Niederbayerische Ermittler wurden heute bei neun Beschuldigten im Alter zwischen 16 und 59 Jahren vorstellig. 51-Jähriger zum wiederholten Mal unter Verdacht.
(ty) Zahlreiche Einsatzkräfte haben am heutigen Dienstag in Niederbayern insgesamt neun Wohnungen durchsucht – unter anderem im Landkreis Kelheim. Wie die Polizei weiter mitteilt, erfolgten die Razzien wegen des Verdachts auf den Besitz beziehungsweise die Verbreitung von kinderpornografischen Inhalten. Bei den Beschuldigten handelt es sich den Angaben zufolge um Männer im Alter zwischen 16 und 59 Jahren. "Die Tatverdächtigen stehen in keinem Zusammenhang zueinander", meldet das niederbayerische Polizeipräsidium, "die Fälle werden unabhängig voneinander bearbeitet."
Beamte von der Kriminalpolizei-Inspektion aus Landshut vollzogen mit Unterstützungskräften der "Zentralen Einsatz-Dienste" aus Landshut laut offizieller Mitteilung heute in den frühen Morgenstunden insgesamt acht richterliche Durchsuchungs-Beschlüsse in den Landkreisen Kelheim, Landshut und Dingolfing-Landau. Dabei seien zahlreiche Laptops, PCs, Smartphones und sonstige Speicher-Medien sowie eine Wildkamera sichergestellt worden.
Die Tatverdächtigen stehen laut Polizei im Verdacht, zum Teil über einschlägige Internet-Seiten Inhalte mit kinderpornografischem Inhalt erworben, besessen und verbreitet zu haben. Über Chat-Gruppen beziehungsweise einschlägige Messenger-Dienste sollen mutmaßlich Bilder mit kinder- oder jugendpornografischem Inhalt verschickt worden sein, heißt es weiter.
Weitere Razzia: Die Kriminalpolizei-Inspektion aus Straubing habe heute mit Unterstützung der "Zentralen Einsatz-Dienste" aus Straubing sowie drei Datenträger-Spürhunden einen richterlichen Durchsuchungs-Beschluss an einem Objekt im nördlichen Landkreis Straubing-Bogen vollzogen. Einer der Hunde habe dabei ein verstecktes Tablet gefunden. Zudem seien "zahlreiche USB-Sticks, Mobiltelefone, Laptops und Tablets" sichergestellt worden.
Bei diesem Tatverdächtigen handele es sich um einen 51 Jahre alten Deutschen, "der bereits zum wiederholten Male im Verdacht stand, kinderpornografische Inhalte besessen und verbreitet zu haben beziehungsweise diese über einschlägig bekannte Chat-Gruppen auf kostenlos zugänglichen Internet-Plattformen verschickt zu haben".
Diese Durchsuchungs-Aktion der Kriminalpolizei in Zusammenarbeit mit den Staatsanwaltschaften verdeutlicht laut Polizeipräsidium von Niederbayern erneut, dass die Ermittlungs-Behörden viele Maßnahmen ergreifen, um die Tatverdächtigen, die sich oft in der vermeintlichen Anonymität des Internets in Sicherheit wiegen, zu ermitteln und zur Verantwortung zu ziehen.
"Vor allem soziale Netzwerke, die in erster Linie der Kommunikation dienen, werden häufig von Nutzern zum Austausch von strafbaren Inhalten verwendet", so die Gesetzeshüter. Der Besitz und das Verbreiten von kinder- und jugendpornografischen Schriften seien schwerwiegende Straftaten und nicht zu verharmlosen. "Mit einem Klick befindet man sich schnell in einer zwielichtigen Chat-Gruppe, über welche regelmäßig auch strafbare Inhalte ausgetauscht werden", warnt die Polizei.
Sie haben eine solche Datei bekommen? In diesem Fall rät die Polizei:
- Inhalte nicht löschen, sondern unbedingt sofort zur Polizei gehen.
- In der Gruppe schreiben, dass man sich von solchen Inhalten distanziert und nicht bekommen will, dann ist es "dokumentiert".
- Die Gruppe nach der Anzeigen-Erstattung unverzüglich verlassen.
Verhaltens-Empfehlungen der Polizei:
- "Notwendigkeit der Mitgliedschaft in unübersichtlichen Chat-Gruppen prüfen.
- Automatische Speicherung von Bild- und Video-Dateien deaktivieren.
- Beim Online-Flirt das tatsächliche Alter von Gesprächs-Partnern kritisch hinterfragen.
Basis-Tipps der Polizei für einen sicheren digitalen Familien-Alltag:
- Richten Sie ein eigenes Benutzer-Konto für Kinder ein
- Nutzen Sie ein Virenschutz-Programm
- Überprüfen Sie die Firewall
- Nutzen Sie einen Router mit Kinderschutz-Funktionen
- Verwenden Sie eine Suchmaschine für Kinder
- Legen Sie Zeitbeschränkungen fest
- Sensibilisieren Sie frühzeitig für wirksamen Account-Schutz
- Sprechen Sie regelmäßig offen über Gefahren im Internet sowie über Schutzmaßnahmen
- Weitere Infos gibt es unter https://t1p.de/jvscp





