Auf einfache Weise kommen Kriminelle immer wieder an sensible Daten und haben am Ende ungehinderten Konto-Zugriff. So können Sie sich schützen.
(ty) Mit einer recht einfachen Methode gelingt es Betrügern immer wieder, an sensible Daten zu gelangen: "Um Geheimzahlen oder Passwörter auszuspähen, reicht ihnen ein Blick über die Schulter der späteren Geschädigten", heißt es aus dem Polizeipräsidium Oberbayern-Nord. Die Gesetzeshüter warnen vor Tätern, die an Geldausgabe-Automaten ihr Unwesen treiben. Die Kripo bezeichnet die Masche als "Shoulder Surfing", berichtet von aktuellen Fällen in der Region und gibt Verhaltens-Hinweise, um nicht ebenfalls Opfer zu werden.
"Geldausgabe-Automaten sind immer wieder im Visier von Kriminellen, die versuchen, mit Hilfe verschiedener Betrugs-Methoden an das Geld der Bankkunden zu kommen", berichtet das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord. Eine Masche sei beispielsweise das so genannte Shoulder-Surfen, bei dem es die Täter insbesondere auf ältere Menschen abgesehen haben. Shoulder-Surfer seien Kriminelle, die anderen bei Bankgeschäften heimlich über die Schulter spähen, um Geheimzahlen auszuspionieren. Dann versuchen sie, das Opfer abzulenken, um an die Geldkarte zu gelangen. Mit PIN und Karte ausgestattet, haben die Täter ungehinderten Konto-Zugriff.
Das in Ingolstadt ansässige Polizeipräsidium Oberbayern-Nord berichtet von zwei aktuellen Fälle aus der Region: "Anfang des Monats schlug ein Betrüger an einem Tag zwei Mal in Ingolstadt beziehungsweise Kösching mit dieser Methode zu. Beim Abheben von Bargeld an Bankautomaten wurde die von den Geschädigten eingegebene Geheimzahl ausgespäht. Im Anschluss sprach der bislang unbekannte Täter die Geldabheber unter dem Vorwand, behilflich sein zu wollen, an. Diese übergaben dem Unbekannten ihre Bankkarten, die in einem Fall gestohlen und im anderen Fall für eine Abhebung vor Ort verwendet wurden. Der entstandene Gesamtschaden beläuft sich auf rund 6000 Euro."
Tipps der Polizei: So kann man sich schützen
- Achten Sie darauf, dass Sie beim Eingeben der PIN nicht von anderen beobachtet werden.
- Bitten Sie aufdringliche Personen oder angebliche Helfer höflich, aber bestimmt, auf Distanz zu bleiben, um so einen ausreichenden Sicherheits-Abstand zu gewährleisten.
- Decken Sie das Tastaturfeld während der PIN-Eingabe vollständig ab, zum Beispiel mit der anderen Hand oder einem Gegenstand wie der Geldbörse.
- Nutzen Sie keinen Bankautomaten, an dem Ihnen etwas ungewöhnlich erscheint (zum Beispiel ein zerstörter Sichtschutz am Eingabefeld).
- Verständigen Sie bei Verdacht auf Manipulation die Polizei beziehungsweise die Bank.
- Kontrollieren Sie regelmäßig Ihre Kontoauszüge. Wenden Sie sich bei Auffälligkeiten sofort an Ihre Bank.
- Haben Sie den Verdacht, dass jemand Ihre Kartendaten ausgelesen hat, lassen Sie die Karte umgehend über Ihre Bank beziehungsweise den bundesweiten Sperrnotruf unter 116 116 sperren. Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.
- Weitere Informationen finden sich im Internet auf der Seite www.polizei-beratung.de; hier der direkte Link zu diesem Thema.