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Auf Initiative von Manfred "Mensch" Mayer (GfG) haben heute Abend fast alle eine Resolution unterzeichnet – sie setzen sich zugleich dafür ein, dass sich der Landkreis anschließt

(zel) Nahezu alle Pfaffenhofener Stadträte haben heute Abend eine Resolution gegen Fracking unterzeichnet. Ausgegangen war die Initiative von Stadtrat Manfred „Mensch“ Mayer von der Wählergruppe „Gemeinsam für Gemeinwohl“ (GfG), der am Ende der öffentlichen Stadtratssitzung einen entsprechenden Aufruf gestartet und an seine Ratskollegen appelliert hatte, sich als Vertreter einer Stadt, die sich Nachhaltigkeit und Lebenswert auf die Fahnen schreibe und dafür auch ausgezeichnet wurde, hier klar zu positionieren. 

Im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung machte dann die Unterschriftenliste die Runde. Weil die Kommune nach Angaben von Bürgermeister Thomas Herker (SPD) und Stadtjurist Florian Erdle rein formalrechtlich für das Thema Fracking nicht zuständig ist, wurde die Form einer Resolution gewählt, die dann jeder Stadtrat für sich unterschreiben konnte oder nicht.  Das Ergebnis bezeichnete Mayer als „sehr klar und erfreulich“. Von den 31 Anwesenden (Stadträte, Erster Bürgermeister und zwei berufsmäßige Stadträte) haben seinen Angaben zufolge quer über alle Wählergruppen- und Parteigrenzen hinweg 28 die Resolution unterzeichnet. Namen wurden in der Mitteilung am späten Abend nicht genannt.

In Anlehnung an die einstimmige Kreistags-Resolution von Neustadt in der Oberpfalz vom 23. Juni dieses Jahres und überregionaler Online-Appelle, zum Beispiel von Campact!de, hatte die Wählergruppe GfG eine Resolution verfasst, in der sich die Räte der Stadt Pfaffenhofen, "die sich in ihrem Selbstverständnis als besonders lebenswerte und nachhaltig wirkende Stadt versteht, ebenso mit einer Erklärung gegen Fracking ein weiteres deutliches Zeichen setzen sollte".

„Auch wenn man beim Fracking auf grundwassergefährdende Chemikalien verzichten würde, wäre mit einem unkontrollierten Austreten von giftigen Stoffen, unter anderem Schwermetallen und dem Klimakiller Methan zu rechnen, die im Erdgas selbst vorhanden sind“, hieß es zur Erläuterung. „Die Gefahr geht beim Fracking also nicht nur von den eingesetzten Chemikalien aus, sondern von den zutage geförderten Kohlenwasserstoffen selbst, die das Grundwasser mit einem ganzen Zoo krebserregender Substanzen verunreinigen können.“

„So genanntes Greenfracking gibt es also nicht“, erläuterte die GfG weiter. „Auch ohne den Einsatz der hochgiftigen Chemikalien bleiben untragbare Risiken für Mensch und Umwelt bestehen, wie enormer Flächen- und Wasserverbrauch, Flächenzerschneidung, Grundwasserabsenkungen, Lärm und Abgase durch Schwerlastverkehr, radioaktive Stoffe, die aus dem Erdreich herausgelöst werden, Gefahr von Erdbeben, Klimaschädigung durch austretendes Methan.“

Die Resolution hat folgenden Wortlaut:

„Stadträte der Stadt Pfaffenhofen an der Ilm sagen Nein zu Fracking.

Wir Stadträte der Stadt Pfaffenhofen an der Ilm lehnen Fracking zur Gewinnung fossiler Energieträger grundsätzlich ab und setzten uns auch dafür ein, dass sich der Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm dieser Ablehnung anschließt. Die weitere Erschließung und Ausbeutung fossiler Rohstoffe zur Energiegewinnung behindert die Energiewende mit dem Ziel ,100 Prozent erneuerbare Energien’.

Wir stellen fest, dass es bisher weder in Bayern noch auf Bundesebene ein konkretes Verbot von Fracking gibt. Wir fordern daher die bayerische Staatsregierung auf, die bereits vorliegende Gesetzesinitiative Schleswig-Holsteins zur Änderung des Bergrechts im Bundesrat zu unterstützen und damit möglichst schnell Fracking grundsätzlich in Deutschland zu verbieten.

Außerdem erwarten wir die umfassende und vollständige Offenlegung aller Informationen zu bereits in Bayern stattgefundenen Erkundungen. Wir fordern darüber hinaus, dass keine weiteren Erkundungslizenzen durch die bayerische Staatsregierung vergeben werden.“


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