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Flugzeuge abgestürzt, Zug entgleist, Pipeline demoliert, Waldbrand: Bei einer groß angelegten Katastrophenschutz-Übung wurde den 300 Einsatzkräften im Kreis Neuburg-Schrobenhausen alles abverlangt

(ty) Das angenommene Szenario forderte den beteiligten Einsatzkräften alles ab. Ein Eurofighter kollidiert beim Start von der Luftwaffenbasis Zell mit einem Sportflieger. Die Militärmaschine stürzt nahe Rennertshofen ab und beschädigt dabei die FBG-Pipeline. Das Kleinflugzeug geht im Oberhausener TanQuid-Lager zu Boden und sorgt dafür, dass ein vorbeifahrender Zug entgleist. Brennende Wrackteile entzünden den angrenzenden Wald.

Gotts sei dank heulten die Sirenen im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen nur zu Übungszwecken. Über 300 Rettungskräfte beteiligten sich am Samstag an einer großangelegten Vollübung des Katastrophenschutzes. Um 7.30 Uhr gab die Integrierte Leitstelle in Ingolstadt die Alarmierung ab. Feuerwehren, Bundeswehr, THW und Polizei rückten mit Blaulicht und Sirene aus. Im Landratsamt trat die so genannte Führungsgruppe Katastrophenschutz zusammen.

Als die Feuerwehren an der Unglücksstelle eintreffen, dringen aus dem Zug bereits die Hilfeschreie der Passagiere nach draußen. Von der Bundeswehr authentisch geschminkte Verletzten-Darsteller beklagen Knochenbrüche, abgetrennte Gliedmaßen, blutige Wunden und irren im Schockzustand umher. Den Rettern bietet sich eine realistisch anmutende Szenerie. Nach und nach werden die Opfer von der Feuerwehr geborgen. BRK-Notärzte und Sanitäter kümmern sich um die medizinische Notfallversorgung. Dazu wird extra ein Lazarett-Zelt errichtet. Beobachter, unter anderem von der Feuerwehrschule Geretsried, dokumentieren die Rettungsmaßnahmen.

Zeitgleich durchkämmen Kräfte von Feuerwehr und Bundeswehr den Wald um die Alte Burg westlich von Neuburg. Dort wird der Eurofighter-Pilot per GPS-Daten geortet und geborgen, nachdem er sich mit dem Schleudersitz aus dem Flieger befreien konnte. In Rennertshofen sperrt die Feuerwehr die Straße nach Rohrbach ab. Echte Trümmerteile, die die Bundeswehr für solche Übungen vorhält, liegen am Ortsausgang auf einem Feld. Wie bei einem realen Absturz auch, sichert die Bundeswehr das Gelände rigoros ab. Weitere Feuerwehreinheiten bringen derweil an der Ussel zwei Ölsperren an. Später lassen THW und Feuerwehr an der Staustufe Bittenbrunn einen 300 Meter langen Sperrschlauch in die Donau.

Um 15 Uhr endete die Vollübung im Rennertshofener Feuerwehrhaus mit einer Abschlussbesprechung. Landrat Roland Weigert verfolgte die Einsätze den ganzen Tag über vor Ort. Gemeinsam mit Kreisbrandrat Erwin Pfleger dankte er allen beteiligten Rettungskräften, die für den Katastrophenfall gut gerüstet scheinen. „Eine detaillierte Auswertung der Übung folgt in den kommenden Wochen, wenn die Befragung der beteiligten Einsatzkräfte abgeschlossen ist und die Ergebnisse der Übungsbeobachter vorliegen“, heißt es aus dem Landratsamt Neuburg-Schrobenhausen.


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