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Das Ambiente und die Küche im "La Fontana" ziehen sogar Ingolstädter an die Ilm

Von Tobias Zell

Das „La Fontana“ in Pfaffenhofen liegt ein wenig versteckt am Sparkassenplatz, der Eingang ist in einer Passage zwischen der Bank und einem Friseur. Aber das italienische Lokal nur deshalb einen Geheimtipp zu nennen, das wäre viel zu klischeehaft. Zumal es längst weit über die Grenzen der Kreisstadt hinaus bekannt ist; und Inhaber Toni Bellanca begrüßt nicht selten auch Gäste aus Ingolstadt. Gefunden hat das „La Fontana“ jedenfalls am Ende noch jeder – und wer es geographisch gefunden hat, der wird es kulinarisch zum Weiterempfehlen finden.

Ist man erst einmal drin, taucht man ein in eine eigene, kleine Welt. Das Ambiente modern, das Personal stets freundlich, die Tageskarte immer wieder überraschend, das Publikum bunt. Es ist diese Mischung aus niederbayerischer Verlässlichkeit, Hallertauer Bodenständigkeit, italienischer Gastfreundschaft und mediterranem Lebensgefühl, die einen immer wieder hierherzieht. Und spätestens nach dem dritten, vierten Besuch gehört man eh irgendwie dazu.

Schlicht, aber stilvoll: Das "La Fontana" bietet drinnen 60 Plätze, auf der Terrasse weitere 80.

Der Chef, Toni Bellanca (45), ist ein halber Niederbayer und ein halber Italiener. Die Mutter aus Straubing, der Vater aus Umbrien. Und hier, im Herzen Oberbayerns, in der lebenswertesten Stadt der Welt, gelingt es Toni, das Beste aus beidem zu vereinen. Ein, zwei Mal die Woche gibt’s es ein bayerisches Tagesgericht. „Das hat schon die Oma so gemacht“, erzählt er. Und keiner, der den Schweinsbraten im „La Fontana“ einmal auf dem Teller hatte, wird an dieser Tradition rütteln wollen.

Aber natürlich sind es vor allem die italienischen Gerichte, wegen denen man kommt. Von Pizza bis Languste reicht das Angebot. Die Standard-Karte hält eine breite Auswahl an Suppen, Salaten, Nudel-, Fisch- und Fleischgerichten bereit. Der gegrillte Tintenfisch zum Beispiel (14,50 Euro), der ist ein Geheimtipp, oder die Spaghetti Marinara. Und natürlich das Vitello Tonnato mit Brotsalat.

Weil das „La Fontana“ rund 70 Prozent Stammgäste zählt, gibt es eine ständig wechselnde Tageskarte. Der sollte man unbedingt Aufmerksamkeit schenken, sonst könnte einem so manche Köstlichkeit entgehen. Denn darauf finden sich zum Beispiel immer mal wieder die selbstgemachten Tagliatelle mit Jakobsmuschel, Gemüsestreifen und Scampi (Bild ganz oben; 15 Euro) oder das Rinderfilet auf Ratatouille mit Rosmarin und grobem Salz (Bild unten; 26 Euro).

Rinderfilet auf Ratatouille mit Rosmarin und grobem Salz.

Mittags bilden sich im „La Fontana“ mitunter illustre Runden. Hier sitzt der Geschäftsführer mit dem Galeristen, der Fotograf neben dem Friseur. Hier macht der Banker Pause und hier sitzt jeden Tag eine ältere Dame, die, immer am selben Platz sich der Zeitungslektüre hingibt, bis ihr Essen kommt. Für acht Euro gibt es im „La Fontana“ jeden Tag ein Mittagsmenü, bestehend aus Vorspeise und Hauptgericht. Dieses Angebot nehmen viele gerne an, denn da wird so manch spannendes Süppchen serviert und im Anschluss gibt’s neben Traditionellem wie Lasagne auch mal ein Spargel-Omelett oder eben Schweinebraten. 

Himbeertörtchen mit Vanillesauce.

