Gegen ihn lagen Haftbefehle vor, gestern sollte er nach einem betrügerischen Bagger-Verkauf bei Brunnen gefasst werden. Er raste davon, nach Ingolstadt und über Wolnzach in den Kreis Kelheim. Jetzt sitzt er im Gefängnis.
(ty) Eine wilde und gefährliche Verfolgungsjagd durch mehrere Landkreise hat sich ein 36-Jähriger am gestrigen Nachmittag mit der Polizei geliefert. Der Mann, gegen den bereits mehrere Haftbefehle vorlagen, sollte im Raum Brunnen (Kreis Neuburg-Schrobenhausen) festgenommen werden, nachdem er am Montag einen Bagger verkauft hatte, der ihm gar nicht gehörte – er raste aber davon. Über die B300 ging es auf die A9, nach Ingolstadt und wieder zurück bis zum Dreieck Holledau, dann auf der A93 an Wolnzach vorbei in den Landkreis Kelheim und weiter in Richtung Mainburg-Puttenhausen, bis es zum Unfall kam. Der 36-Jährige türmte daraufhin noch zu Fuß, bis er schließlich gefasst wurde. Jetzt sitzt er im Gefängnis. Hier die ganze Geschichte.
Wie das Polizeipräsidium Schwaben-Nord am heutigen Donnerstag mitteilte, hatte ein 28-Jähriger am Montag dieser Woche über ein Kleinanzeigen-Portal einen Bagger im Wert von 8000 Euro erworben. Nach der Lieferung sei der Käufer allerdings stutzig geworden. Es habe sich dann auch herausgestellt, dass dieser Bagger in Wirklichkeit gar nicht dem Verkäufer gehört habe, sondern einer Verleih-Firma.
Der 28-Jährige habe jedenfalls die Polizei verständigt. Von Kripo-Beamten aus Augsburg seien daraufhin umfangreiche Ermittlungen gegen den Verkäufer des Baggers geführt worden. "Dabei handelte es sich offenbar um einen 36-Jährigen aus Baden-Württemberg", heißt es weiter.
Am gestrigen Mittwoch sollte der ins Visier geratene 36-Jährige dann nachmittags gegen 14.30 Uhr im Bereich von Brunnen (Landkreis Neuburg-Schrobenhausen) festgenommen werden. Allerdings sei er mit seinem Auto getürmt. "Bei seiner Flucht fuhr der 36-Jährige mit seinem blauen Audi-A3 auf der B300 in Richtung der Autobahn A9", heißt es im Bericht des Polizeipräsidiums Schwaben-Nord.
Anschließend fuhr er nach Angaben der Verkehrspolizei-Inspektion aus Ingolstadt auf der A9 in Richtung Norden, wendete bei Ingolstadt-Süd und steuerte dann auf der A9 in Richtung München. Er wechselte schließlich am Autobahn-Dreieck Holledau auf die A93 in Richtung Regensburg und verließ diese Autobahn an der Anschlussstelle Mainburg, also bei Oberempfenbach
Von dort flüchtete er laut Polizei weiter auf der Staatsstraße 2049 in Richtung Unterempfenbach. Zwischen den Mainburger Ortsteilen Steinbach und Puttenhausen habe der Mann die Kontrolle über seinen Pkw verloren und sei von der Strecke abgekommen. Eine kurze Strecke sei der 36-Jährige schließlich noch zu Fuß geflüchtet, ehe er von den Einsatzkräften festgenommen worden sei.
Die Kripo aus Augsburg ermittle jetzt gegen den Beschuldigten wegen Betrugs und wegen Hehlerei. Er sei in eine Justizvollzugsanstalt gebracht worden, "da gegen ihn wegen anderer Delikte bereits mehrere Haftbefehle vorlagen", meldet das Polizeipräsidium Schwaben-Nord. Die Verkehrspolizei-Inspektion aus Ingolstadt ermittele indes wegen Gefährdung des Straßenverkehrs gegen den Mann.
Während der Flucht mit seinem Audi habe der 36-Jährige durchwegs die Anhalte-Versuche der Polizeistreifen ignoriert. Er sei mit stark überhöhter Geschwindigkeit unterwegs gewesen, habe den Seitenstreifen benutzt und sich gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern rücksichtslos verhalten. Dabei seien nach aktuellem Kenntnisstand auch andere Verkehrsteilnehmer gefährdet worden.
Etwaige Zeugen sowie eben Verkehrsteilnehmer, die sich durch das Verhalten des Audi-Lenkers gefährdet sahen, werden darum gebeten, sich unter der Telefonnummer (08 41) 93 43 0 bei der Verkehrspolizei-Inspektion in Ingolstadt zu melden. Die Ermittlungen laufen.