

Bundesweit nähmen Kliniken auf die ein oder andere Weise an den Protesten teil, heißt es aus der Ilmtalklinik-Gesellschaft. Man wolle sich so bei den verantwortlichen Politikern in Berlin Gehör verschaffen. "Die bewährte Versorgung unserer Patientinnen und Patienten steht auf der Kippe, wenn wir nicht fair dafür bezahlt werden, um unsere Rechnungen begleichen und unsere Beschäftigten entlohnen zu können", warnt Degen. 

Viele Häuser solidarisieren sich laut Ilmtalklinik-GmbH mit ihren Beschäftigten mit der bundesweiten Aktion. Die zentrale Kundgebung findet morgen nach Angaben der deutschen Krankenhaus-Gesellschaft von 11 bis 13 Uhr auf dem Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor in Berlin statt. "Vertreterinnen und Vertreter von Kliniken und ihrer Beschäftigten werden über die Lage der Krankenhäuser berichten und ihre Forderungen an die Politik aufstellen", kündigt der Bundesverband an. Weitere Kundgebungen werden dessen Angaben zufolge am selben Tag von den Landes-Krankenhaus-Gesellschaften organisiert; diese finden in Stuttgart, Saarbrücken, Düsseldorf, Frankfurt/Main, Hannover und Mainz statt.

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"Die Krankenhäuser benötigen endlich einen Inflations-Ausgleich. Unternehmen der freien Wirtschaft haben einfach ihre Preise an die Inflation angeglichen – Kliniken ist dies nicht möglich. Trotzdem müssen sie die überall gestiegenen Preise bezahlen. Das führt zu einer teilweise dramatischen wirtschaftlichen Schieflage", erklärt Professorin Henriette Neumeyer, die stellvertretende Vorstands-Vorsitzende der deutschen Krankenhaus-Gesellschaft . 

"Fast keine Klinik kann ihre Rechnungen noch durch laufende Einnahmen begleichen. Die Zahl der Insolvenzen hat schon jetzt Rekordhöhe erreicht", so Neumeyer weiter. "Die Politik ignoriert diese Dramatik konsequent und nimmt in Kauf, dass immer mehr Versorgungs-Angebote verschwinden. Wir müssen jetzt lautstark protestieren, damit wir die Menschen auch weiterhin noch gut versorgen können."

Auch die Krankenhäuser im Freistaat "werden sich dem bundesweiten Protest gegen die bedrohliche Finanzlücke bei den Betriebskosten 2023 und 2024 anschließen, für die die Bundesregierung und die Krankenkassen verantwortlich sind", heißt es von der bayerischen Krankenhaus-Gesellschaft (BKG). Daher sei die Bundespolitik in Berlin der Adressat und das Ziel des Protests.

Am morgigen Mittwoch werde die BKG gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen aus weiteren Bundesländern eine klare Botschaft vor das Brandenburger Tor tragen. Die Sorge betreffe alle Krankenhäuser; daher seien auch die Klinik-Verantwortlichen an diesem Tag in Berlin dabei.

"Unsere Beschäftigten aber brauchen wir für die Versorgung unserer Patienten in den Krankenhäusern vor Ort", so die BKG. Daher gehen der Ankündigung zufolge "die Chefs" für ihre Beschäftigten auf die Straße. "Wir wollen in Berlin auch den Schulterschluss der Krankenhäuser in Bayern in dieser unverschuldeten Finanznot zeigen." Gleichzeitig planen man bayernweit auch den sichtbaren Protest in den Kliniken unter dem Motto "Alarmstufe Rot! Wir sind trotzdem für Sie da!".

Laut BKG tragen die Klinik-Beschäftigten dazu während ihrer Arbeit entsprechende Aufkleber, um ein deutliches Zeichen für ihren Einsatz für die Patienten trotz der bedrohlichen Lage zu setzen. "In der Versorgung der Patienten wird es zu keinem Zeitpunkt spürbare Einschränkungen oder Beeinträchtigungen geben", wird versprochen.


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