Ob Standard-Karte, Tageskarte oder Mittagsmenü, die Auswahl ist groß, aber gottseidank noch überschaubar. Manchmal ist es ohnehin reizvoller, sich einfach etwas empfehlen zu lassen – von Toni selbst oder von Kellner Giuseppe, der so herrlich italienisch und auf liebenswerte Art und Weise ein bisschen schrullig ist und längst zum Inventar gehört. Vor einigen Monaten hat Giuseppe gar von einem Gast eine Auszeichnung bekommen, eine Art Oscar „für den besten Kellner der Welt“. Durchaus zu Recht, weil irgendwie hat man schnell das Gefühl, dass es kaum etwas gibt, was dieser kleine Italiener nicht möglich machen kann. „Kriegen kann man bei uns alles“, sagt auch Chef Toni Bellanca, „man sollte nur bei besonderen Wünschen vorher Bescheid geben.“ Drei Mal die Woche kommt eine Lieferung mit frischem Fisch, der Spargel wird in der Saison aus Hohenwart geliefert. Die Tagliatelle und die Teigplättchen für die Lasagne sind eh hausgemacht und auch das Brot wird selbst gebacken.

„Wir wollen immer die frischeste Ware und ein gleichbleibend hohes Niveau in der Küche“, sagt Toni Bellanca. Das sei sozusagen Familientradition. Tonis Vater Antonio hat damals, 1969, das erste italienische Lokal Pfaffenofens eröffnet; das „Capri“ in der Scheyerer Straße. 1974 zogen sie dann an den Sparkassenplatz um und eröffneten das „La Fontana“, zu deutsch: der Brunnen. Weil früher gab es hier mal einen Brunnen, und eben den Brunner-Wirt.

Erinnerungsfoto: Toni Bellanca mit seinem Vater Antonio, der einst Pfaffenhofens erstes italienisches Lokal eröffnet hat.

Toni hat im Alter von 17 Jahren, nach dem Abschluss der Hotelfachschule, begonnen, im elterlichen Betrieb mitzuarbeiten. 1999 hat er das „La Fontana“ dann übernommen. „Ich führe es weiter in der Familientradition und mit gleichbleibender Qualität“, verspricht er. Die Gäste wissen das zu schätzen, kommen treu und zahlreich – mitunter ist es also durchaus ratsam, einen Tisch zu reservieren.

Die Vorspeisen im „La Fontana“ gibt’s zwischen 9,50 Euro (gemischter Teller) und 14 Euro (Jakobsmuscheln), Nudelgerichte kosten zwischen 6,50 (Spaghetti Bolognese) und 15 Euro (Tagliatelle mit Jakobsmuscheln) und die Hauptspeisen liegen zwischen 14,50 Euro (gegrillter Tintenfisch) und 26 Euro (das genannte Rinderfilet auf Ratatouille).

Giuseppe, "der beste Kellner der Welt".

Jetzt, da die kalten Tage hoffentlich bald vorüber sind, hat dann auch wieder die Terrasse geöffnet, die zu den 60 Plätzen drinnen nicht nur 80 weitere bietet, sondern vor allem durch ihre romantische, ruhige Lage am Ilmbogen punktet. Wer Schatten mag, sitzt unterm großen Schirm. Wer die Sonne liebt, findet sicher auch sein Lieblingsplätzchen. Wenn man hier erst einmal gemütlich beinander hockt und, wie meistens, irgendjemanden trifft und deshalb doch noch einen Espresso nimmt oder eine Runde Grappa bestellt, dann ist die Zeit schnell vergessen. Wer dann wieder hinausgeht, zurück in die hektische Realität, der wird schnell beschlossen haben, wieder zu kommen. Ganz bald.

Warme Küche gibts im „La Fontana“ am Pfaffenhofener Sparkassenplatz dienstags bis samstags von 11.30 bis 14 Uhr und von 18 bis 22.30 Uhr sowie sonntags von 11.30 bis 14 Uhr und von 17.30 bis 22 Uhr. Am Montag ist Ruhetag. Telefon: (0 84 41) 8 46 88.


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