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Die Freien Wähler hätten für den Landkreis gerne reißfestere Exemplare gehabt – doch eine Anfrage beim Systembetreiber hat ergeben: Keine Chance!

Update: Herbert Nerb kann's gar nicht fassen

(zel) Die Freien Wähler im Kreistag, allen voran der Manchinger Bürgermeister Herbert Nerb, machen sich bekanntlich für eine kleine Veränderung im Recycling-System des Landkreises Pfaffenhofen stark. Konkret geht es darum, robustere, sprich: etwas dickere, Exemplare des gelben Sacks anzuschaffen. Hintergrund ist, dass die Bürger im Landkreis die gefüllten Säcke selbst zum Wertstoffhof bringen müssen, während sie zum Beispiel im Kreis Kelheim regelmäßig vor der Haustüre abgeholt werden. Jedenfalls sind Nerb & Co. die gelben Säcke nicht stabil genug, reißen zu schnell. Deshalb wurde von der FW-Fraktion der Antrag gestellt, man möge doch prüfen, ob man nicht dickere, reißfestere Exemplare anschaffen könne. Nun liegt die Antwort vor: Keine Chance! Aber der Reihe nach.

Bei einer Bürgerbefragung, die heuer parallel zur Europawahl stattfand, hatte sich die klare Mehrheit der Bürger im Landkreis, wie berichtet, gegen die Einführung einer gelben Tonne und für die Beibehaltung des bisherigen Systems mit dem gelben Sack ausgesprochen. Das rief Nerb wieder auf den Plan: Denn ihm sind die gelben Säcke einfach ein bisschen zu dünn, reißen zu schnell. In der Kreistagssitzung im Juli hatte die FW-Fraktion deshalb ganz offiziell den Antrag gestellt, die Einführung robusterer gelben Säcke zu prüfen und dafür gegebenenfalls  auch die Mehrkosten zu ermitteln. 

Herbert Nerb (FW), Streiter für einen reißfesteren gelben Sack.

Die Antwort auf die entsprechende Anfrage an das Unternehmen Interseroh GmbH, das derzeit als Systembetreiber für das duale System im Landkreis zuständig ist, hat jetzt allerdings jegliche Hoffnungen der Freien Wähler zerplatzen lassen. Denn wie aus der Vorlage zur Sitzung des zuständigen Werkausschusses hervorgeht, der heute ab 14.30 Uhr öffentlich im Alten Rentamt in Pfaffenhofen tagt und sich unter anderem mit diesem Thema befasst, gibt es praktisch keine Möglichkeit, robustere gelbe Säcke zum Einsatz kommen zu lassen. Die Ausführungen von Interseroh sind unmissverständlich. 

„Die Ausprägung oder die Gestaltung des Erfassungssystems, hier der gelbe Sack, wird seit vielen Jahren auf der bekannten Basis vorgenommen. Hier sehen die dualen Systeme keinen Anpassungsbedarf“, wird vom Landratsamt aus der Antwort der Interseroh GmbH zitiert. „Um den Wettbewerb im Bieterverfahren nicht einzuschränken, können die dualen Systeme nichts anderes ausschreiben.“

Des Weiteren wird erklärt: „Die Zulassung eines, wie von Ihnen vorgeschlagenen, anderen gelben Sacks müssen wir ablehnen, da das beauftragte Erfassungsunternehmen nur gelbe Säcke gemäß den Ausschreibungsbedingungen erfassen darf.“ Die Stärke des gelben Sacks sei seit vielen Jahren bundesweit einheitlich geregelt. „Von dieser Vorgabe können die Ausschreibungsführer im Zuge der Gleichbehandlung aller am System beteiligten Interessenten nicht abweichen“, heißt es weiter. „Schließlich handelt es sich um Sammelbehältnisse für Leichtverpackungen und nicht um anderweitige Müllsäcke (siehe blaue Säcke aus dem Baumarkt).“

Im Kreis Pfaffenhofen werden pro Jahr knapp zwei Millionen gelbe Säcke verbraucht, wie der Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises (AWP) auf Anfrage unserer Zeitung mitteilte.

Aktuellerer Bericht zum Thema: Herbert Nerb kann's gar nicht fassen


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