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"Inzwischen haben wir etwas mehr Klarheit darüber, was passiert ist", erklärte das Unternehmen. Wir fassen zusammen, was bislang bekannt ist.

(ty) Nach der Explosion und dem Brand vor rund einer Woche in der Bayernoil-Raffiniere bei Neustadt an der Donau laufen die Ermittlungen von Kripo und Landeskriminalamt. Die Ursache des Unglücks, das laut Polizei insgesamt vier Verletzte gefordert hatte, ist nach wie vor unklar. Die Raffinerie-Gesellschaft teilte allerdings am heutigen Freitag mit, dass man inzwischen "etwas mehr Klarheit" darüber habe, was geschehen ist. Wir fassen nachfolgend die neuesten Informationen aus dem Unternehmen zusammen und erläutern zudem, was zu dem folgenreichen Zwischenfall bislang außerdem noch bekannt ist.

Die Einsatz-Zentrale des Polizeipräsidiums von Niederbayern war – wie berichtet – am vergangenen Freitag, 17. Januar, kurz nach Mitternacht über eine Explosion und ein anschließendes Feuer auf dem Gelände der Bayernoil-Raffinerie bei Neustadt an der Donau informiert worden. Die umliegenden Feuerwehren und die Werksfeuerwehr seien mit einem Großaufgebot angerückt. Mitarbeiter der Raffinerie seien vorsorglich evakuiert worden. "Das Gebäude, in dem der Brand ausgebrochen ist, wird nun kontrolliert abgebrannt", so die Polizei in einer Erstmeldung. Die Bayernoil-Raffinerie-GmbH hatte bekannt gegeben, dass es im Betriebsteil Neustadt zu einem Zwischenfall gekommen war, "bei dem ein Brand in einer Prozess-Anlage entstand".

Heute erklärte das Unternehmen in einer Presse-Information: "Inzwischen haben wir etwas mehr Klarheit darüber, was passiert ist." Den Angaben zufolge war am Tag vor dem Unglück – also am Donnerstag, 16. Januar – ein Behälter, der mit einem Katalysator befüllt war, von Mitarbeitern einer Partner-Firma für eine Öffnung und Reinigung vorbereitet worden. "Die gesamte Anlage und der Behälter waren bereits außer Betrieb, von anderen Systemen getrennt und von Kohlenwasserstoffen entleert", heißt es weiter: "Der Behälter wurde mit Stickstoff in das dafür vorgesehene Fackel-System gespült, um eventuell noch vorhandene Produkt-Reste zu entfernen."

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Die "Stickstoff-Spülung" lief nach Angaben der Bayernoil-Raffinerie-GmbH "bereits 16 Stunden störungsfrei, als plötzlich der Behälter platzte". Weiter erklärt das Unternehmen: "Durch dieses Ereignis wurden weitere Anlagen-Teile beschädigt, wodurch an mehreren Stellen Kohlenwasserstoffe ausgetreten sind und sich entzündet haben." Der anschließende Brand habe dann weitere Schäden an verschiedenen Anlagen-Teilen verursacht. Das Feuer war – das hatte die der Bayernoil-Gesellschaft bereits wissen lassen – letztlich an jenem Freitag gegen 14.35 Uhr vollständig gelöscht. "Die genaue Ursache für den Vorfall ist derzeit immer noch unklar", hieß es heute.

"Experten der Kriminalpolizei, des TÜV, der Versicherungen und von Bayernoil arbeiten jedoch mit höchster Priorität daran, die Hintergründe zu ermitteln", teilte das Unternehmen heute weiter mit und versicherte: "Sobald neue Erkenntnisse vorliegen, werden wir diese selbstverständlich umgehend mitteilen." Wie das Polizeipräsidium von Niederbayern erklärt hatte, ist auch das bayerische Landeskriminalamt (LKA) in die Ermittlungen eingebunden. Die Polizei hatte zuletzt gemeldet, dass – insbesondere wegen des hohen Zerstörungs-Grades – noch keine abschließenden Aussagen zu Ursache und Ausmaß des Schadens gemacht werden könnten.

Bekanntlich wird von Seiten der Polizei von insgesamt vier Verletzten ausgegangen, das Raffinerie-Unternehmen spricht dagegen nach wie vor von zwei Verletzten. Das niederbayerische Polizeipräsidium hatte konkretisiert, dass zwei Personen verletzt in ein Krankenhaus gebracht worden seien. Zwei weitere Personen erlitten den Angaben zufolge jeweils einen Schock und mussten von einem Krisen-Interventions-Dienst des BRK betreut werden. Das Unternehmen bleibt indes bei seiner Darstellung, erklärte heute: "Wir freuen uns, dass die beiden leicht verletzten Personen inzwischen wieder wohlbehalten zu Hause sind."

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Weiter proklamiert das Unternehmen: "Für die Unannehmlichkeiten, die unseren Nachbarn durch den Vorfall entstanden sind, möchten wir noch einmal in aller Form um Entschuldigung bitten und bedanken uns für ihr Verständnis." Momentan seien "die meisten Anlagen im Betriebsteil Neustadt vorsorglich außer Betrieb". Es werde intensiv daran gearbeitet, die nicht beschädigten Anlagen zu überprüfen und danach wieder zu starten. 

Bayernoil ist nach eigenem Bekunden die größte Raffinerie-Gesellschaft in Bayern, sie verarbeitet an den Standorten bei Neustadt an der Donau und Vohburg jährlich rund 10,3 Millionen Tonnen an Mineralöl. Aus Rohöl werde eine breite Palette an veredelten Produkten wie Benzin, Diesel, Heizöl oder Bitumen hergestellt.

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