Rund 190 Leute waren an Bord. Kapitän vergaß, das Steuerhaus abzusenken, weshalb es zur Kollision mit einer Brücke kam. Verletzt wurde niemand.
(ty) Ein schadensträchtiger Crash hat sich am heutigen Morgen auf dem Main-Donau-Kanal bei Berching (Kreis Neumarkt in der Oberpfalz) ereignet. Ein mit insgesamt rund 190 Personen besetztes Kabinen-Schiff kollidierte mit einer Straßen-Brücke, weil der Kapitän vergessen hatte, sein Steuerhaus abzusenken. Der entstandene Sachschaden wird nach ersten Erkenntnissen der Wasserschutzpolizei aus Beilngries in einer Größenordnung von 200 000 Euro angesiedelt. Verletzt worden sei zum Glück niemand.
Laut Polizei war das 135 Meter lange und 11,45 Meter breite Fahrgast-Kabinen-Schiff, das unter maltesischer Flagge fährt, in Richtung Nürnberg unterwegs und sollte bei Berching in die Schleusenkammer gesteuert werden, als es krachte. "Dabei befand sich der Schiffsführer im steuerbord-seitigen Außen-Steuerstand und steuerte von dort aus das Schiff", berichten die Gesetzeshüter.
Kurz vor der Schleusenkammer befinde sich eine Straßen-Brücke, welche die Durchfahrts-Höhe begrenze. "Aus Unachtsamkeit vergaß der Schiffsführer, das Steuerhaus des Schiffs abzusenken, weshalb das Steuerhaus-Dach mit der Unterseite der Brücke kollidierte."
Das Steuerhaus-Dach wurde laut Polizei dadurch abgerissen sowie hinter das Steuerhaus geschoben. "Zum Unfall-Zeitpunkt befand sich glücklicherweise keine Person im Steuerhaus, weshalb lediglich Sachschaden am Steuerstand entstand", heißt es weiter. Die gerammte Straßen-Brücke sei unbeschädigt geblieben. Gescheppert hatte es wenige Minuten nach 5 Uhr.
Der Schiffsführer habe den Vorfall bei der Schleusen-Zentrale in Dietfurt gemeldet. Sein Schiff habe dann noch zu Berg geschleust werden können. "Im Oberwasser der Schleuse wurde das Schiff festgelegt, bis ein unabhängiger Gutachter die Funktionstüchtigkeit der Technik begutachtet", erklärt die Polizei.
Für zirka zwei Stunden sei es nach dem Unfall zu Behinderungen für die Schifffahrt gekommen, bis die Brücke und das Schleusentor überprüft gewesen seien. Unter Berufung auf Angaben des Schiffsführers teilte die Polizei mit, dass der Schaden an dem Schiff bei etwa 200 000 Euro liegen dürfte.
"Die 133 Passagiere und 56 Besatzungs-Mitglieder bleiben vorerst auf dem Schiff, bis ein zeitlicher Rahmen für eine Weiterfahrt feststeht", wurde am heutigen Vormittag von der Polizei gemeldet. Gegebenenfalls würden die Passagiere mit Bussen zum nächsten Reiseziel in Nürnberg und auf ein Ersatzschiff gebracht.